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Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Titel: Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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wer auch immer so rief, hatte soeben den Kampf gegen Syzambrys Speichellecker bestanden und hatte guten Grund, misstrauisch zu sein.
    »Diener des Königs Eloikas«, antwortete Decius. Er wollte seinen Namen nicht nennen, damit dieser Syzambrys Nachhut keinen leichten Sieg bescherte.
    »Kommt näher, damit ich euch sehen kann.« Die Stimme klang immer noch harsch, doch jetzt eher wie die eines kampferprobten Hauptmanns.
    Decius stieg ab, hielt den Schild vor sich und zückte sein Schwert. So schritt er am Heiligtum vorbei vorwärts. Fünf Schritte hinter dem Heiligtum ertönte wiederum die Stimme.
    »Das ist weit genug, danke.«
    »Ruhig, Conan«, sagte eine zweite Stimme. Decius hätte geschworen, dass es die Stimme einer Frau war. »Er trägt Decius' Silbernen Bären, geviertelt mit dem Wappen des Königreichs. Ich wette, es ist Decius persönlich.«
    Ein kurzer Streit folgte so leise, dass Decius nichts verstehen konnte. Dann traten zwei Männer – nein, die eine Gestalt war eine Frau – aus der Hütte und näherten sich ihm.
    Der Mann war fast einen Kopf größer als Decius. Sein Hemd und seine Beinkleider waren rußig, ebenso die Stiefel und ein gutes Breitschwert. Diese Frau ...
    »Herrin Rainha! Ihr wart das also?« Der Dörfler hatte von einer Karawane gesprochen, die im Dorf Dembi nachts Zuflucht gesucht hatte. Es hätte für Graf Syzambry das Ende bedeutet, wenn er die lang erwartete Karawane des Königs überfallen und ausgeplündert hätte, die Rainhas Schar bewachte ...
    »So ist es«, antwortete die Frau. »Missfällt dir das?«
    Decius wurde klar, dass ihm der Ärger über die Flucht Syzambrys im Gesicht geschrieben stand. »Nein, es missfällt mir keineswegs, Herrin Rainha.«
    Er wollte hinzufügen: ›Ebenso wenig wie du.‹ Das wäre die Wahrheit gewesen, aber er sollte lieber auf einen anderen Zeitpunkt warten. Laut der Beschreibung Rainhas, die ihm der Haushofmeister geliefert hatte, war sie schön, aber man hatte ihm nicht gesagt, wie wunderschön sie war. Jetzt konnte er dies leicht beurteilen, da sie so wenig bekleidet war.
    Da Rainha der Ruf vorausging, sie sei eine sehr kluge Befehlshaberin, war sich Decius sicher, dass dies nicht ihre übliche Kampfkleidung war. Doch konnte man nicht bestreiten, dass sie die Augen auf sich zog und diese wohlgefällig auf ihr ruhten. Einen Augenblick lang wünschte Decius, der Hüne mit der rabenschwarzen Mähne sei überall, aber nicht hier.
    »Ich wünschte nur, dass Graf Syzambry beim Klang unserer Trompeten nicht geflohen wäre. Ich hatte gehofft, ihn zu einem letzten verzweifelten Angriff zu treiben, dann ...«
    »Nun, den Göttern sei Dank, dass du es nicht geschafft hast«, meinte der Hüne mit finsterer Miene. »Sonst könntest du jetzt auch unsere Leichen neben denen unserer Männer aufbahren.«
    »Wer bist du?«, fragte Decius. Bei diesem Mann schien jede höfliche Zeremonie reine Verschwendung zu sein.
    »Verzeih mir, Milord«, sagte Rainha. »Das ist Conan der Cimmerier ... Hauptmann dieser Schar unter mir.«
    Bei den letzten Worten lachten einige aus Decius' Schar gemein. Weder Conan noch Rainha schenkten ihnen Beachtung. Allerdings sah Decius Rainhas Nasenflügel zittern. Auch ihre Nase war so wohl geformt wie der Rest des Körpers.
    »Nun, Befehlshaber«, sagte Decius, »ich nehme an, es war Graf Syzambry, der floh.«
    »Wenn er ein kleiner Mann mit großem Stolz ist, dessen Männer ›Stahl-Hand‹ als Kriegsschrei brüllen ...«, begann Rainha.
    »Ihr seid Syzambry begegnet. Erzählt mir mehr.«
    Der Bericht war schnell beendet. Decius hörte Conan aufmerksam zu, ließ dabei jedoch Rainha nicht aus den Augen. Der Cimmerier schien ihm mehr Verstand als die meisten zu haben, obwohl er noch keine fünfundzwanzig Sommer gesehen haben mochte. Doch waren es die Kämpfe, nicht die Jahre, die einen Hauptmann reifen ließen. Das wusste Decius sehr gut – besser in der Tat, als ein vernünftiger Mann wünschen konnte.
    Als das Gespräch beendet war, sah Decius, dass seine Männer Conan und Rainha mit offener Bewunderung betrachteten. Hätte er nicht Pflichten seinem König gegenüber gehabt, hätte er es auch getan.
    »Nun gut, ruft diese Kletterer vom Berg zurück«, sagte Decius. »Ich glaube, wir können noch vor Mittag hier fortkommen.«
    »Wir haben nicht mehr alle unsere Pferde oder Packtiere«, erklärte Rainha.
    »Das hast du mir gerade erklärt«, sagte Decius etwas ungeduldig. »Wenn einige eurer Männer und meine zu Fuß marschieren,

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