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Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Hintertreffen geraten, doch bei Lisips Laffen war das nicht zu erwarten.
    Bessas trat vor. »Führ uns zu ihnen, Cimmerier«, sagte er. Seine Keule war oben mit pyramidenförmig angeordneten Schlaufen aus Eisenbändern versehen. Der Handgriff der Waffe maß vier Fuß.
    »Im Süden, auf dem gegenüberliegenden Ufer, steht eine alte Grenzfeste«, erklärte Conan. »Kennt sie einer von euch?« Keiner war je dort gewesen. Das hatte er erwartet. Die meisten Bauern und Arbeiter waren von ihrem Geburtsort nie weiter als fünf Meilen entfernt gewesen.
    »Dann muß ich alles auskundschaften, wenn wir dort sind«, fuhr Conan fort. »Kommt, verschwenden wir keine Zeit.«
    Die Männer setzten sich sofort in Bewegung. Keiner wirkte ängstlich, sondern alle marschierten grimmig und stumm dahin. Selbst bei den Jungen gab es keine Hänseleien, die üblich waren bei Soldaten, wenn sie in die Schlacht zogen. Das waren Männer, deren Leben hart und grausam war, ohne jede Spur von Optimismus. Sie würden nicht feiern, ehe der Kampf vorüber wäre und sie ihre Frauen und Kinder sicher nach Hause gebracht hätten.
    Nach einer Stunde kamen sie an die Brücke. Conan stieg ab und schritt sie ab. Dabei musterte er jeden Zoll. Die Pfeiler am Ufer und im Fluß waren uralt, aber aus solidem Stein gebaut. Früher hatte hier sicher eine wichtige Straße entlanggeführt. Die dicken Bohlen trugen, doch die Querbretter waren stellenweise verrottet.
    »Fällt ein paar Bäume und repariert die schlechten Stellen«, befahl Conan.
    »Wenn man vorsichtig ist, kann man auch so hinübergehen«, widersprach Bellas, der so schnell wie möglich weiter zur Feste wollte.
    »Aber wenn wir zurückkommen, ist es vielleicht dunkel, oder wir müssen rennen oder Verwundete oder Kinder tragen«, widersprach Conan.
    »Daran habe ich nicht gedacht«, gab Bellas zu. Sofort begann er mit mehreren Männern Bäume umzuschlagen. Es dauerte nicht lange, bis er mit den nötigen dicken Ästen zurückkehrte. Die Männer waren durch die Arbeit in der Mine gewohnt, Stützbalken für die Stollen zu schlagen und einzubauen. Daher hatten sie die Brücke im Nu repariert und konnten zum Ostufer hinübergehen. Dort verlief wieder ein Feldweg am Fluß entlang.
    »Ich reite vor und suche die Feste«, sagte Conan zu Bellas. »Marschiert schnell weiter, aber lauft nicht, und haltet die Augen immer offen. Sollte jemand nach Süden reiten, müßt ihr ihn aufhalten, damit er die Feste nicht von unserem Kommen verständigen kann.«
    »Du kannst dich auf uns verlassen«, versicherte ihm Bellas.
    Der Cimmerier ritt weiter. Nach kurzer Zeit mündete der Feldweg in eine Straße aus Nordost, die offensichtlich häufig benutzt wurde. Conan nahm an, daß die Besatzung der Feste auf ihr von und nach Sicas ritt.
    Sobald er Rauch roch, stieg er ab und band das Pferd an einen Baum. Dann pirschte er sich im Gebüsch neben der Straße weiter vor, um den Ursprung des Rauchs zu finden. Wenige Minuten später lag er auf dem Bauch und betrachtete von einer Anhöhe aus die Grenzfeste in einer Flußbiegung. Conans Meinung nach hatte sie sicherlich als Garnison für die Grenztruppen gedient, war jedoch verlassen worden, als man die Grenze weiter nach Südosten verlegte.
    Es war keine richtige Feste, sondern ein festes rechteckiges Gemäuer mit einem Wehrgang. Der untere Teil der Mauer schien fest zu sein, doch der Wehrgang war ziemlich verfallen. Das spielte jedoch keine Rolle, da man jetzt Vieh darin hielt. Zwei steinerne Türme flankierten das Tor. Aus einem der Türme stieg Rauch auf. Auch im Hof brannten Feuer. Mehrere Hütten waren innen an die Mauer angebaut. Conan vermutete, daß Lisips Männer in den Türmen und die Gefangenen in den Hütten untergebracht waren.
    Mit dem geübten Auge des Soldaten musterte Conan die Verteidigungsanlagen und ging im Kopf die verschiedenen Möglichkeiten durch, die Feste zu stürmen. Die Mauern hatten über sieben Fuß ihrer ursprünglichen Höhe eingebüßt. Die Minenarbeiter besaßen Werkzeug, und es gab genügend Bäume in der Nähe, um daraus Sturmleitern zu bauen. Hätte er eine Abteilung erfahrener Söldner gehabt, hätte er einen gleichzeitigen Angriff mit Leitern an drei Stellen gewagt.
    Das Tor lag zwischen den beiden Türmen, die ungefähr um zehn Fuß die Mauer überragten. Anstelle der ursprünglichen Zinnen hatte man kegelförmige Dächer auf die Türme gebaut, in denen zwar Schießscharten waren, doch Conan bezweifelte, daß Lisips Männer mit Armbrüsten

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