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Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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aber ab morgen: Nehmt euch in acht!« Von seinem hageren Leibwächter gefolgt, verließ der Führer der Einbrecher den Raum.
    »Ich glaube, alles wäre viel einfacher, wenn Maxio aus dem Weg geräumt wäre«, erklärte Lisip.
    »Ich habe nichts dagegen«, meinte Ingas gelangweilt.
    »Ihr wißt alle, wie ich darüber denke«, sagte Ermak.
    »Na schön«, sagte Bombas. »Wenn einer von euch Maxio tötet, werden keine Fragen gestellt werden. Er ist ein tollwütiger Hund. Er hat meinen Bruder umgebracht, und ich mußte mich sehr beherrschen, so höflich mit ihm zu reden.«
    Die Besprechung währte noch eine Stunde. Alle waren sich einig, daß die Feindseligkeiten eingestellt werden sollten, aber Conan war sicher, daß die Worte nichts wert waren. Diese Männer würden ein solches Abkommen niemals einhalten. Es waren Räuber und Aasgeier, stets darauf aus, jemanden, den sie für schwächer hielten, anzugreifen. Er sah, wie Xanthus Ingas beiseite nahm und mit ihm flüsterte. Dann tat er das gleiche mit Ermak. Der Cimmerier vermutete, daß er dem einen seine Unterstützung gegen den anderen anbot.
    »Dann sind wir uns also einig?« fragte Bombas und erhob sich. »Ich glaube, wir werden eine ruhigere Stadt haben, wenn Maxio aus dem Weg geräumt ist. Danach dürfte es keinerlei Mißverständnisse mehr geben, und ihr könnt mit mir neu verhandeln. Da ihr dann auch keine Verstärkung braucht, hielte ich es für eine gute Idee, die überschüssigen Männer zu entlassen. Ich verlange von ihnen auch keine Abreisesteuer am Tor.«
    »Du bist ein habgieriger Narr, Bombas!« rief Xanthus. »Deine blinde Raffgier wird uns noch alle ruinieren.« Er stapfte hinaus und zog ein Gesicht, als hätte er eine sehr saure Frucht gegessen.
    »Ich glaube nicht, daß Xanthus dir wohlgesonnen ist«, sagte Conan zu Bombas, als er ihm auf der Treppe nach unten folgte.
    »Kümmre dich nicht um ihn«, erklärte Bombas. »Er hat soviel Silber des Königs gehortet, daß er es nicht wagt, etwas gegen mich zu unternehmen.«
    Julus und der Zingarer warteten im Garten. Dann kehrten die vier Männer zurück zum Hauptquartier des Statthalters.
    »Leb wohl, Cimmerier«, sagte Bombas. »Du hast mir heute abend gut und ehrlich gedient. Vielleicht werde ich dich nochmals rufen.«
    »Beim nächsten Mal verlange ich Gold als Lohn«, sagte Conan.
    »Ich weiß, daß Gold Ergebenheit kauft«, meinte Bombas und seufzte. »Aber manchmal auch sehr wenig Ergebenheit. Geh, Cimmerier.«
    Der affenähnliche Julus musterte Conan finster.
    Der Cimmerier hatte den halben Weg zum Tempel zurückgelegt, als ihm der Hauch von Flieder im Abendwind verriet, daß er nicht mehr allein war. Piris saß auf einem Brunnenrand.
    »Warum hast du mich so lange im Gefängnis zurückgelassen?« fragte Piris vorwurfsvoll und stand auf.
    »Ich habe eine bessere Frage«, erwiderte Conan. »Warum habe ich dich nicht den Rest deines Lebens dort gelassen?«
    »Weil du in meine Dienste getreten bist«, antwortete Piris. »Und ihr Cimmerier seid dafür bekannt, daß ihr immer euer Wort haltet.«
    »Ich kann mich an keinen Eid erinnern, daß ich dich vor dem Gefängnis bewahren sollte«, sagte Conan. »Ich habe nur versprochen, die Skorpiongöttin zu finden.«
    »Hast du sie gefunden?« fragte Piris.
    »Ja.«
    »Wo ist sie?« Piris' Stimme schnappte vor Aufregung beinahe über.
    »Du solltest dich lieber fragen, wo du die restlichen achthundert Dishas auftreibst, die du mir noch schuldest.«
    »Aber ... aber«, stammelte Piris. »Sobald ich die Statue in Händen halte, kann ich dich bezahlen.«
    »Gib mir das Geld, dann bekommst du den Skorpion«, erklärte Conan. »Wenn du die Statue nicht willst, gibt es andere, die ganz versessen auf das Ding sind.«
    Piris' Augen quollen hervor. »Was? Was sagst du? Wer will meinen Skorpion?«
    »Ich sage nichts mehr, bis du mir den Rest der Summe gibst, die wir in Belverus abgesprochen haben.« Er zeigte auf die Stadt. »Hier gibt es so viele Gelegenheiten, daß ein Mann mit deinen Fähigkeiten keine Schwierigkeiten haben dürfte, sich Geld zu beschaffen. Noch einen schönen Abend, Piris.«
    Conan ging, ohne sich um den kleinen schimpfenden Mann zu kümmern. Da er nicht wollte, daß Piris sah, wie er den Tempel betrat, ging er daran vorbei und bog hinter dem Theater in die Gasse ein, die zur Hofmauer des Tempels führte. Er sprang hinauf und legte sich flach hin. Gleich darauf kam Piris und sah sich suchend um, doch schaute er nicht nach oben. Kaum war er

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