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Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Titel: Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Oyzhik mürrisch.
    »Dann sehen Wir es als eine offensichtliche Gnade der Götter an, dass sie Conan den Cimmerier in Unser Reich geschickt haben. Conan, möchtest du Ausbilder der Zweiten Kompanie Unserer Garde werden, sofern Herrin Rainha einverstanden ist?«
    Conan schaute Rainha fragend an. Sie nickte. Wieder kniete der Cimmerier nieder. »Ich nehme Euer Angebot mit Freuden an, Majestät. Ich schwöre bei allen rechtmäßigen Göttern dieses und anderer Länder, dass Ihr diese Entscheidung nicht bedauern werdet.«
    »Dann erhebe dich, Hauptmann Conan.«
    Die Götter mochten König Eloikas davor bewahren, diese Entscheidung zu bereuen. Doch ein Blick verriet Conan, dass man dies von Hauptmann Oyzhik nicht behaupten konnte. Wäre er imstande gewesen, durch einen Fluch das Dach auf seinen König und den neuen Ausbilder herabzuholen, hätte er es wohl getan.
     
    Wie Conan erwartet hatte, lagen seine und die Unterkünfte der Wache außerhalb des Palasts, während Rainhas Männer sich drinnen ein trockenes Plätzchen suchten, falls es so etwas gab. Es war kurz vor Sonnenuntergang, als sie Gelegenheit hatten, offen zu sprechen, ohne Furcht vor Lauschern. Sie nahmen ein leichtes Abendessen mit auf das Übungsfeld, setzten sich auf eine Decke und aßen.
    »Ich wünschte, wir könnten zusammen dienen«, sagte Rainha.
    »Vermisst du jetzt schon deinen Bettgefährten?«, scherzte Conan. »Wirf Decius einen deiner schmachtenden Blicke zu, und schon – uff! «
    Er brach ab, weil sie ihm einen kräftigen Rippenstoß versetzt hatte. »Ich bin nicht blind und sehe, dass er mich begehrt. Und ich sehe auch seine Verwandtschaft mit Eloikas.«
    »Ich mache mir darüber meine Gedanken. Hat Decius etwas mit der Entführung Prinzessin Chiennas zu tun? Bastarde wollten schon immer den Thron erobern, wenn es keine rechtmäßigen Erben gab.«
    »Meine Dankbarkeit kennt keine Grenzen, Conan. Du verstehst es wirklich hervorragend, mir heute Abend einen guten Schlaf zu bescheren.«
    »Jawohl. Und ich kann dir nicht helfen, auch nicht in den nächsten Nächten. Wenn Decius kein Feind ist, machen wir uns ihn lieber nicht zu einem solchen.«
    »Ich fürchte mich mehr vor Oyzhik.«
    »Einen offenen Feind kann man leichter beobachten als einen, der abwartet. Wenn sonst nichts, dann hat mich Turan das gelehrt. Im Übrigen wette ich den gesamten Wein in diesem Reich, dass Eloikas oder Decius unter der Wache Männer haben, die ein Auge auf Oyzhik haben. Solange seine Vorgesetzten mich nicht tot sehen wollen, wird Oyzhik einige Hindernisse auf seinem Weg finden.«
    »Wette um besseren als diesen Wein«, sagte Rainha. Sie spuckte in den Staub und spülte sich den Mund mit dem Wasserschlauch aus. »In anderen Ländern fände dieses Zeug nicht einmal als Essig Verwendung.«
    »Ich habe jede Menge Geschichten über das Grenzreich gehört«, sagte Conan. »Doch keine davon behauptet, dass man hier besonders gut lebt.«
    Er fügte nicht hinzu, was die meisten Geschichten noch erzählten: dass das Grenzreich nach uralter und übler Zauberei roch. Zumindest sollte die Zauberei nach dem Untergang des Nachtreichs Acherons dort bei weitem übler sein als jene, die man sonst kannte.
    War das die geheime Wahrheit über das Grenzreich? Waren einige Überbleibsel hier inmitten der schroffen Felsgipfel und der Wälder zurückgeblieben, die so dunkel wie Todeszauber waren, als sich die Woge der dunklen Heere Acherons aus zivilisierten Ländern zurückzog?
    Wie auch immer, es war eine laue Nacht, ungewöhnlich im Grenzreich. Doch der Cimmerier spürte mehr als nur ein Jucken zwischen den Schulterblättern, als er daran dachte, Acheron könnte noch hier leben. Ihm lief es so eiskalt über den Rücken, als wäre er einem Windstoß von einem hyborischen Gletscher ausgesetzt.
     

K APITEL 7
     
     
    Conan begann seine neue Tätigkeit als Ausbilder der Zweiten Kompanie der Palastgarde am nächsten Tag.
    Eigentlich begann er bereits, ehe die Sonne den Himmel im Osten rosig färbte, vor dem sich die schroffen Felszacken der Gipfel abzeichneten. Vielen Rekruten gefiel das ganz und gar nicht, weil sie gewöhnlich aufstanden, wenn der Wein es ihnen gestattete oder sie Lust dazu hatten.
    »Vom heutigen Tag an habt ihr keine Launen, es sei denn, ich würde es euch befehlen!«, brüllte der Cimmerier die umhertaumelnden Männer mit ihren verquollenen Augen an. »Und diesen Befehl werde ich nie geben!«
    Voll Verachtung spuckte er auf den Boden. »Zumindest werde ich den Befehl

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