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Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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des Statthalters eintraf, musterten ihn Julus und der letzte überlebende Zingarer nicht gerade freundlich. Conan blickte sie genauso finster an. Von der armseligen Garde war nichts zu sehen. Dann kam Bombas. Er trug einen schweren Umhang.
    »Gehen wir in den Drachen? « fragte Conan.
    »Nein. Ingas betrachtet diese Schenke als Lisips Territorium. Alle haben sich auf die Zunfthalle der Goldschmiede zwei Straßen hinter dem Platz geeinigt. Es ist ein kleines Haus, zwei Geschosse, inmitten eines unbebauten Geländes. Wir treffen uns im Obergeschoß. Jeder von uns darf höchstens drei Begleiter mitbringen, von denen nur einer mit nach oben darf. Die anderen können unten oder draußen warten.«
    »Ich habe schon Friedenskonferenzen erlebt, die unter weniger strengen Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt wurden«, meinte Conan.
    »Das Risiko ist hier ebenso groß«, erwiderte Bombas. »Tod für jeden, der unvorbereitet in eine Falle tappt.«
    Sie verließen das Hauptquartier und überquerten den Platz. Von den Menschen, die wie jeden Abend dort saßen, würdigte keiner die vier Männer eines zweiten Blicks. Nach wenigen Minuten standen sie vor der Zunfthalle der Goldschmiede. Diese war einst die Villa eines reichen Bürgers gewesen, mit wunderschönen Gartenanlagen, wo jetzt Bewaffnete patrouillierten. Julus schickte den Zingarer zu diesen.
    »Er warnt uns, falls eine größere Rotte sich nähert, Exzellenz«, sagte Julus.
    »Gut«, meinte Bombas. Die drei Männer betraten die Zunfthalle.
    Im Obergeschoß befand sich ein großer Bankettsaal für die Zusammenkünfte der reichen Zunft. Jetzt saßen nur einige Männer auf den prächtig geschnitzten Sesseln und hatten die Füße auf den Eichentisch gelegt. Einige hatten den Zwist begraben und würfelten.
    »Wird Zeit, daß ihr kommt«, sagte Ingas. Seine goldbestickte rote Lederuniform glänzte im Schein der vielen Kerzen.
    »Ich bin der Statthalter des Königs und beeile mich für keinen, der nicht ranghöher ist als ich. Und einen solchen sehe ich nirgends.«
    »Was sucht dieser Schurke hier?« fragte Ingas und zeigte auf Conan.
    »Er ist mein Leibwächter«, erklärte Bombas. »Jeder darf einen mitbringen. Irgendwelche Einwände?« Hochmütig musterte er die Runde.
    »Ich habe damit keine Schwierigkeiten«, meinte Lisip.
    Ermak zuckte mit den Schultern. »Von mir aus kannst du einen Tanzbären mitbringen.«
    Diese drei Männer kannte Conan. Die Führer der kleineren Banden schwiegen. Der Cimmerier machte eine Runde durch die Halle und schaute durch jedes Fenster.
    »Wo ist Maxio?« fragte er.
    »Er ist noch nicht gekommen«, antwortete Lisip. »Ich bezweifle, daß er sich zeigen wird. In letzter Zeit führt er sich wie ein Wahnsinniger auf.«
    »Bringen wir den Kerl um. Dann ist das Problem vom Tisch!« erklärte Ermak und schlug mit der Faust auf den Tisch. »Sein Haufen besteht nur aus kleinen Einbrechern. Sie tragen zu unserem Reichtum nichts bei.« Er blickte Bombas an. Sein gepflegter Spitzbart öffnete sich zu einem schmalen Lächeln. »Abgesehen von dem Anteil, den sie an seine Exzellenz abführen.«
    »Wir sind nicht hier, um jemandem zu töten, sondern um darüber zu sprechen, wie wir dem Töten eine Ende machen können«, wies Bombas ihn zurecht. Er breitete beschwichtigend die Arme aus. »Zumindest sollten wir das Blutvergießen auf ein vernünftiges Maß beschränken, wie früher. Ein oder zwei durchschnittene Kehlen in der Grube, die Leichen vor Tagesanbruch in den Fluß ... über solche Kleinigkeiten regt sich niemand auf. Mit Sicherheit nicht ich oder meine königlichen Beamten. Aber offene Kämpfe bei Tage auf dem Platz oder der Hauptstraße? Damit erregt man nur unnötiges Aufsehen.«
    »Was wirklich die Aufmerksamkeit des Königs auf uns lenkt, sind deine Diebstähle«, rief eine Stimme vom Eingang her.
    »Ich habe mich schon gefragt, wann du kämst, Maxio«, sagte Ingas. »Jetzt kannst du alles mit Ermak gleich hier am Tisch klären.«
    »Genausogern schnitte ich diesem Fettwanst die Kehle durch«, sagte Maxio und zeigte auf Bombas.
    »Wer den Statthalter bedroht, ist ein toter Mann«, mischte Conan sich ein. »Er steht für heute abend unter meinem Schutz. Die Sache zwischen dir und Ermak geht mich nichts an.«
    Bombas musterte den Cimmerier unzufrieden. »Provozier sie nicht!« Dann blickte er wieder die Männer am Tisch an. »Also, wie können wir uns einigen? Ich schlage als erstes vor: Alle Feindseligkeiten werden ab sofort eingestellt. Diese Kämpfe

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