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Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Titel: Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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daß du nochmals kämpfen würdest«, sagte Sathilda. »Deshalb habe ich die Spiele mit Lord Alcestias und seinem Gefolge verlassen. Als ich dann deinen Namen angeschlagen sah, mußte ich zurückkommen.«
    Babeth nahm die Hände von Conans eingeölten Lenden, drehte sich um und betrachtete Sathilda. »Du bist doch die Akrobatin, oder? Kein Wunder, daß Alcestias ein Auge auf dich geworfen hat. Er hat eine Schwäche für dünne Ausländerinnen.«
    »Ich bin nicht in seine Villa gegangen, nicht einmal in seine Sänfte eingestiegen«, verteidigte sich Sathilda. »Ich war zu besorgt. Conan, bist du schwer verwundet?«
    »Die Wunde ist nicht allzu schlimm«, erklärte Babeth, ließ vom Cimmerier ab und verstellte Sathilda den Weg. »Ich habe seine Wunden bereits verbunden. Jetzt muß er ruhen und vielleicht ein Heilbad nehmen.«
    »Babeth, Sathilda«, sagte Conan und stand ebenfalls auf. Aus Gründen der Scham band er sich den Waffenrock wieder um. »Ich danke euch beiden für eure freundliche Fürsorge. Ich bin wirklich müde und möchte gern dieses Irrenhaus verlassen.« Er deutete auf die Orgie, die um sie herum stattfand. »Aber wenn ihr einem Kranken tatsächlich helfen wollt, sehe ich einen Weg.«
    Er blickte auf einen kraftvollen Hünen, der auf der anderen Seite des Pavillons auf einer Bank saß. Es war Muduzaya. Seine Anhänger hatten ihn aus der Arena im Triumphzug hergeführt. Jetzt starrte er mit leerem Blick auf die spärlich bekleideten Schönen, die bewundernd vor ihm stehenblieben und seine Muskelberge streichelten. Als er nicht reagierte, nahmen sie an, er sei betrunken, und gingen weiter.
    »Unser Freund, der Schwertmeister, hat sich von den Drogen, die man ihm eingeflößt hat, noch nicht erholt«, sagte Conan und ging zu dem hilflosen Mann hinüber. »Es muß ein sehr starker Trank gewesen sein. Wir sollten ihn von hier fortschaffen und uns um ihn kümmern. Wenn wir ihn in die Unterkünfte vom Zirkus bringen, wissen Bardolph oder Luddhew vielleicht, was wir tun können.«

K APITEL 10
     
    »O gütiger Tyrann!«
     
     
    Nach altbewährter Sitte fand am Tag nach den Spielen in der Arena eine Beisetzung statt. Der ermordete Halbard, dessen Tod man fälschlicherweise als Opfer bei den Übungen bezeichnete, wurde in derselben Nische wie die Neulinge Sarkad und Callix beigesetzt. So wurde den beiden weniger berühmten Gladiatoren das Glück zuteil, einen Grad der Verehrung zu erlangen, den sie ansonsten wohl kaum erfahren hätten.
    Die Menge, die sich am frühen Morgen im Schatten vor der Westmauer des Circus Imperius eingefunden hatte, war jedoch nicht allzu groß: die weinenden Angehörigen, Memtep mit etlichen Arena-Funktionären, mehrere Buchmacher und die Witwen aus der Stadt, die bei jeder öffentlichen Beisetzung als Klageweiber auftraten. Alle stellten sich vor dem großen steinernen Torbogen auf, dessen oberer Teil zugemauert werden würde, sobald die Mumien dort hinaufgezogen waren.
    Conan traf mit einer Handvoll Gladiatoren sehr spät ein. Bei seinem Erscheinen wurden die Zuschauer unruhig ... doch hauptsächlich deshalb, weil Sathilda ihre nachtschwarze Tigerin an einer goldenen Leine hinterher führte.
    Doch auch der Cimmerier blieb nicht unbemerkt. Ihm fiel auf, daß die Buchmacher seinen Verband genau musterten, um die Schwere seiner Verletzung abzuschätzen. Auch der Rest der Gladiatoren sah nicht allzu gesund aus. Das lag an der langen Dauer der gestrigen Orgien. Aber Schwertmeister Muduzaya war wenigstens wieder auf den Beinen. Mit mißmutiger Miene stand er neben dem Cimmerier. Er suchte nach den Verantwortlichen, die ihn während der Spiele unter Drogen gesetzt hatten.
    »Wo ist Zagar?« fragte Conan ihn leise und ließ die Blicke über die Menge schweifen. »Warum ist er nicht hier? Er war doch Halbards Berater, oder? Er hat ihn doch überreden wollen, den gestrigen Kampf zu verlieren.«
    »Wenn du das dreckige Wiesel findest, heb es für mich auf«, stieß Muduzaya wütend hervor. »Ich muß ihm auch ein paar Fragen stellen.«
    Hinter der Absperrung des Stadions leierte ein Priester in grauem Gewand unverständliche und endlose Gebete auf Hochstygisch vor sich hin. Halbards Mumie war mit einem prächtigen Zierschwert über den Brustbinden geschmückt. Jetzt wurde sie mit einem Seil nach oben gezogen. Die Mumie war so schlank, und die Sklaven zogen sie so mühelos hinauf, daß Conan sicher war, daß die Roten Priester einen nicht unbeträchtlichen Teil von Halbards Gewicht entfernt

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