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Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Titel: Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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winkten den Zirkuswagen. Luddhew lenkte die Maultiere zum Tor, das wie ein riesiger dunkler Rachen wirkte. Roganthus folgte ihm. Jetzt sprang Zagar vom ersten Wagen hinab und blieb vor dem Tor stehen. Er wünschte Luddhew eine erfolgreiche Vorstellung und winkte der Truppe aufmunternd zu.
    Nachdem sie in den dunklen Korridor hineingefahren waren, hatte Conan den Eindruck, in einer finsteren Höhle zu sein. Es roch nach Tieren, Mist, Futter, abgestandenem Rauch von Fackeln und irgendwie sauer. Er hörte ein tiefes Brummen. Qwamba stellten sich sofort die Nackenhaare auf. Nachdem sich Conans Augen vom grellen Sonnenlicht auf die Dunkelheit eingestellt hatten, sah er das hohe Deckengewölbe. In den Nischen standen Eimer. Daneben waren Ziegel aufgestapelt. Er sah Streitwagen, Pferdegeschirre, viele Kulissen und Fahnen. Er war überrascht, daß die Wagen nicht hielten, sondern weiterrollten.
    Stadionhelfer, nach corinthischer Mode mit knielangen weißen Tuniken und schwarzen Gürteln gekleidet, standen entlang des Korridors. Sie forderten zum Weiterfahren auf, und Luddhew, der den ersten Wagen lenkte, gehorchte. Der Cimmerier hatte mit einer endlosen Wartezeit gerechnet, in der alle Einzelheiten über die Vorstellung mit den Verantwortlichen des Amphitheaters besprochen und die erforderlichen Geräte aufgestellt würden. Doch die Wagen fuhren in raschem Tempo zu einem großen Holzportal. Die Flügel wurden dicht vor ihnen mit Ketten aufgezogen. Im nächsten Augenblick schlugen ihnen grelles Sonnenlicht und brausender Applaus entgegen. Sie waren in der Arena des Circus Imperius.
    »Und jetzt, Leute, will ich nur strahlende Gesichter sehen«, sagte Luddhew. Er stand auf und übergab Phatuphar die Zügel. »Das ist der große Moment! Unser Debüt im berühmten Luxur. Zeigt euer Können. Seid stolz auf euer Zirkusblut und gebt euer Bestes, um das Publikum zufriedenzustellen.«
    Die Artisten reagierten mit spürbarer Begeisterung, die auch den Cimmerier ansteckte. Ihn störte jedoch die Unsicherheit des Ganzen. Er hatte keine Ahnung, welche Nummer der Zirkusdirektor als erste ankündigen würde oder ob die Vorstellung – wie üblich – mit einer Einführung, einer Steigerung und dem Finale als Höhepunkt ablaufen sollte. Er beschloß, ruhig abzuwarten und den anderen zuzuschauen, die sich bereits streckten und reckten. Luddhew hatte eine erfahrene Truppe und wußte mit Sicherheit, was zu tun war. Auf alle Fälle würde er sein Bestes geben und Sathilda höher als je zuvor in die Luft werfen.
    Die Wagen fuhren mitten in die sandige Arena hinein. Eine buntgekleidete Menschenmenge füllte die Sitzreihen des gewaltigen Amphitheaters. Immer mehr Zuschauer strömten durch die Eingangstunnel, die auf halber Höhe der Mauern waren, und Conan schätzte, daß der Circus Imperius bald bis auf den letzten Platz gefüllt sein würde. Die Menschen waren ausgelassen und laut. Als sie den Zirkus erblickten, ertönte ein Jubel, der wie eine Woge von einem Ende des Stadions ins andere rollte.
    In der Mitte der Arena schien sich der Sandboden vor den Wagen zu senken. Am anderen Ende standen Bäume und Büsche. Wahrscheinlich war dieser Park für eine bestimmte Aufführung angelegt worden. Über den hohen Mauern und der brodelnden Menge sah Conan ein Spinnennetz aus Seilen, an denen dreieckige Holzgestelle hingen – zweifellos Trapeze und Schlingen für die Akrobaten.
    Der Zirkus hatte den Einzug ins Amphitheater genauso wie den in die Stadt gestaltet. Die Artisten tanzten, jonglierten und vollführten kleine Kunststücke, während Bardolph die Flöte blies. Luddhew stellte in corinthischer Sprache lautstark die einzelnen Künstler vor. Doch seine Worte gingen im tosenden Beifall des Publikums unter. Viele Zuschauer hatten sich weit über die dreifach mannshohen Mauern gebeugt und blickten erwartungsvoll auf die Truppe. Conan stemmte seine hohlen Gewichte und fragte sich, warum die Wände so hoch waren. Es wäre doch viel besser, wenn einige Zuschauer auf gleicher Höhe mit der Arena gesessen hätten und alles aus nächster Nähe hätten sehen können. Doch angesichts der Masse von Menschen und der überschäumenden Begeisterung war er froh, daß sie nicht auf Armlänge saßen.
    Merkwürdig fand er es, daß der Beifall des Publikums schnell versiegte, als die Wagen mit den Maultieren, die mit hohen Federbüschen herausgeputzt waren, eine Runde drehte, obgleich die Artisten ihr Bestes gaben. Jetzt hörte man deutlich Bardolphs Flöte und

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