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Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Titel: Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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ihn gehört hatte, denn dieser marschierte mit ausdrucksloser Miene weiter. Er packte weder die Keule fester, noch hob er sie, um zuzuschlagen. Er ging einfach weiter, als gäbe es den Cimmerier gar nicht.
    Conan wechselte zur der allgemeinen Handelssprache der Wüsten im Süden. »Los!« rief er. »Schlag mich. So fest du kannst. Ich verspreche dir, ich bleibe liegen. Dann kannst du deine Leute aus der Arena führen.« Er trat zur Seite, um dem Alten den Weg zu versperren. Dabei hob er seine Keule. »Ich tue nur so, als würde ich kämpfen – niemand wird je davon erfahren.«
    Der alte Mann blieb vor Conan stehen. Einen Moment lang starrten die Augen in dem wettergegerbten Gesicht den Cimmerier an. Vielleicht lächelte er sogar unter seinem struppigen Bart. Dann wandte er sich zur Seite. Conan sagte nichts.
    Entschlossen warf der alte Mann seine Keule beiseite. Ehe Conan die Situation richtig erfaßt hatte und etwas tun konnte, war der Alte zielstrebig zur nächsten Feuergrube marschiert und hineingesprungen.
    Verblüfft schaute der Cimmerier auf die Flammen. Um ihn herum näherte sich der sogenannte Kampf bereits dem Ende. Niemand von den Ketzern hatte es auch nur in die Nähe des Tors der Helden geschafft. Und jetzt schwang keiner von ihnen mehr eine Keule. Die Überlebenden waren wegen der Zwangsreue auf die Knie gefallen. Offenbar hofften einige, mit ihren abwesenden Kindern wieder vereint zu werden.
    Wie benommen wanderte Conan in einem weiten Kreis über den Sand. Die Hitze war stark, der Gestank schmorenden Fleischs und Teeröl erfüllte die Luft. Sklaven beeilten sich, die Feuer zu löschen, indem sie Sand in die Gruben schaufelten. Inzwischen wurden die Neubekehrten durch das Tor der Wilden Tiere hinausgetrieben.
    »Das war eine unschöne Sache«, sagte Muduzaya, als sie zurück zu den Ruhebänken gingen. »Ich habe keinen der armen Teufel erschlagen«, fügte er hinzu und warf seine Keule auf den Haufen neben der Arenamauer. »Einem habe ich einen Schlag übers Ohr versetzt und ihn auf die Knie gedrückt. Damit ist er zu einem reuigen Bekehrten geworden. Viele andere haben es ihm schnell nachgemacht.«
    »Woher kommen diese Leute?« fragte Conan. »Hatten sie eine Ahnung, was mit ihnen geschehen würde?«
    Muduzaya zuckte mit den Schultern. »Es waren Altaquanen, glaube ich, aus dem Südosten des Reiches. Solche heidnischen Stämme wurden hier schon oft abgeschlachtet.«
    Conan nickte gedankenverloren. Wenn der Weißbart aus Altaqua stammte, also aus einer Wüste in der Nähe, hätte er die Sprache verstehen müssen, die der Cimmerier benutzt hatte. Es sei denn, er war stocktaub ... warum hätte er sich sonst von Conan abgewendet und sein Leben fortgeworfen?
    Der Cimmerier setzte sich mit finsterer Miene auf einen Hocker. Er schenkte den Dienern keine Aufmerksamkeit, die mit Duftwasser Ruß und Sand von ihm abwuschen. Conan hatte keine Augen für die Darbietungen, die folgten. Es gab Streitwagen, Artisten im Kostüm und das fröhliche Abschlachten eines großen Tiers. Er war tief in Gedanken verloren ... Immer wieder rief er sich den kurzen Kampf ins Gedächtnis zurück, den Ausdruck auf dem Gesicht des alten Manns, seinen Sprung in die Flammen. All das gab ihm mehr Rätsel auf, als hätte der Alte ihm mit der Keule einen Schlag auf den Kopf versetzt.
    Die Regel, die er im Leben bis jetzt auf seinen ausgedehnten Reisen gelernt hatte, lautete: Entschlossen am Leben kleben! Conans Meinung nach gab es so lange Hoffnung, wie ein Mann eine Klinge in der Hand hielt und seine Feinde deutlich sehen konnte. Warum warf ein tapferer Mann, allem Anschein nach ein kraftvoller Führer seiner Sippe, absichtlich sein Leben fort? Conan hatte ihm einen Weg in die Freiheit angeboten, und zweifellos hatte er diesen auch gesehen. War sein Tod nun ein Zeichen von Tapferkeit oder von Feigheit? ... War die letzte Tat ein Zeugnis für seinen unbeugsamen Glauben oder ein Beweis tiefster Verzweiflung? Hatte er sich aus Nächstenliebe geopfert oder um für seinen Glauben einzutreten und damit vielleicht das Abschlachten seiner Sippe abzukürzen? Oder war es blinder Glaube daran, seine Götter würden ihn im Reich der Toten belohnen?
    Conans nachdenkliche Stimmung währte sehr lange, bis zu den Einzelkämpfen am Nachmittag. Saul Starkhands Name wurde in der Arena genannt. Die Menge begrüßte den Gladiator mit ohrenbetäubendem Beifall. Conan kämpfte gegen jemanden – vielleicht gegen Sistus – und tötete ihn.
    Roganthus schritt

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