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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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der Seite und befürchtete einen Augenblick lang, der junge Häuptling würde ihm einen Faustschlag versetzen.
    »Ich habe gesehen, daß du Salbe auf ihre Füße gerieben und sie mit Gewandfetzen verbunden hast. Gibt es da noch etwas, das ich vielleicht nicht gesehen habe, aber doch wissen sollte?«
    »Ich habe mit deiner Frau nicht das Lager geteilt, falls du das meinst, Amra«, erklärte Govindue steif.
    »Ich bin in dieser Schar und in diesem Land immer noch Conan «, fuhr ihn der Cimmerier an. Doch dann grinste er, um die Schärfe aus den Worten zu nehmen.
    »Dein Sinn für Ehre würde es dir nie gestatten, junger Häuptling. Das weiß ich. Doch wäre Vuona über diesen Gedanken unglücklich?«
    »Du kennst sie besser als ich«, antwortete Govindue. »Es ist gut, daß ihre Füße wund sind, sonst könnte ich nicht schneller laufen als sie.«
    »Stimmt. Doch du könntest so lange mit ihr um die Wette laufen, daß sie, wenn sie dich überholt, zu erschöpft ist, um sich auf dem Lager mit dir zu vergnügen.«
    Govindues Wangen waren hochrot. Der ältere Mann sah, daß er den jungen Häuptling in eine peinliche Lage gebracht hatte. »Solange Vuona unter den Männern keinen Ärger bereitet, werde ich sie nicht an die Kette legen. Doch sollte sie Ärger machen, werde ich sie nicht anketten, sondern gleich durchbohren. Und was die Zukunft betrifft ... nun, sobald wir wissen, daß wir nicht als gebleichte Gebeine auf einem piktischen Misthaufen landen, solltest du daran denken, dir eine erste Frau zu nehmen ... und Vuona wäre nicht die schlechteste. Du weißt, daß sie die Tochter eines der drei höchsten Häuptlinge der Fischfresser ist?«
    »Nein, das wußte ich nicht.«
    »Hör immer genau zu, wenn eine Frau bereitwillig redet. Die Hälfte allen Ärgers, den Frauen machen, stammt von ihrem Schweigen. Doch diesen Makel wird Vuona nie haben. Überlege. Du wärest als Häuptling im Tal der Toten Elefanten durch das Band der Heirat mit einem Häuptling der Fischfresser vereint.«
    »Ich verstehe. Und da ich durch einen Eid an dich gebunden bin, könnte das den Frieden zwischen dir und den Fischfressern bedeuten. In der Tat könntest du mir helfen, wenn du meinen Antrag unterstützt.«
    »Das glaube ich kaum. Wenn ich mich nicht irre, ist Vuonas Vater derjenige Häuptling, dessen Kopfschmuck ich aufgespießt habe, als er seine Männer aufrief, mich als Dämonenliebhaber zu töten.«
    »Hm. Dann hegt er wohl keine sehr freundschaftlichen Gefühle für dich oder gar einem Antrag, den du unterstützt. Ich verstehe, Conan.«
    »Du mußt nicht mehr so viel lernen, wie du denkst, junger Häuptling. In der Tat steht mir der Sinn keineswegs danach, wenn nicht vor den Pikten, dann vor den Fischfressern fliehen zu müssen.«
    »Alle, die dir bis hierher gefolgt sind, würden dir bis in den Tod hinein beistehen.«
    »Ja, und bis in den Tod vieler guter Fischfresser. Das würde den Krieg zwischen ihnen und den Bamulas bedeuten. Ein Mann stößt auf seinem Lebensweg auf genügend Kriege. Da muß er nicht noch einen mutwillig heraufbeschwören«, erklärte der Cimmerier ernst.
    Conan blickte umher. »Laßt uns hinabgehen und weitermarschieren. Die Männer müßten am Fluß fertig sein, und hinter diesen Felsbrocken könnte sich noch etwas anderes als Pikten verbergen.«
     
    Weder auf dem Pfad nach unten noch bei den Bäumen um den Teich, wo die Bamulas die Wasserflaschen füllten, sah Conan Pikten. Selbst im Hochsommer hatte der Wald genügend Wasser. Doch Conan hatte in Wüstenstrichen Krieg geführt, gegen die selbst die Hölle feucht und lauwarm erschien. Nie versäumte er eine Gelegenheit, Wasser nachzufüllen, und falls er mit seinen Männern nicht auf einem wasserlosen Berg gegen die Pikten kämpfen müßte – um so besser.
    Allmählich machte sich bei ihm der Gedanke breit, daß sie vielleicht aus der piktischen Wildnis hinauskämen, ohne mit den feindlichen Stämmen kämpfen zu müssen. Sie waren noch mehrere Tagesmärsche von den Marschen entfernt, und an den Pfaden, gefällten Bäume, einer ab und zu herumliegenden Feder oder einem weggeworfenen Mokassin erriet Conan die Anwesenheit der Pikten.
    Bis jetzt hatte er jedoch nicht einmal die Federspitze eines lebenden Pikten gesehen, und kein Pikte vermochte es, sich auf die Dauer vor den scharfen Augen des Cimmeriers vollständig unsichtbar zu machen. Sie hatten mehr als eine Gelegenheit verstreichen lassen, in der sie Conans kleine Schar ohne Gefahr für sich selbst hätten

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