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Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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bewaffnet waren. Man hatte die einstige Feste nur so weit renoviert, daß man Geiseln darin halten, nicht aber einen Sturmangriff abwehren konnte.
    Das Tor war aus massiven Bohlen gemacht. Allerdings paßte es nicht genau in den Torbogen. Conan war verblüfft, daß es von außen verriegelt war. Aber eigentlich ergab es einen Sinn, wenn man bedachte, daß die Feste eigentlich nur ein etwas besserer Viehpferch war. Ja, man mußte sich durchs Tor Zugang verschaffen.
    In dem Hof wandelten einige Frauen und Kinder lustlos umher. An der Mauer patrouillierten ein paar Männer. Soweit Conan aus der Entfernung zu erkennen vermochte, trug keiner von ihnen eine Rüstung. Nur gelegentlich blitzte ein Schwertgriff am Gürtel auf.
    Doch dann sah er einen Mann aus einem Turm kommen, der nicht lässig schlenderte, sondern zielbewußt dahinschritt. Im Dunst schimmerte seine Kleidung silbrig, als er seine Runde auf der Mauer machte. Dabei tadelte oder ermunterte er die anderen Männer. Conan fluchte leise. Wie befürchtet hatte Lisips lahmer Haufen von Ermaks Söldnern Verstärkung bekommen. Wie viele Söldner mochten dort sein?
    Aber er hatte keine andere Wahl. Er mußte mit seiner Gruppe gegen jene kämpfen, die dort waren. Die Minenarbeiter wollten ihre Frauen und Kinder zurück und waren bereit, ihr Leben dafür zu riskieren.
    Der Cimmerier musterte das Gelände, um festzulegen, wie weit die Arbeiter zum Tor vordringen konnten, ohne entdeckt zu werden. Ungefähr dreihundert Schritte vor dem Tor machte die Straße eine Biegung um einen Hügel. Weiter konnten sie nicht vorrücken. Conan war sicher, daß es ihm gelingen würde, das Tor zu öffnen. Die Frage war: Vermochte er es lange genug offen zu halten, damit die Minenarbeiter hindurchstürmen konnten?
    Eine Stunde später kamen die Männer. Conan wartete auf sie an der Straße.
    »Die Feste liegt ein Stück weiter an dieser Straße«, erklärte er ihnen. »Die Gefangenen sind dort. Ich konnte sie von oben sehen. Lisips Abschaum bewacht sie, aber ich habe auch einen Söldner Ermaks gesehen. Möglich, daß noch mehr da sind. Ich habe Lisips Pfand, um durchs Tor zu kommen.« Er hielt das Bleisiegel hoch, das der alte Bandenführer ihm gegeben hatte.
    »Wenn das Tor offen ist, müßt ihr sofort angreifen«, fuhr er fort. »Das Tor kann von innen nicht zugeschoben werden. Dazu müssen sie nach draußen kommen. Daher besteht die Möglichkeit, es aufzuhalten. Aber ihr müßt euch beeilen.« Leider sind diese Männer keine Läufer, dachte er mit Bedauern.
    »Mach du das Tor auf, danach kannst du dich ausruhen«, sagte Bellas. »Den Rest erledigen wir.«
    »Seid nicht so zuversichtlich«, warnte Conan. »Ich habe keine Ahnung, wie viele Söldner dort sind.«
    »Sie werden wie der Rest sterben«, erklärte Bellas.
    »Es wird nicht leicht sein. Versucht nicht, sie einzeln anzugreifen. Wenn sich einer zeigt, müssen zwei oder drei sich gleichzeitig auf ihn stürzen, damit er nicht weiß, in welche Richtung er sich verteidigen soll. Ihr dürft euch aber nicht gegenseitig behindern.« Die Männer nickten. Er hoffte, sie würden im Eifer des Gefechts seinen Rat beherzigen.
    »Ich reite dann«, sagte er. »Haltet euch bereit! Sobald ihr seht, daß sich das Tor öffnet, rennt ihr los!«
    Der Cimmerier stieg in den Sattel und trabte gemütlich dahin. Die Waffen steckten nur lose in den Scheiden, und die Mittagssonne schien hell. Alles war so täuschend friedlich. Der Cimmerier gab sich gelassen, war jedoch darauf vorbereitet, jederzeit auf einen plötzlichen Angriff zu reagieren. Er war Krieger und lebte für den Kampf. Die Schwierigkeiten des kommenden Überfalls gaben seinem Leben Würze.
    Vor dem Tor hielt er an. Ein Mann steckte seinen schmutzigen Kopf über den verfallenen Mauerkranz. »Wer bist du, und was willst du?« rief er.
    »Lisip schickt mich«, antwortete Conan und hielt das Bleisiegel hoch. »Laß mich hinein!«
    Der Mann blinzelte mit den blutunterlaufenen Augen. »Wirf es herauf.«
    Conan warf das Siegel so hoch, daß der Kerl es fangen konnte. »Hm, sieht aus wie Lisips«, erklärte er. »Laß dich selbst hinein. Ich komme nicht runter, um dir zu helfen.«
    Conan stieg ab und zerrte am Riegel. Er tat so, als fiele es ihm schwer. »Wieso ist das Tor von außen verschlossen. So eine Festung habe ich noch nie gesehen«, stieß er keuchend hervor.
    »Das ist keine Feste, sondern ein Sklavenpferch!« rief der Mann. »Der Riegel ist verdammt lästig. Wenn wir rauswollen, müssen wir

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