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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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zu haben. Die meisten piktischen Häuptlinge würden lieber ihre Söhne im Eintopf servieren als die Befehle eines anderen Häuptlings auszuführen.
    Niemand hatte der ersten Sippe empfohlen, ihre Pfeile zurückzuhalten, bis die zweite sich von uns gelöst hatte. Die erste Sippe fing wieder an zu schießen, und ihre Pfeile prasselten gleichermaßen auf Feind und Freund nieder. Die Feinde trugen größtenteils Rüstungen. Ein Gunderman starb trotzdem, weil ihn ein Pfeil ins Auge traf. Die Feinde waren fast nackt, so daß weitere zwanzig Pikten heulend und stöhnend starben, durchbohrt von piktischen Pfeilen.
    Sarabos sprang mit dem Schwert in der rechten und dem Dolch in der linken Hand mitten in dieses Brüdermorden hinein. Ich sah, wie er einen Pikten köpfte, einen zweiten kastrierte, einem dritten den Arm abschlug und dem vierten mit einem kräftigen Tritt ein Bein brach – und alles in einer einzigen fließenden Bewegung.
    Endlich steckte er die Waffen in die Scheiden zurück und warf den toten Gunderman über die Schulter – wie ein Müller einen Sack Getreide auflädt – und zeigte auf die Felswand.
    »Ich glaube gehört zu haben, daß du dorthin den Rückzug befohlen hast«, sagte er zu mir. »Ich sehe in der Wand im Süden mehrere Höhlen.« Er deutete mit dem langen, blutbefleckten Arm dorthin.
    Seine Augen waren schärfer als meine, und seine Ohren hatten einen derartigen Befehl wohl noch nie gehört; aber ich dankte ihm mit Kopfnicken, weil er meine Autorität vor meinen überlebenden Männern gewahrt hatte. Ich lief zur Nachhut, während Sarabos mit seiner Bürde die Führung übernahm. So marschierten wir den Abhang hinauf.
    Ich faßte den Plan, auf den Felskamm zu steigen und unsere Rauchfackeln zu entzünden. Dann würde das Lager wissen, wo wir waren, und die Männer konnten zu uns stoßen, ehe die restlichen Pikten den Mut aufbrachten, zu uns heraufzuklettern.
    Conan der Große hatte einen Lieblingsspruch: »Ein Mann kann einen Kampf vorher so lange durchdenken, wie er will, trotzdem wird ihm das Schicksal ins Bier spucken.« (Er hatte natürlich nicht ›spucken‹ gesagt.) Er hatte nie behauptet, daß dieser Spruch von ihm stammte. Und auch ich hegte da so meine Zweifel. Kull von Atlantis beispielsweise hätte ihn während seiner Kriege gegen die Schlangenmänner von Valusia prägen können.
    An jenem Tag spuckte uns ein Gewitter in den Humpen. Die Wolken rasten über die Felsen, ehe wir die Höhe erreicht hatten. Als Sarabos den toten Gunderman niederlegte, fielen die ersten Regentropfen.
    Donner krachte über uns. Ich blickte empor. Ein Blitz versengte gerade den Kamm der Felswand. Wenn wir in unserer Rüstung dort hinaufkletterten und das Gewitter weiterhin so tobte, dann würden wir vielleicht auch wie die Fackeln brennen.
    Ich schaute nach unten, um die Entfernung zu den Verfolgern abzuschätzen. Ich war überrascht, als ich sah, daß sie davonliefen, als hätten wir uns in eine Schar wilder Dämonen verwandelt und uns an ihre Fersen geheftet. Sie ließen sogar die Waffen der Toten zurück – und ein Pikte mußte schreckliche Angst haben, um das zu tun.
    Dann kam mir plötzlich der Gedanke, daß das, was den Pikten so grauenvolle Angst einjagte, auch für uns Aquilonier eine Gefahr bedeuten könnte. Auf den Gesichtern um mich herum las ich denselben Gedanken, aber – Ehre meinen Männern und ihren Verwandten – keinem kam ein furchtsames Wort über die Lippen.
    Wir blieben in Reih und Glied, als wir in der Wand nach der Höhle suchten. Zum Glück war sie nicht weit; denn plötzlich prasselte ein wahrer Wolkenbruch auf uns hernieder. Ebenso gut hätten wir unter einem Wasserfall stehen können. Weder gutes Leder noch geöltes Wollzeug oder eine noch so gut geschmiedete Rüstung vermochten uns davor zu schützen. Wir waren naß bis auf die Haut.
    Die letzten Schritte zur Höhle legten wir mehr mit Eile als mit Würde zurück und ohne auf eine ordentliche Formation zu achten. Sobald wir drinnen waren und der Regen nicht mehr auf die Helme prasselte, daß uns Hören und Sehen verging, ließ ich die Männer antreten. Einige mußten Posten beim Eingang der Höhle beziehen, andere weiter hinten Wache halten. Die Verwundeten schafften wir an den trockensten und saubersten Platz. Wer keinen Wachdienst hatte oder sich um die Verwundeten kümmern mußte, zog sich aus, damit Rüstung, Kleidung und Waffen trockneten.
    Ich überprüfte selbst unsere Vorräte an Wasser und Proviant. Jeder von uns war

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