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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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erwecken. Wenn wir alle anderen Männer opfern ...«
    »Genau das war mein Plan!« rief Lysenius. Er lächelte Scyra an. »Du bist wahrlich meine Tochter! Sowohl im Geist als auch im Leib.«
    Scyra hätte am liebsten herausgeschrien, daß sie das nicht sei, statt dessen fuhr sie fort: »Könnten wir uns nicht des Weltenwandlers bedienen, um vor Conans Schar dort einzutreffen?«
    Lysenius schüttelte den Kopf. »Die Höhle des Kriegers liegt im Grenzgebiet des Landes der Schlangen. Wir überleben keinen Tag, wenn die Eulen uns nicht verteidigen. Doch wir brauchen weit mehr, als ich durch den Weltenwandler hindurchschleusen kann. Außerdem bezweifle ich, daß viele Pikten da hindurchgehen würden, selbst wenn ich sie hindurchschickte. Bereits jetzt haben sie furchtbare Angst vor dem wenigen, das sie von meiner Magie gesehen haben. Der Weltenwandler würde sie gar um den Verstand bringen.«
    Lysenius richtete sich stolz auf. In diesem Moment erschien er seiner Tochter beinahe so königlich wie Conan. Dann küßte er Scyra auf die Stirn und legte ihr die Hände auf die Schultern. Sie stand vollkommen still, obwohl sich ihr der Magen umdrehte.
    »So sei es denn! Tu, was nötig ist, um Conan zu führen! Ich werde meinen Geist zu den Häuptlingen der Eulen hinausschicken, damit sie ihre Krieger sammeln. Soll ich sie auch um Sänften bitten?«
    »Ja, es sei denn, du hältst uns für fähig, so schnell zu marschieren wie die Pikten«, antwortete Scyra und lächelte verschmitzt. »Falls ich das könnte, würde ich eine noch wertvollere Braut für einen Häuptling sein. Doch ich fürchte, daß wir nicht so tun können, als wären wir Pikten.«
    Ja, am Schluß nicht einmal so, als wären wir Freunde der Pikten.
     

F ÜNFZEHN
     
     
    Govindue hielt dieses Land der Pikten noch immer für viel gefährlicher als seine Heimat. Und das nicht ohne Grund, wie ihm Conan bestätigte.
    Die Nächte waren so kalt, daß die Bamulas selbst in der dicken Fellkleidung zitterten. Das Gelände war steinig. In den Flüssen gab es zwar keine Krokodile, doch ein plötzlicher Regenguß konnte sie gefährlich anschwellen lassen. Die Gewitter hier waren so heftig wie die im Dschungel, doch seltener. Es gab weniger wilde Tiere als im Dschungel, doch die, die es gab, waren äußerst gefährlich – und Govindue kannte ihr Verhalten nicht.
    Ringsum waren sie von Pikten umgeben. Govindue wußte, daß sie irgendwo lauerten, obgleich sie noch keine gesehen und auch kaum welche gehört hatten, seit sie Lysenius' Höhle verlassen hatten. Doch in jeder grünen Baumkrone, die er von einer Anhöhe aus sah, konnte ein Pikte sitzen. Im nächsten Wald versteckten sich womöglich so viele, daß sie die Bamulas mit bloßen Händen überwältigen und lebend fangen könnten, um sie dann für ihre eigenen Zwecke zu mißbrauchen oder Lysenius zu übergeben.
    Govindue lief es eiskalt über den Rücken, wenn er sich ausmalte, was die Pikten mit den Gefangenen anstellen würden. Die Bamulas und ihre Feinde verstanden sich darauf, die Leidensfähigkeit von Gefangenen auf die Probe zu stellen, doch im Vergleich zu den Pikten waren sie wie harmlose Kinder.
    Conan kletterte neben Govindue auf die Anhöhe und überschattete die Augen mit der Hand, um sie gegen die aufgehende Sonne zu schützen. Sie waren an diesem Tag bereits vor dem Morgengrauen aufgebrochen und hart marschiert. Jetzt sah es so aus, als würde es ein schöner Tag werden, an dem sie der Sicherheit ein gutes Stück näherkommen würden – oder aber dem Tod.
    »Du machst ein besorgtes Gesicht, junger Häuptling«, sagte Conan.
    »Mein Gesicht verrät nur meine Gedanken«, antwortete Govindue. »Doch muß ich als Häuptling derartige Gedanken von mehr als nur meinem Mund fernhalten?«
    »Diese Frage ist unnötig«, versicherte ihm der Cimmerier. »Hätte ich in deinem Alter nur halb so viel gewußt wie du, wie man Krieger führt, wäre ich heute ein General oder ein Prinz. Doch die Götter machen unseren Pfad glatt oder rauh, so wie es ihnen gefällt, und wir können nur dort gehen, wo sie es auch wollen. Doch ich sehe, daß du diesen Pfad mit Sandalen und auch – wie jetzt – mit Stiefeln beschreiten kannst.«
    Govindue lachte. »Diese Stiefel werden sich nie natürlich anfühlen. Aber in diesem steinigen Gelände würden mir die bloßen Sohlen noch schneller weh tun.«
    »Wie Vuona auch festgestellt hat. Sind ihre Füße geheilt?«
    Govindue schoß das Blut ins Gesicht. Conan streifte ihn mit einem Blick von

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