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Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator

Titel: Conan-Saga 50 - Conan der Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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noch sicherer ist? Heute bringen wir die schlimmsten und verachtungswürdigsten Verbrecher unseres Reiches her, auf daß über sie das Urteil gesprochen wird und sie gereinigt werden. Die Teufelsanbeter! Bürger, diese Ketzer mit ihren schwarzen Seelen aus dem Ödland im Osten! Statt in den Tempeln und Heiligtümern unseres heiligen Meisters zu knien, ziehen sie es vor, die Felsen und Klippen ihrer heidnischen Wüste anzubeten. Sie sprechen ihre Gebete zu den Wirbelwinden, welche das Vorübergehen böser Geister und Dämonen anzeigen. Sie haben dem schlichten, selbstverständlichen Glauben unseres Reichs abgeschworen und der heiligen Wahrheit den Rücken zugewandt. Sie verehren keinen unserer Götter, sondern kleben an ihrem primitiven, herkömmlichen Bösen.«
    Obgleich die Worte des Priesters von religiösem Eifer zeugten, klang er erbarmungslos kalt und gleichmütig. Nekrodias verstand es meisterhaft, die Menge aufzupeitschen. Das zeigte sich jetzt, als sich spürbare Wogen des Hasses unten in der Arena brachen, als träfen Sonnenstrahlen auf einen Spiegel.
    Dann trieb man die Ketzer durch das Tor der Verbrecher herein. Es waren ganz gewöhnlich aussehende Stygier, von der Wüstensonne gebräunt. Sie trugen zerrissene, formlose Gewänder, in denen sie lächerlich aussahen. Es waren mindestens fünfzig Frauen und Männer – alte und junge. Conan entdeckte keine Kinder zwischen den lodernden Flammen und Rauchwolken, die aus den Gruben in der Arena aufstiegen.
    »Die Bedingungen dieser Prüfung sind wie folgt: Die Ketzer werden mit Holzkeulen bewaffnet, ebenso die Gladiatoren, welche die Wächter und Beschützer unseres Tempels sind. Alle Ketzer, die es schaffen, an den Flammengruben und den Gladiatoren vorbeizukommen, dürfen durch das Tor der Helden die Arena verlassen. Es werden auch alle verschont, die Reue zeigen.«
    Während Nekrodias weitersprach, erschien Memtep und verteilte an die Reihe der Gladiatoren Keulen aus einem Sack. Als er zu Conan kam, wiederholte er, was er auch den anderen gesagt hatte: »Keinen Stahl. Wenn sie auf die Knie fallen und das Zeichen der Schlange machen, verschone sie.«
    Auf das Trompetensignal hin setzten sich die Gladiatoren in Bewegung. Conan sah, daß in der Mitte der Arena die Flammen und der Rauch am dichtesten waren. Dorthin lenkte er seine Schritte. Er war von dieser Aufgabe alles andere als begeistert, und ein Plan nahm allmählich in seinem Kopf Gestalt an.
    Die Stadtwachen trieben die sogenannten Teufelsanbeter mit Speeren vom Tor weg. Niemand wußte genau, woran diese Unglücklichen eigentlich glaubten. Es stand nur fest, daß sie in irgendeiner Art den Hohen Tempel und dessen politische Verbündete beleidigt hatten. Etliche der jüngeren Ketzer liefen los und schwangen ihre Keulen, bereit, für ihren Glauben zu kämpfen. Doch die meisten Frauen und die alten Männer ließen die Waffen fallen oder schleiften sie hinter sich durch den Sand.
    Die Gladiatoren stürmten vor, wie immer eifrig bedacht, den Kampf schnell zu beenden und einen guten Eindruck zu hinterlassen. Diesmal blieb der Cimmerier etwas zurück und lief zu dem Teil der Arena, den die tobenden Zuschauer am wenigsten deutlich sehen konnten, weil die schwarzen Rauchwolken einen Schutzschild davor bildeten.
    Um ihn herum wurde erbittert gekämpft. Er hörte verzweifelte Schreie, das dumpfe Geräusch, wenn sich zwei Keulen trafen, und das Brechen von Knochen. Links und rechts sah er, wie Ketzer zusammengeschlagen oder in die Feuergruben gestoßen wurden, aber kein Gladiator fiel, obwohl die Ketzer in der Überzahl waren. Viele der kämpferischen Teufelsanbeter sanken auf die Knie, aber die rachsüchtigen Gegner schleuderten sie dennoch in die Gruben. Dann wichen die Gladiatoren zurück, weil ihnen unerträgliche Hitze und Flammen entgegenschlugen.
    Da sah der Cimmerier vor sich einen Mann durch den Rauch näher kommen. Es war ein alter Mann mit weißem Bart. Er hielt seine Keule lose in den verschränkten Armen. Als er den Gladiator sah, schritt der Alte entschlossen weiter. Er blickte nicht auf seine Gefährten zurück. Offenbar nahm er ihre Verzweiflungsschreie nicht wahr. Auch der tosende Beifall der Zuschauer schien ihn nicht zu berühren.
    Sein Blick traf durch die Hitzeschlieren hindurch Conans Augen.
    »Schlag zu, Großvater!« rief Conan ihm auf Stygisch zu. »Los, schlag mir über den Schädel. Ich falle hin, und du kannst durchs Tor gehen und bist in Sicherheit.«
    Conan war nicht sicher, ob der Alte

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