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Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Titel: Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Weise nicht bekommen konnte. Strenggenommen waren sie nach argossischem Recht Verbrecher, aber diese Auffassung störte seit Jahrhunderten weder sie noch ihre Herren.
    Conan hatte gelacht, als er das hörte. »Argos kommt mir langsam so ähnlich vor wie andere Länder, in denen ich gewesen bin. Es hat zehn Gesetze, wo die anderen eins haben, aber die Gesetze werden so ausgelegt oder angewendet, wie es den Herrschenden beliebt.«
    »Warte, bis du einmal herrschst, ehe du dich darüber lustig machst, Conan«, sagte Harphos.
    »Nur ein Gott könnte so lange warten«, entgegnete der Cimmerier und lachte wieder.
    Ganz gleich, was die Gesetze über die Geheimen Wächter sagte: Sie waren ein praktisches Werkzeug. Lords wie Akimos hatte selten etwas von ihnen zu befürchten, bei den Dienstboten der Lords war das ganz anders.
    Nach weiteren hundert Schritten kamen sie an einen engen Tunnel, der steil nach oben führte. Talouf kroch auf allen vieren hinein. Gleich darauf verriet das Zischen einer Schlange dem Cimmerier, daß alles in Ordnung war.
    Reza und Conan krochen durch den Tunnel hin zu Talouf. Der Gang war niedrig, aber so breit, daß die beiden Männer genügend Raum hatten, das Bronzegitter zu packen, das den Tunnel oben abschloß. Den vereinten Kräften der Hünen konnte selbst die kalt geschmiedete Bronze nicht widerstehen.
    »Eine dieser Riesenschlangen könnte da so leicht wie durch Pergament kriechen«, sagte Reza, als sie das Gitter auf den Boden legten.
    »Die könnte sich kaum durch diesen Tunnel zwängen«, meinte Conan. »Ich wette, daß es noch eine Barriere gibt, die wir nicht gefunden haben, um diese Schoßtiere aus den Kellern der vornehmen Herrschaften fernzuhalten. Ein Diener oder zwei, das wäre kein Verlust, wenn aber so ein Biest den Rehrücken für das Festbankett des Obersten Archonten fressen würde ...« Der Cimmerier tat, als schüttle er sich vor Entsetzen.
    Er und Reza holten schwarze Masken aus dem Gürtel und streiften sie über den Kopf. Die vier Männer hinter ihnen folgten ihrem Beispiel.
    »Fertig, Burschen?« fragte Reza. Die Männer nickten.
    »Nun denn«, sagte Conan. »Denkt dran. Kein Blutvergießen, wenn wir es vermeiden können. Wenn es schief geht, nehmt wenigstens Gefangene, denen Harphos später seinen Trank geben kann.«
    »Ich habe aber kein Olivenöl«, beklagte sich der junge Lord.
    »Mir ist es gleich, wenn Akimos' Leute die Eingeweide auf diesen schönen Marmorboden erbrechen«, sagte Reza. »Sorgt nur dafür, daß ihr lange genug lebt, um ihnen den Trank verabreichen zu können.«
    Harphos schaute beleidigt drein, weil man ihn am Kampf nicht teilnehmen ließ. Aber seine Blicke trafen nur die Rücken der Männer, die durch die Öffnung nach oben krochen. Danach mußten sie ungefähr sechs Fuß nach unten springen. Lautlos wie die Katzen landeten sie im Staub.
    Später meinte Conan, das ihm beim nächsten Schritt des Unternehmens am unwohlsten gewesen sei. Sie durchsuchten den Keller von Akimos' Palast, ohne etwas Größeres als eine Ratte aufzustöbern. Dann meldete ein Späher, daß alle Dienstboten fort seien, bis auf einige alte Frauen und ein paar Knaben. Diese wollte Conan nicht beunruhigen.
    Der Cimmerier fragte sich, ob Akimos seine Geheimnisse dadurch schützen wollte, daß er alle Dienstboten mitgenommen hatte, die diese vielleicht kannten. Wenn diese Vermutung stimmte, dann standen sie jetzt vor der schwierigen Entscheidung, die alten Frauen und Knaben auszuquetschen oder den Palast vom Dach bis in den Keller zu durchsuchen und zu beten, daß sie irgend etwas finden würden, das ihnen weiterhalf.
    Sie waren gerade so lange im Palast, wie man braucht, um in einer guten Weinschenke eine Mahlzeit einzunehmen, als ihnen das Glück hold war.
    »Ich höre jemanden singen«, sagte der Späher.
    Conan nickte. Er hörte es auch, dazu Trommeln. Sie stiegen die Treppe von den Quartieren der Dienerschaft hinauf zu dem Korridor, der zu Akimos' Privatgemächern führte. Ein Mann blieb zurück, um Taloufs Gruppe zu verständigen.
    Die Teppiche und Gobelins waren hier ebenso prächtig, wie sie im Haus Lokhri schäbig waren. Ein Gobelin bedeckte einen Mann und eine Frau teilweise, die ansonsten splitternackt auf dem Boden lagen. Womit die beiden sich beschäftigt hatten, war so eindeutig wie die Weinflecken auf dem Marmorboden.
    Aus der halboffenen Tür drang Gesang heraus, der in ein Grölen überging, aber dennoch nicht das Klirren der Becher und das Plätschern des Weins

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