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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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aber auch nicht Conan und die Bamulas das Leben kostete.
    Und wenn sie nur Conan rettete? (Bei der Erinnerung an seine heißen Umarmungen erbebte sie vor Lust.) Und die Bamulas ihrem Schicksal überließ?
    Nein. Conan würde diese Lösung sicherlich ablehnen und sie sterbend verfluchen. Seine Ehre verpflichtete ihn dazu, diejenigen zu retten, die ihm durch den Weltenwandler in ein Land gefolgt waren, das für sie so fremdartig sein mußte wie die Schwarzen Königreiche für sie ... Wenn er diese Krieger nicht retten konnte, dann würde er mit ihnen gemeinsam sterben.
    Doch wie konnte sie Conan und seine Männer retten, ohne ihren Vater zu ruinieren?
    Sie trat etwas zurück und holte den Kristall von Thraz aus dem Beutel. Die Augen ihres Vaters waren auf die Decke geheftet. Er schien mit jemandem dort oben zu sprechen, vielleicht sogar mit jemandem oberhalb des dicken Felsgesteins. Erst nach wenigen Minuten senkte er den Blick.
    Beim Anblick des Kristalls stieß er einen so gellenden Schrei aus, daß Scyra das Kleinod beinahe fallen ließ. Schnell wich sie zurück. Sie hatte Angst, er würde ihr den Kristall entreißen.
    »Nein, Vater. Es ist ein Geschenk Conans. Er nahm den Kristall der bossonischen Karawane ab und übergab ihn mir.«
    »Aber ... weißt du denn, welche Macht er birgt?«
    »Bin ich deine Tochter?«
    »Beantworte nur dieses eine Mal eine Frage nicht mit einer Gegenfrage, Scyra. Das ist zwar taktisch klug, doch jetzt ist nicht die Zeit für taktische Spielchen.«
    Da irrst du dich gewaltig, Vater, dachte Scyra. Es war an der Zeit, überaus taktisch vorzugehen, ansonsten war Conan dem Untergang geweiht.
    »Warte, Vater. Ich weiß, was es ist. Ich habe ... ich habe die Macht an Kleinigkeiten ausprobiert. Nichts Großartiges, aber es hat genügt, um mir zu zeigen, daß dieser Kristall an Frauen geknüpft ist – und nur allein an Frauen.«
    Lysenius runzelte die Stirn. Scyra hoffte, er möge sich nicht an die Namen der Zaubersprüche erinnern, die sie verwendet hatte. Wenn er sie laut befragte oder sogar in ihre Gedanken vordrang, würde das wahrscheinlich zu einer schrecklichen Katastrophe führen.
    »Und das ist die Wahrheit?«
    »Bei allem, was ich weiß, ja.«
    »Bei mehr kannst du nicht schwören?« fragte Lysenius, und es schien, als beugten sich eine breiten Schultern einen Moment lang unter dem Gewicht der Jahre und der Erinnerungen.
    Scyra wußte, wie viele dieser Erinnerungen Versagen und Verlust bedeuteten. Am liebsten hätte sie den Vater umarmt, wie sie es als Kind immer getan hatte. Damals hatte es sie beide getröstet. Würde es ihm jetzt auch Trost spenden?
    Möglich. Aber dann würde sie sich als noch schlimmere Verräterin fühlen als jetzt. Ihr Vater vermochte es wohl, sie ohne Skrupel an die Pikten zu verkaufen, um seine finsteren Pläne zu verwirklichen. Doch wenn sie vor ihm stand, brachte er es nicht übers Herz, sie eine Lügnerin zu nennen. Es steckte doch noch mehr von dem Mann, der er einst gewesen war, in ihm, als sie gedacht hatte.
    Ob Conan ihr helfen konnte, dieses Land zu verlassen? Mit Sicherheit kannte der Cimmerier den Weg in ein Land, wo sie und ihr Vater mit dem, was sie aus der Schatzkammer mitnehmen konnten, friedlich leben könnten. Außerdem konnte sie durch ihre Heilkunst zu ihrem Lebensunterhalt beitragen. Sollte sie an seine eherne Ehre als ein Mann aus dem Norden appellieren?
    Wieder kämpfte sie gegen den Wunsch an, den Vater zu umarmen. Er sah so aus, als würde er gleich weinen, und sie wußte, daß sie dann sofort mit ihm gemeinsam weinen würde. Unter Tränen würde sie ihm die Wahrheit gestehen, und alles, was sie nun befürchtete, würde dann eintreten.
    »Vater, ich habe einen Plan.«
    »Bring dich nicht selbst in Gefahr.«
    »Wir dürfen uns nicht vor der Gefahr fürchten, wenn wir den sicheren Untergang vermeiden wollen. Wir wissen beide, daß Conan keine Geiststimme besitzt. Wir können seine Gedanken nicht über die Wildnis hinweg hören. Aber er vermag meine Geiststimme zu hören, wenn ich sie ihm mittels des Kristalls von Thraz sende.«
    »Das ist gewaltige Magie.«
    »Dann mußt du mich das lehren, was ich nicht weiß und wie ich die Magie gefahrlos benutzen kann. Wenn ich mit Conan sprechen kann, vermag ich ihn und seine Männer zur Höhle des Kriegers führen. Unterdessen folgen wir ihnen mit einer Schar kräftiger Pikten und überwältigen die Bamulas, sobald sie die Höhle erreicht haben. Conans Energie reicht allein aus, um die Statue zu

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