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Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Titel: Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Rücken bedeutete.
    Stets hielt er Augen und Ohren offen nach einer Gelegenheit, genug Gold zu gewinnen, damit Rainha und ihre Schar nicht mehr in diesem Land leben mussten. Sobald die Männer nicht mehr aus Geldnot in Eloikas Diensten bleiben müssten, würden sie kaum einen weiteren Sonnenuntergang abwarten, ehe sie nach Süden aufbrächen.
     
    Es war der achte Tag, an dem der Cimmerier im Grenzreich diente. Die Sonne stand bereits hoch am Himmel, und er beobachtete einen Wettstreit im Bogenschießen. Nicht alle Gardesoldaten besaßen Bogen, und nicht alle konnten damit umgehen.
    Doch als Conan nach Turan gekommen war, hatte auch er kaum die Spitze von der Befiederung unterscheiden können. Zwei Jahre später war er als Bogenschütze für jedes Schlachtfeld geeignet. Er schwor, dass jeder Mann in seiner Kompanie zumindest ebenso gut mit dem Bogen schießen sollte. Dann konnte die Kompanie auf einen Befehl hin vierzig Pfeile auf zweihundert Schritt in jede Richtung abfeuern.
    Nach Meinung des Cimmeriers war das kein geringes Geschenk für König Eloikas. Bogenschützen waren in jeglicher Kampfart, die dem König bevorstehen mochte, äußerst hilfreich, angefangen bei der Verteidigung des Palasts gegen Graf Syzambry.
    Der Wettstreit war erst knapp zur Hälfte durchgeführt, als Kalk, der Oberfeldwebel, zu Conan trat. »Hauptmann Conan, ich habe Männer entdeckt, die sich oben am Berg herumtreiben. Ich bin ganz sicher, dass es nicht unsere Männer sind.«
    Conan richtete den Blick auf den Berghang, der zu einem messerscharfen Kamm hinaufführte. Große Büsche und niedrige Bäume wuchsen dort und boten einer gesamten Kompanie gute Deckung.
    »Noch müssen wir keinen Alarm schlagen«, sagte Conan. »Such fünf Männer aus und befiehl den übrigen, den Wertkampf bis zum Ende durchzuführen. Dann komm zu mir, und wir bringen diesen ungebetenen Gästen gute Manieren bei.«
    Kalk nickte. Dann erinnerte er sich, die Hand zur Ehrenbezeugung zu erheben. Beim Fortgehen schien er zu lächeln.
    Kalk war wie viele Rekruten der Garde. Wenn jemand ihm das Kriegshandwerk beibrachte, lernte er schnell. Oyzhik hatte nie Lust gehabt, seine Leute auszubilden. Conan fragte sich, wie viele wegen Oyzhiks Faulheit hatten sterben müssen. Oyzhik schuldete ihren Verwandten viel Blutgeld, das stand fest.
    Conan führte die sechs Männer zum Hang, als die Sonne gerade die letzten Schleier des Frühnebels vertrieben hatte. Als sie zum steilsten Stück kamen, erlaubte er Kalk, die Führung zu übernehmen. Geschickt ließ er sich unbemerkt von den anderen zurückfallen. Von hier aus konnte er das Gelände nach oben und nach unten überblicken. Außerdem hatte er niemanden im Rücken.
    Die Rekruten erklommen den Hang sehr schnell. Alle stammten aus dem Grenzreich und hatten schon als Kinder die Berge erklettert. Als Männer erreichten sie beinahe das Können des Cimmeriers.
    Jenseits des Gebirgskammes fiel das Gelände jäh ab. Nur ein Vogel oder vielleicht ein Affe konnte diese Klippen hinabsteigen. Die Felswand war so hoch, dass der Fluss unten sich wie ein Silberfaden zwischen grauen Felsbrocken hinzog, die zu Kieseln geschrumpft waren. Ebenso glichen die dunkelgrünen Bäume Blumen in einem Garten.
    Der Hang hinter Conan lag still in der Sonne. Wenn die Späher nicht Kalks Einbildung entstammten, mussten sie entweder abgezogen sein oder still in Deckung gelegen haben, als die Soldaten vorbeizogen.
    Conan warf Kalk einen finsteren Blick zu. Der Feldwebel spreizte die Finger. »Es war nicht die Sonne«, erklärte er ruhig.
    »Das habe ich nicht behauptet«, sagte Conan. »Beim Abstieg schwärmen wir aus. Lasst euch am Hinterkopf Augen und am Hintern Ohren wachsen, dann finden wir vielleicht etwas.«
    Es war ein Witz, mit sechs Männern den gesamten Hang abzusuchen. Sechzig wären nicht zu wenige und die dreifache Zahl wäre keine Verschwendung gewesen.
    Die Männer waren gerade unterhalb des Kamms ausgeschwärmt, als Kalk rief.
    »Hauptmann Conan! Ich habe mich nicht getäuscht. Komm her und wirf einen Blick unter die Klippe.«
    Conan wollte das Schwert zücken, wusste jedoch, er würde beide Hände brauchen. Vorsichtig trat er zu Kalk, doch keine Vorsicht der Welt vermochte seine Fußknöchel vor der Schlinge zu bewahren, die Kalk in der vergangenen Nacht ausgelegt hatte.
    Was Vorsicht nicht vermochte, das gelang seiner Stärke und Schnelligkeit. Sobald Conan spürte, wie sich der Lederriemen einer Schlange gleich um seine Knöchel schlang,

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