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Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene

Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene

Titel: Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Schlägerei in einer Schenke auf dem Boden zu wälzen! Würde ich so einem Großmaul in einem echten Kampf mit den Schwertern gegenüber stehen, würde ich ihm mit Freuden mein Können beweisen. Doch würde er es nie zu schätzen wissen und ...« Conan stieß einen Wutschrei aus. Sofort wandte sich Zaius an die Prinzessin. »Afriandra, schicke diesen ungehobelten Burschen fort und komm mit mir, um vor dem heiligen Altar Sadithas Buße zu tun und ...«
    »Zaius, du elender Feigling, ohne jedes Rückgrat!«, sagte der Cimmerier leise, aber umso furchteinflößender. »Ich werde dir die blutigen Gedärme aus dem Leib reißen! Doch möchte ich dich nicht hier aufspießen oder in Stücke hauen, wo nur die Prinzessin es sieht. Es könnte sie über Gebühr aufregen. Aber ich fordere dich zu einem öffentlichen Zweikampf heraus, wie es eurer heiligen Sitte entspricht. Zweikampf mit Schwertern, bis zum Tod und außerhalb des Tempels deiner prahlerischen Göttin!«
    »Ha«, stieß Zaius hervor. »Du bist in der Tat ein sagenhaftes Großmaul! Weißt du nicht, dass die heiligen Tempelzweikämpfe nur für diejenigen bestimmt sind, die im Glauben an Saditha geboren wurden? Ein fremder Ungläubiger kann solch einen Kampf nie und nimmer austragen. Es wäre eine schmachvolle Gotteslästerung. Und nun, verlasse uns, Barbar!«
    »Ja, Conan, bitte geh!«, flehte Afriandra, die sich zwischen den Cimmerier und seinen Gegner gestellt hatte. »Ich habe dich um Hilfe gebeten – und jetzt flehe ich dich inständig an, Zaius und mich unserem unseligen Schicksal zu überlassen, unserer Stadt und unseres Glaubens willen.«
     

K APITEL 6
     
    Schmiedefeuer der niedrigen Götter
     
     
    Der Erzpriester Khumanos stieg barfüßig den Hang hinauf, der aus rauer Vulkanasche bestand. Auf dem langen Marsch hatten sich an seinen Sohlen dicke Schwielen gebildet, die an den Rändern durch die Abnutzung weiß waren. Doch an einigen Stellen war die Hornhautschicht zu dünn für das scharfe Gestein. Mit jedem Schritt hinterließ er karmesinrote Blutspuren. Diese waren wie Markierungen für seine Schüler, daher vermochten sie ihm leicht zu folgen. Der heilige Mann jedoch setzte Fuß vor Fuß und blickte nie nach unten oder zurück.
    Khumanos verlangte sich selbst viel ab, doch noch mehr von seiner Herde. Einige der Jünger waren bereits selbst barfüßig. Und die rasiermesserscharfen Kanten des schwarzen Glases und des schaumartigen Bimsgesteins, das diese Hänge bildete, zerfetzte die Schuhe der restlichen Männer und Frauen, die tief gebeugt unter der Last der Körbe dahintrotteten. In den Körben lag staubiges grünliches Gestein. Etliche brachen unter der schweren Last fast zusammen. Der Schweiß durchnässte ihre Kleidung. Für die Soldaten aus Sark, welche die Sklaven überwachten, war der Marsch ebenfalls beschwerlich, da sie unter dem Gewicht ihrer Waffen, des Proviants und der Wasserschläuche litten, die sie schleppten. Nur die beiden Jungpriester mussten nichts tragen. Allerdings oblag ihnen die lästige Aufgabe, gefallene Sklaven dazu anzutreiben, weiterzugehen, oder bei denen, die nicht mehr aufstehen konnten, das Todesritual durchzuführen.
    Nachdem sie die Minen in den Bergen über Shartoum hinter sich gelassen hatten, waren sie durch die Ebene gezogen. Dieser Marsch war recht ereignislos verlaufen. Aufgrund des Waffenstillstands waren sie vor den räuberischen Reitern des gerissenen Scheichs geschützt. Sie hatten auch kein Zeichen anderer Banditen und rivalisierender Nomaden gesehen, welche in dieser Gegend des Binnensees ihr Unwesen trieben. Das schien ein großes Glück zu sein, da alle Sklaven das Erzgestein, das sie trugen, für überaus selten und kostbar hielten. Einige flüsterten sich zu, dass man ihnen gewiss am Ende des qualvollen Marsches einen Teil des Reichtums als Belohnung für treue Dienste geben würde.
    Doch im Laufe der Zeit verstummten die Gespräche darüber, auch die über die Heimat am Meer Shartoums, und sie folgten Khumanos stumm und ergeben, als wäre er in der Tat ein heiliger Führer. Sobald jemand klagte oder bezweifelte, dass der Priester alles recht tat, vermochte dieser es, auf wunderbare Weise alle zu unverbrüchlichem Gehorsam zu bringen, nachdem er sich kurz mit ihnen unterhalten hatte. Daher hielten ihn auch die meisten für einen wahrhaft heiligen Mann und betrachteten die Härte der Gefangenschaft als eine schwere Prüfung ihrer Tugend. Ehrfürchtig sahen sie in Khumanos ein Beispiel der

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