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Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Titel: Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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sie hochgehoben. So lief er aufs Dorf zu, um Deckung zu suchen. Hinter ihm kämpfte der Graf immer noch darum, im Sattel zu bleiben, vermochte es aber nicht, seinen Rotschimmel zu bändigen.
    »Wenn dieser kleine Schakal in Menschengestalt uns noch einen Augenblick länger abschirmt ...«, begann Conan. Das Zischen der Pfeile schnitt ihm das Wort ab. Pfeile und Bolzen kamen von überall her und wirbelten Staub auf.
    Graf Syzambry stieß laute Flüche aus. Sein Ross schrie vor Schmerzen. Conans Meinung nach hatte ein verfehlter Schuss den Rotschimmel getroffen. Die Bogenschützen schossen nun zwar bedächtiger, hörten aber nicht auf.
    Vor ihnen stand bei einer leeren Hütte ein Fenster offen. Wie ein erfahrener Hafenarbeiter warf Conan Rainha wie einen Ballen hindurch. Dann folgte er und landete beinahe auf ihr.
    »He, Conan!«, stieß Rainha hervor. »Pass auf meine Finger auf, wenn du mein Schwert in diesem Kampf benötigst!« Conan trat zurück. Rainha sprang geschmeidig auf und zückte ihre Klinge. Draußen hatten die Bogenschützen den Pfeilhagel eingestellt, auch die Flüche des Grafen verstummten.
    Doch der Lärm von anderen Ende des Dorfes hatte sich verdoppelt. Man hörte hauptsächlich lautstarke Beleidigungen und Kriegsgeschrei, kaum Waffenklirren. Conan stemmte die Schulter gegen die schiefe Tür der Hütte. Holz splitterte, die Lederangeln zerrissen so schnell, dass der Cimmerier zu Boden fiel. Rasch war er wieder auf den Beinen und führte Rainha zum rückwärtigen Teil des Dorfs.
    Der Cimmerier gestattete sich nur einen Blick auf das Kampfgetümmel, das genügte, um Freund von Feind zu unterscheiden. Ungefähr ein Dutzend Männer war vom Berg herabgekommen, genügend, um Rainha in Schach zu halten, doch nicht genug für einen erfolgreichen Angriff auf das Dorf.
    Die Angreifer hatten auch nicht genug Verstand, ihre Flanken zu schützen. Mit den Schwertern wie Berserker um sich schlagend, stürmten Conan und Rainha gegen die Flanke des Feindes. Sie schlugen jedoch nur mit der flachen Klinge zu, obwohl Conans Instinkte ihm sagten, sterbende Feinde seien besser als lediglich betäubte. Doch alles, was er seit seiner Jugend über Kriegsführung gelernt hatte, warnte ihn, dass Graf Syzambry vor nichts Halt machen würde, ihn zu vernichten, wenn er die Männer des Grafen dahinmetzelte.
    Es ging jetzt nicht nur um ihn, sondern um Rainha und ihre Mannen. Wäre er allein gewesen, hätte der Cimmerier sämtlichen Grafen des Grenzreichs seine Fersen gezeigt. Er bezweifelte, dass irgendein adliger Laffe des Grenzreichs genügend Verstand besaß, um ihn nach Nemedien oder Aquilonien zu verfolgen.
    Doch Conan hatte Pflichten Rainha und ihren Mannen gegenüber, daher stand es ihm nicht frei, unter den Männern des Grafen ein Blutbad anzurichten. Er musste die Feinde dank seiner Stärke und Schnelligkeit in Furcht versetzen, nicht die Straßen mit ihren Leichen pflastern.
    Diese Aufgabe erfüllte er mit Furcht einflößendem Geschick. Zumindest flohen die Männer des Grafen so angstvoll, als hätte er tatsächlich die Hälfte von ihnen getötet. Er schlug Köpfe zusammen, brach Schwertarme, trat Männern in den Bauch und versetzte ihnen Schläge in den Nacken. Neben ihm tat Rainha das Gleiche, zwar mit weniger Kraft, aber kaum weniger schnell und wirkungsvoll.
    Gemeinsam rollten sie die feindliche Linie so schnell auf wie Diebe einen gestohlenen Wandteppich. Die Männer, die das Schicksal ihrer Gefährten sahen, warteten nicht, bis es sie auch ereilte. Sie machten kehrt und flohen aus dem Dorf, den Berg hinauf.
    Jetzt begannen Rainhas Bogenschützen auf den Dächern zu schießen. Rainha schrie ihnen zu, damit aufzuhören. Sie hörten sie, gehorchten jedoch nicht sogleich.
    »Kein Blutvergießen mehr, ihr Schwachköpfe!«, brüllte der Cimmerier. »Kein Blut mehr, und wir können mit heiler Haut herauskommen.«
    »Erzähl das doch ...«, rief jemand.
    Conan verschwendete keine Zeit, mit dem Mann zu streiten. Er sprang hoch, packte den nächsten Bogenschützen am Knöchel und riss ihn um, sodass dieser unsanft auf dem Hüttendach landete. Das verrottete Holz und die Strohbündel gaben unter dem Gewicht des Manns nach, er fiel hindurch und verschwand in einer Staubwolke. Conan hörte von drinnen wilde Flüche, die bewiesen, dass der Mann nicht verletzt worden war.
    »Herrin«, rief ein Mann mit gemäßigtem Ton, »Garzo ist tödlich verwundet, und zwei andere haben Blut vergossen. Ganz zu schweigen von den verletzten oder

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