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Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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verschwunden, ließ sich Conan in den Hof fallen und ging zur Küchentür.
    Da stürzte ihm ein Jünger mit vor Entsetzen aufgerissenen Augen entgegen. Es war einer der kräftigen Wächter am Eingang. Conan packte ihn vorn am Gewand.
    »Was ist los?« fragte Conan.
    »Dämonen!« schrie der Jünger. »Mit Flügeln und Klauen. Sie wollen mich holen! Laß mich los!« Gegen den eisernen Griff des Cimmeriers war der Bursche machtlos. Conan roch Rauch am Gewand des Jüngers, und es war nicht die Milch Mutter Doorgahs.
    »Hol tief Luft, Junge!« befahl Conan. »Es geht schnell vorbei.« Dann schlug er den Jungen leicht ins Gesicht, um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen, und wiederholte den Befehl. Innerhalb von Sekunden wich der entsetzte Ausdruck.
    Als der Jünger wieder einen halbwegs klaren Eindruck machte, sagte Conan: »So, und jetzt erzähl mir alles in Ruhe, Junge. Was war los? Hattest du zufällig Schwierigkeiten mit dem Blasebalg?« Beim letzten Wort blickte er den Burschen grimmiger als jeder Dämon an.
    »Ja!« stieß der Jünger hervor. »Der heilige Andolla hat das Rauchfaß aus seinem Studierzimmer gebracht und mit dem Blasebalg verbunden. Ich habe den Blasebalg an das Rohr in der Wand angeschlossen und gepumpt. Das habe ich schon jeden dritten oder vierten Abend getan. Aber heute ist was mißlungen. Dann ... dann ...« Bei der Erinnerung fing er an zu zittern.
    Conan zeigte zum hinteren Tor. »Geh! Und komm nie wieder hierher, sonst holen die Dämonen dich mit Sicherheit!« Der Bursche rannte los, riß das Tor auf, nahm sich jedoch nicht die Zeit, es wieder zu schließen.
    »Was ist denn da draußen los?« Oppia stand mit zerzausten Locken in der Küchentür. Sie machte ein verstörtes Gesicht.
    Conan kratzte sich am Kopf. »Ich bin gerade gekommen, als ein Jünger schreiend an mir vorbeilief und schrie, als würden ihn alle Dämonen der Hölle verfolgen.«
    »Das hat er zweifellos geglaubt«, sagte sie. »Aber wieso bist du hinten hereingekommen?« fragte sie mit scharfem Ton.
    »Ich habe Bombas soeben erst verlassen und wollte nicht, daß er mich in den Tempel gehen sieht.«
    »Aha«, meinte sie besänftigt. »Das war klug.« Dann drehte sie sich um und wollte wieder hineingehen.
    »Willst du denn nicht wissen, was bei der Friedenskonferenz los war?« fragte Conan.
    »Später. Vielleicht morgen. Hier hat es einen Unfall gegeben, und ich muß die Sache in Ordnung bringen.«
    »Andolla hat böse Geister herbeigerufen«, sagte Conan ernst. »Sie werden eure Bemühungen zunichte machen, wenn er sie nicht zu zügeln weiß.«
    »Ja, du könntest recht haben«, sagte sie mit müder Stimme. »Geh auf dein Zimmer, Cimmerier. Ich rufe dich, falls ich dich brauche.«
    Grinsend stieg Conan die Treppe hinauf.
     

15. K APITEL
     
    Die Grenzfeste
     
     
    Bei Tagesanbruch wartete Conan darauf, daß das Stadttor am Fluß geöffnet wurde. Der Posten war nicht derselbe wie damals, als der Cimmerier hinausgeritten war, um seinen Schatz zu vergraben, und anschließend das Dorf der Minenarbeiter besucht hatte. Der Posten, ein kurzsichtiger Bursche mit verfilztem Bart, brachte eine offizielle Tafel mit.
    »Name?« fragte er. Seine wäßrigen Augen blitzten auf, als er das Goldstück sah, die zwischen den Fingern des hünenhaften Barbaren glänzte.
    »Magst du Gold?« fragte Conan.
    »Wer nicht?« lautete die Antwort.
    »Es gehört dir, wenn du nicht aufschreibst, daß ich hinausreite.«
    Der Wachposten nahm die Münze. »Ich sehe niemanden. Wenn du schnell reitest, merkt keiner was.« Er stieß das Tor auf, und der Cimmerier ritt hindurch. Hinter der Brücke bog er nach Süden auf einen Feldweg ein, der parallel zum Fluß verlief. Die Stadt war bereits außer Sicht, als es so hell wurde, daß ihn jemand hätte beobachten können.
    Der Morgen war friedlich. Vogelgezwitscher begleitete den Cimmerier. Das Land neben dem Fluß war bewaldet, was seinen Plänen sehr entgegenkam. Hier konnte eine große Schar marschieren, ohne gesehen zu werden.
    Die Minenarbeiter warteten bereits auf einer Lichtung, die neben dem Weg lag. Es waren ungefähr hundert kräftige, entschlossen dreinschauende Männer. Alle waren bewaffnet. Eisenbeschlagene Streitkolben und Keulen mit Eisenstacheln waren am häufigsten vertreten. Kräftige Männer, an die schwere Arbeit mit Vorschlaghammer und Spitzhacke gewöhnt, konnten mit diesen Waffen viel ausrichten. Einige von ihnen hatten primitive Schilde. Gegen Ermaks Berufssoldaten würden sie schwer ins

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