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Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Titel: Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Fackelschein sahen die roten Gewänder so dunkel wie getrocknetes Blut aus.
    »Roganthus könnt ihr nicht mehr weh tun«, erklärte der Cimmerier Manethos. »Aber was ist mit mir? Ihr habt früher schon versucht, mich hierherzuschleppen. Und da war ich vom Tod noch viel weiter entfernt als jetzt! Habt ihr vor, mir ebenfalls die Gedärme herauszureißen und mich dann auszustopfen?«
    »Unsinn«, beruhigte Manethos ihn. »Wir würden dich nicht töten oder dir irgendein Leid antun. Meine Schüler und ich haben keine Vorschriften, uns mit den Lebenden zu befassen ... jedenfalls zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht.« In seiner Stimme schwang ein Hauch Bitterkeit mit. »Wir dienen nur den Toten.«
    »Dann laßt ihr mich also laufen?« fragte Conan unwirsch. »Man erzählt sich bei den Gladiatoren, daß keiner, der durch dieses Tor gegangen ist, je zurückkehrt – weder tot noch lebendig.«
    »Das ist barer Unsinn«, versicherte Manethos ihm barsch. »Es gibt keinen Haufen rauher Burschen, der so abergläubisch ist wie Gladiatoren. Los, versuch, ob du stehen kannst.«
    Mit Hilfe zweier Priesterschüler kam Conan auf die Beine. Im nächsten Augenblick drehte er sich um die eigene Achse. Er taumelte beinahe in Manethos' Arme. Doch da sah er etwas Schreckliches. Auf einer erhobenen Steinplatte lag der aufgeschnittene Leichnam des jungen Gladiators Sistus, der seit kurzem zu Daths Gesellen gehörte. Sein Bauch wurde von Haken, Messingklammern und Holzstiften offengehalten.
    »Du Satan! Du elender Totenbeschwörer!« Conan stieß Manethos beiseite, doch sofort griffen von allen Seiten Hände nach ihm. Das war jedoch sein Glück, denn sonst wäre er zu Boden gestürzt. »Was macht ihr mit dem armen Burschen?« stieß er heiser vor Erregung hervor. »Ihr könnt ihn doch nicht Stück für Stück auseinandernehmen.«
    »Die Schnitte stammten von deinen Kameraden, den sie Starkhand nennen«, erklärte Manethos. »Stumpfschwert wäre ein passenderer Name für ihn, wenn ich seine Arbeit betrachte. Er hat diesen Jungen getötet. Wir untersuchen lediglich seine Wunden und versuchen aus ihnen möglichst viele Erkenntnisse über den Körper und seine Teile zu gewinnen, das Wunder der Götter, das du und deine ungeschickten Freunde so liebend gern zerstören und besudeln.«
    »Was ihr hier macht, ist schamlos«, widersprach Conan wütend. »Die Innereien eines Menschen gehören nur ihm. Wenn man darin herumstochert oder sie entfernt, verletzt das sein Privatleben.«
    Manethos lachte. »Ist es nicht besser, wenn wir das tun, anstelle von Geiern, Fliegen oder Nagetieren?«
    »Nein, denn das entspräche der natürlichen Ordnung der Welt«, erklärte der Cimmerier trotzig. »Jede unangebrachte Neugier hinsichtlich der Toten stinkt und ist ekelhaft. Es ist nämlich ein Verbrechen. Das Wissen, das ihr euch auf so widerliche Weise verschaffen wollt, steht den Menschen nicht zu, sondern allein den Göttern.«
    »Unsinn«, widersprach Manethos. »Alles ist völlig berechtigt. Sag mir, hast du jemals die Körper genau angesehen, die du zerhackt hast?«
    Der Priester trat ein Stück beiseite, damit Conan die Leiche vor Augen hatte. »Schau her, dieses kugelförmige Organ ist das Herz, das in deiner Brust schlägt, solange du lebst. Es arbeitet wie eine Pumpe, wie die Pumpen auf den Feldern ringsum. Damit wird der Blutstrom in alle Körperteile gedrückt. Und dieser Beutel hier ist der Magen, wo die Nahrung mit Hilfe von Säure verarbeitet wird, um den inneren Wärmefluß zu speisen. Alles arbeitet zusammen, und das ist bei jedem Sterblichen so. Auch Tiere sind ähnlich gebaut.«
    »Ach ja?« Conan sah, daß aus dem Körper des jungen Sistus offenbar das Blut herausgesaugt und in Krügen und Schüsseln unter der Steinplatte aufbewahrt wurde. Angeekelt wandte er das Gesicht ab. »Und wozu dient letztendlich dieses verborgene Wissen, wonach ihr so gierig sucht? Wollt ihr die Toten beherrschen? Oder strebt ihr mit irgendwelchen dunklen Riten eurer Priesterschaft nach teuflischer Macht über die Lebenden?«
    Manethos' Miene hatte sich verdüstert. Er zuckte mit den Schultern. »Hauptsächlich, um die Wunden zu verbinden und zu heilen, die ihr Gladiatoren so gern schlagt. Ein zweiter Grund ist vielleicht, um von diesen Toten zu lernen, wie man andere Krankheiten behandelt, die ungesunden Körpersäfte und Leiden zu beseitigen, welche die Menschheit seit uralter Zeit plagen.« Er schüttelte den Kopf. »Leider, leider haben unsere Ältesten am Tempel uns

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