Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator
ersten Blutvergießen brachen die Massen in wilden Applaus aus. Sie klatschten, tanzten und schwenkten begeistert die Arme. Die überlebenden Maultiere versuchten verzweifelt zu flüchten. Sie schleppten ihre aufgespießten blutenden Gefährten mit sich, als sie mit dem Wagen seitlich ein Stück weit ausbrachen. Das Gefährt schwankte bedrohlich und kam wieder zum Stehen.
Der Cimmerier lenkte sein Gespann in einem weiten Kreis in dessen Richtung. Einige Bisons gaben die Verfolgung seines Wagens auf und machten bei dem anderen Kampf mit. Blindlings stürmten sie auf Luddhews belagerten Wagen zu, rammten ihn und schafften es, daß er umkippte. Dabei stürzte Luddhew mit einer Handvoll Artisten und dem Bären Burudu in den Sand. Die Menschen standen schnell auf und liefen davon, um den Hufen und spitzen Hörnern der Bisons zu entgehen.
Nicht so der Bär. Burudu floh nicht. Er stellte sich auf die Hinterbeine und wehrte den ersten Bison ab. Mit einem Schlag der gewaltigen Tatze riß er ihm die Flanke auf. Der Bison senkte den Kopf, um dem Bären mit den spitzen Hörnern den Bauch aufzuschlitzen. Doch Burudu war schneller. Er packte den Kopf des Bisons und versenkte die Zähne in dessen Nacken. Es kam zum Kampf. Sand spritzte, wütendes Brummen und empörtes Brüllen erfüllten die Luft. Die Zuschauer tobten vor Begeisterung.
In der Zwischenzeit hatte Conan seinen Wagen in Richtung des umgestürzten Gefährts gelenkt – zu der nichtumkämpften Seite. Er wagte es nicht anzuhalten, sondern ließ die Maultiere in langsamem Schritt laufen. Immer noch rammten die wütenden Bisons hinten gegen den Wagen und versuchten, mit den Hörnern die Radspeichen zu blockieren. Auf seine gellenden Rufe hin liefen die Artisten des umgestürzten Wagens zwischen den angreifenden Bisons hindurch zu ihm her. Die Gefährten streckten ihnen sofort Hände entgegen, um sie auf den Wagen zu ziehen.
Die meisten schienen unverletzt davongekommen zu sein – einerseits ein Segen, andererseits eine Bürde, da Conans Maultiere nun das doppelte Gewicht von Menschen zu ziehen hatten. Dabei wurden sie von den Rammstößen der Bisons von hinten unterstützt, aber die Wagen litten unter den ständigen Angriffen. Außerdem konnte niemand die toten und schwerverletzten Maultiere entfernen, so daß ihre Schreie allen in den Ohren gellten.
Urplötzlich hatte der große Anführer der Bisons keine Lust mehr, gegen den Wagen zu rennen. Mit lustvollem Schnauben – vielleicht witterte er die Maultiere trotz seiner bluttriefenden Nasenlöcher – machte er einen Riesensatz, vorbei an der hinteren Wagenkante, um von vorn anzugreifen.
Dieser Sprung wurde von einem Beobachter mißbilligt. Qwamba, die mitten auf dem Wagen in Sathildas schützenden Armen gelegen hatte, stieß sich so kraftvoll vom Wagen ab, daß dieser schwankte, und flog durch die Luft, um auf dem Rücken des zottigen alten Bisons zu landen.
Im Sprung glich die Dschungelkatze einem mitternachtschwarzen Streifen, der durchs blasse Tageslicht saust. Kaum saß die Tigerin auf dem Rücken, schlug sie die Krallen ins zähe Fell und riß gleichzeitig große Stücke aus dem Höcker. Der Bison bäumte sich auf und versuchte auf alle erdenkliche Weise, die teuflische Reiterin abzuschütteln. Sand wirbelte auf. In dieser Wolke glänzte das Fell der Nachttigerin so dunkel wie die Oberfläche einer bodenlosen Quelle.
Das Publikum tobte vor Begeisterung.
Inzwischen hatte sich der Wagen ein Stück von den Angreifern absetzen können. Aber Conan und seine Gefährten waren noch keineswegs in Sicherheit. Von beiden Seiten stürmten die Bisons heran, um die Menschen und Maultiere vollends zu zermalmen. Dath schlug als erster mit der Axt zu. Und mit der zweiten. Dann holte er die Waffen mittels der Schlingen zurück, die vom Stiel aus zu seinen Handgelenken führten. Leider waren seine Äxte zu schwach, um die dicken Stirnplatten der anstürmenden Ungeheuer zerschmettern zu können. Er mußte sich damit begnügen, die Tiere zu verwunden, nicht aber zu töten. Zumindest erreichte er, daß sie vom hinteren Teil des Wagens und von den Rädern fernblieben.
Als Conan sah, daß die Bisons den Wagen angriffen, gab er Bardolph die Zügel und lief in den hinteren Teil des Wagens. Er nahm die Bleistange und bog sie durch den Ring eines der Gewichte, die er zu stemmen pflegte. Damit hatte er einen behelfsmäßigen Streitkolben. Er stemmte die Füße fest gegen den Kutschbock und schwang das Gewicht gegen den Kopf des
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