Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene

Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene

Titel: Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
Vom Netzwerk:
Besonders dann, wenn sich der Trog dem Rand näherte, waren die aus dem Spalt dringenden Schwefeldämpfe und die Hitze für Sterbliche nahezu unerträglich. Die Sklaven arbeiteten in kleinen Gruppen für einen kurzen Zeitabschnitt. Dann wichen sie zurück und rangen nach Atem, während die nächste Schicht vorwärts kroch, um ihren Platz einzunehmen.
    Doch im Vergleich zu den nachfolgenden Arbeiten war das Schwenken nahezu ein Kinderspiel. Die Ketten an den Ecken wurden mit einer viel längeren und schwereren Kette verbunden, die durch die Öse des riesigen Metallkrans lief, der neben der Feuergrube aufragte. Um diesem gigantischen Herrn zu dienen, mussten die unglücklichen Sklaven eine eiserne Förderhaspel drehen, die nur wenige Schritte vom Vulkanrand entfernt stand. Sie hatte das ungeheure Gewicht des Trogs mit dem Erzgestein in die Höhe zu heben. Danach wurden Kran und Trog wiederum mit Hilfe von Hebeln unter großem Risiko mit unsäglicher Mühe über den Feuerschlund bewegt.
    Dort wurde die Förderhaspel durch die Sperrklinke gesichert. Mit einer schier endlosen Kette wurde der Trog herabgelassen, um in der Höllenhitze im Innern der Erde zu verweilen, bis das Erz glühte. Lange musste man nicht warten, da die Hitze so stark war, dass sie auch den eisernen Trog zu schmelzen vermocht hätte. Begleitet von den lauten Flüchen der Wachen zogen die Sklaven den Trog schon bald wieder hinauf. Langsam klickten die Zähne der Förderhaspel, während das Erz wieder zur Erdoberfläche gebracht wurde.
    Sobald der Trog aus dem Bereich des Höllenfeuers gebracht war, sah man die rote Glut des Erzgesteins. Sogar der Trog glühte an einigen Stellen rot oder weiß.
    Ehe das Erzgestein abkühlen konnte, eilten halbnackte Sklaven herbei und rührten mit langen Gabeln und Schaufeln im Gestein herum. Dabei gaben sie sich größte Mühe, außer Reichweite der sengenden Hitze zu bleiben, doch schon bald glühten auch ihre Werkzeuge an einem Ende rot.
    Gleich darauf ging es zurück zum Höllenschlund. Wieder wurde der Trog hinabgelassen, erneut heraufgeholt, wurde in der Glut gerührt. Dreimal insgesamt, ohne Ruhepausen, stets unter den wachsamen Augen des Erzpriesters Khumanos und den Peitschenhieben der sarkadischen Soldaten.
    Am Ende waren Gestein und Schlacken vollständig verbrannt. Wessen Augen noch nicht zugeschwollen waren, der konnte das geschmolzene Metall im Trog sehen. Es schimmerte grün und ein wenig rosig. Jetzt mussten die Sklaven den Trog ganz in die Höhe ziehen und vorsichtig auf die Seite schwenken, in der Tat äußerst vorsichtig, da ein Spritzer des flüssigen Metalls einem unglücklichen Sklaven unter lautem Zischen ein faustgroßes Loch in die Brust gebrannt hatte und bis ins Herz vorgedrungen war. Der Trog wurde auf ein hohes Eisengerüst abgesenkt, wo man ihn kippen konnte, sodass das geschmolzene Erz an einem Ende über die Zunge herausfloss.
    Mit Hilfe des Gerüsts hoben die Sklaven das eine Ende des Trogs so hoch, dass auch der letzte Tropfen des geschmolzenen Metalls herausrann. Einem smaragdgrünen dampfenden Wasserfall gleich landete die Schmelze in einem großen eisernen Trichter, der in der oberen Öffnung einer Gussform steckte, deren Metallbänder sorgfältig geschlossen worden waren.
    Kaum war die Gussform voll, erstarrte das Metall langsam. Aus den Nahtstellen der Form strömten unheimliches grünliches Licht und Dampf.
    Bei Einbruch der Nacht war die erste Gussform auf diese Weise gefüllt. Khumanos befahl, Votantha Dankgebete zu schicken, und gab damit das Zeichen, dass die Arbeit für diesen Tag beendet war. Die Sklaven krochen zu ihren Schlafstellen. Sie waren vollkommen erschöpft, sämtliche Knochen und Muskeln taten ihnen weh. Bärte und Brauen waren versengt, bei jedem schmerzenden Atemzug spürten sie noch die höllische Hitze des Vulkans. Doch keiner war so entkräftet, dass er vergessen hätte, dass zwei weitere Erzgesteinhaufen darauf warteten, in den Höllenschlund hinabgelassen und durchgerührt zu werden.
    Zwei Tage nach dem Guss war das Metall genügend abgekühlt, um die Verschlüsse an den Metallbändern zu lösen. Dann schoben die Sklaven mühevoll die zwei Teile der Gussform auseinander. Ein riesiger silberweißer Keil stand da. Die Sklaven vermuteten, dass er zu einer gigantischen Statue gehörte. Sogleich befahl Khumanos, eine Zeltplane darüberzulegen und fest zu verschnüren. Daraufhin luden die Sklaven den Keil auf eine Art Schlitten, den sie aus dem Holz in der Höhle

Weitere Kostenlose Bücher