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Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Titel: Conan-Saga 48 - Conan der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean A. Moore
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den Kopf. »Selbst ein Löwe kann sein Leben in einer Schlangengrube verlieren. Wenn du nach Zamora reitest, solltest du auf deinen Rücken aufpassen, damit er nicht unversehens mit Dolchen gespickt ist. Es gibt dort viele Sorten von Dieben. Manche stehlen dir mehr als Gold.«
    »Nicht von einem Cimmerier«, erklärte Conan zuversichtlich.
    »Warum kommst du nicht mit mir zurück nach Pirogia? Wir brauchen einen neuen Hauptmann, und der Sold ist besser, als du denkst.« Er deutete auf die pralle Börse an Conans Gürtel. »Du hast bereits erlebt, wie großzügig Eldran sein kann, und die Weiber ...«
    Conan schüttelte den Kopf. »Nein. In Zamora gibt es auch Weiber. In deiner Stadt komme ich mir vor wie im Käfig. Ich würde sehr ruhelos werden, wenn ich nichts anderes zu tun hätte, als jeden Tag ein paar Säufern eins über den Schädel zu hauen und diese minderhirnigen Soldaten der Stadtwache anzubrüllen. Ein zehnjähriger Junge aus meiner Sippe kämpft besser als jeder einzelne von ihnen.«
    Kailash wollte protestieren, aber er schätzte die Stadtwache ebenso ein wie der Cimmerier, deshalb sagte er nichts, sondern blickte auf den Weg. Da wäre er beinahe aus dem Sattel gefallen. »Sieh dir das an!«, rief er.
    Conan zügelte sein Roß und wendete. Direkt vor Kailash lag ein Haufen frischer Pferdeäpfel.
    »Ob das Lamicis Pferd war?« fragte Kailash.
    »Möglich, aber es kann auch von irgendeinem anderen Roß stammen«, meinte Conan.
    Die beiden Männer ritten schnell weiter, da sie glaubten, endlich Lamicis Fährte wiedergefunden zu haben. Ihre Augen waren auf den Pfad geheftet, um im Mondschein nichts zu übersehen. Inzwischen war der Nachthimmel wolkenlos. Sterne funkelten am schwarzen Firmament.
    Sie ritten mehrere Stunden lang, stießen aber auf keine weiteren Spuren, die bestätigt hätten, daß Lamici vor ihnen hier gewesen war. Dennoch gaben sie erst auf, als die Pferde unbedingt rasten mußten und ihnen auch ein paar Stunden Schlaf gut tun würde. Sie breiteten die Satteldecken auf dem harten Boden aus und waren in wenigen Augenblicken tief eingeschlafen.
     
    Der Eunuch war ihnen näher, als die beiden Krieger ahnten. Lamici war nach der Flucht aus dem Dorf hart geritten. Das Licht des seltsamen Amuletts hatte ihn fast blind gemacht. Er war in Panik geraten und davon gerannt, als Conan ihn verfolgte. Hätte der Zauber des verfluchten Priesters ihn nicht geblendet, hätte er sich still neben die Tür gestellt und auf den dümmlichen gewartet, um ihm das tödliche Stilett in die Muskelberge zu rammen. Doch hatte er einige Zeit gebraucht, bis er wieder deutlich zu sehen vermochte. Wie blind hatte er sich an der Wand der Schenke entlanggetastet und dann im Dunkeln nach dem Baum gesucht, an dem er sein Pferd festgebunden hatte.
    Als er es endlich fand, war er vor Angst außer sich. Er hatte so lange gebraucht, daß der Cimmerier ihm wie ein Bluthund dicht auf den Fersen sein mußte. In Panik war er aufs Pferd gestiegen und war wie wild losgaloppiert. Er war bereits mehrere Stunden nach Osten geritten, ehe ihm bewußt wurde, welche Richtung er eingeschlagen hatte. Er konnte zwar wieder sehen, aber die Angst war geblieben. Wenn er jetzt umdrehte, riskierte er, Conan und irgendwelchen Verbündeten, die den Cimmerier vielleicht begleiteten, in die Arme zu reiten.
    Wenn er hingegen weiter nach Osten ritt, fand er womöglich einen Ort, an dem er sich verstecken konnte, bis der Cimmerier vorbeigeritten war. Lamici war mit diesem Plan zufrieden und behielt seine Richtung bei. Doch bald schon sah er die Schwachstellen seines Plans: Es gab keine möglichen Verstecke. Zu beiden Seiten des Pfad waren entweder steile Felswände oder dichter Wald. Er hatte nicht die Kraft, sich durchs Dickicht zu kämpfen oder eine Wand hinaufzuklettern. Nervös war der Eunuch dennoch weitergeritten und klammerte sich an die Hoffnung, doch noch ein sicheres Versteck zu finden.
    Lamici kam jedoch viel langsamer vorwärts als Conan und Kailash, da er nicht über die Erfahrung der beiden verfügte, um die Schwierigkeiten des Geländes zu überwinden. Trotzdem wahrte er einen gewissen Vorsprung; denn er mußte keine Zeit mit dem Lesen einer Fährte vertun. Er war froh, daß er auf dem steinigen Pfad kaum Spuren hinterließ. Sorgfältig vermied er weichen Boden, wo Hufeindrücke ihn verraten hätten.
    Jetzt schlief Lamici keine drei Meilen von Conan und Kailash entfernt. Im Gegensatz zu seinen Verfolgern, peinigte den Eunuchen ein

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