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Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer

Titel: Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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übertönte. Der Trommler war auch kein Meister seines Fachs. Dann hörte man deutlich, wie jemand zu Boden plumpste.
    Conan nickte. Bei diesem Krach hätte eine Schar Kozaki über den Gang reiten können, ohne daß man sie gehört hätte.
    Dann war Conans größte Sorge, daß Akimos' Diener sich gegenseitig umbringen könnten, um ihm zu entkommen. Er sah keinen, der in der Lage gewesen wäre, eine Waffe zu halten. Es war nicht leicht, den Dieb zu spielen, der auf der Suche nach Beute auch Blut vergießen würde, ohne einen von Akimos sturzbetrunkenen Dienern ernstlich zu verletzen.
    Conan stieß einen hyrkanischen Kriegsruf aus. Das war das Signal für Talouf, mit seinen ›Geheimen Wächtern‹ zu kommen. Ein Mann griff den Cimmerier mit einem Schemel an, obwohl er ein Kurzschwert am Gürtel trug.
    Conan parierte den Schlag mit dem Schemel und stieß dem Angreifer den Schemel in den Bauch. Dabei rutschte er aus und fiel rücklings gegen einen Tisch, auf dem Weinkrüge und Delikatessen standen. Der Tisch kippte um. Krachend und klirrend fiel alles zu Boden.
    Einige Diener, Männer und Frauen, waren so betrunken, daß sie wie Hunde auf allen vieren umherkrochen und den Wein aufleckten. Conan juckten die Füße. Am liebsten hätte er sie wie Hunde getreten.
    Wieder ertönte ein hyrkanischer Kriegsruf.
    »Mitra sei Dank!« sagte Conan leise. Laut stieß er eine Reihe schrecklicher Flüche aus. Talouf und seine Männer stürzten mit gezückten Schwertern herein.
    Conan hatte oft weniger Mühe gehabt, um sein Leben zu kämpfen, als jetzt bei diesem Scheingefecht. Er und seine Schar mußten wie Todfeinde von Taloufs Gruppe aussehen, ohne jedoch wirklich Blut zu vergießen – weder ihr eigenes noch das der gaffenden oder grölenden Dienerschaft. Zudem mußte er noch höllisch aufpassen, nicht in den Weinpfützen oder Essensresten auf dem Boden auszurutschen oder über herumkriechende Diener zu stolpern.
    Endlich verlor von Conans Männern einer nach dem anderen den ›Mut‹ und floh über die Treppe aufs Dach. Der Cimmerier ging als letzter und kämpfte zum Schein so erbittert mit Talouf, daß sie mit den Klingen Funken aus den Wänden schlugen. Conan würde sein Schwert von einem Schmied untersuchen lassen, ehe er sich an die Verfolgung von Lady Doris machte.
    Endlich waren Conan und seine ›Diebe‹ auf dem Dach versammelt. Jetzt blieben ihnen noch zwei Aufgaben. Erstens mußte er hören, was Talouf zur Dienerschaft sagte, und aufpassen, daß Talouf und seinen Männern kein Leid geschah.
    Zweitens mußte er die Diener davon abhalten, aufs Dach zu laufen und sich in ihrer Verzweiflung hinabzustürzen. Allerdings würden sie sich nicht ernstlich verletzen, wenn sie nicht auf dem Kopf landeten. Aber das Geschrei und der Lärm würden zweifellos über die Mauern des Palasts hinausdringen und womöglich die echten Wächter anlocken. Zumindest könnten Akimos' Nachbarn auftauchen und Conan Fragen stellen, die er nicht beantworten wollte.
    Conans Plan hatte Erfolg. Er hörte die Diener von den Höhlen von Zimgas sprechen, von Männern und Pferden, die sich für eine lange Reise ausgerüstet hatten, von einem geschlossenen Wagen, der für eine Frau ausgestattet worden war. Er hörte, wie Talouf die Diener fragte, ob sie irgend etwas über das Haus Lokhri wüßten – und vieles andere mehr.
    Wenn das, was Conan hörte, ein Seil gewesen wäre, hätte er damit Akimos zehnmal hängen können.
    Der Cimmerier wartete, bis Talouf der Dienerschaft erklärte, daß sie ihrem Herrn treu und gut gedient hätte und daß er ihn sofort warnen würde. Dann fügte er noch hinzu, daß sie alle Spuren der nächtlichen Orgie beseitigen sollten, sonst könnte sie nicht einmal ihre Hilfsbereitschaft den Wächtern gegenüber vor dem Zorn ihres Herrn schützen.
    Danach rückte Conan mit seinen Männern so lautlos ab wie die Diebe, die sie gespielt hatten. Als sie zu dem vereinbarten Treffpunkt in den unterirdischen Gängen kamen, wartet Talouf bereits dort. Seine Männer hatten zwei Truhen mitgebracht.
    »In der einen sind Schriftrollen aus Akimos Schreibpult«, erklärte der Feldwebel. »Ich habe erklärt, daß wir sie genau studieren müssen, um herauszufinden, wonach die Diebe gesucht hätten.«
    »Und was ist da drin?« fragte Conan und stieß mit dem Fuß dagegen. Das Gewicht sagte alles. Er war daher nicht überrascht, als ihm Silbermünzen, Goldstücke und mehrere Ketten mit Juwelen entgegenfunkelten, als Talouf den Deckel geöffnet

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