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Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Titel: Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Blöße zu verbergen, als sie ihr langes Haar auswrang. Sie trug keine Waffe, doch war eine Frau wie sie ohne Kleidung ebenso gut bewaffnet wie mit einer Klinge. Der Körper eines Manns mochte vor ihr sicher sein, doch sein Verstand ...
    Conan erreichte das Ufer. Mit einem gewaltigen Satz sprang er hinaus und schwang sein Schwert. Marr blickte ihm entgegen.
    »Das ist unnötig.«
    »Nötig oder nützlich?«
    »Warum glaubst du, es sei womöglich nicht nützlich?«
    »Wenn du kein Zauberer bist oder so etwas Ähnliches ...«
    »Was immer ich sein mag, ich bin weder für dich oder deine Freunde ein Feind.«
    Conan senkte das Schwert nicht, doch klang seine Stimme weniger barsch. »Das bedarf einiger Erklärungen.«
    »Wenn wir Zeit haben ...«
    »Wir nehmen uns die Zeit, mein Freund. Entweder das oder geh mir aus den Augen.«
    Der Pfeifer blickte von Conan zu Rainha, fand jedoch in ihrem Gesicht nicht mehr Wohlwollen als in Conans Zügen. Er nickte. »Nun gut. Ihr seid bei einem Großteil meines Werks Zeugen gewesen. Ich habe dich gehört, Conan, als du mich auffordertest, meine Farben zu zeigen.«
    »Was?« Das Wort schoss wie ein Pfeil von Conans und Rainhas Lippen. Marr schüttelte den Kopf.
    »Wenn ihr meine Rede ständig unterbrecht, werden wir hier zu lange bleiben. Viel zu lange, da ich euch zu Decius und dem König führen kann.«
    Conan und Rainha schwiegen und lauschten Marr. Dann nickte der Cimmerier ihr zu, und sie stieg aus dem Wasser. Silbertropfen glänzten auf ihrer Haut von der Stirn bis zu den Zehen. Conan warf Rainha ihr Schwert zu und zog sich hastig an, während sie Wache hielt. Dann erwiderte er ihr den Gefallen.
    Als beide angekleidet waren, saß der Pfeifer da, als hätte er sich in Holz verwandelt. Nur das leise Lächeln verriet, dass er noch lebte.
    Conan steckte das Schwert in die Scheide. »Wie du siehst, wollen wir hier keineswegs Wurzeln schlagen«, sagte er. »Deinen Worten entnehme ich, dass Decius und der König in Sicherheit sind.«
    »Lebendig, nicht in Sicherheit. Ich weiß selbst nicht, von welchen Gefahren sie gerade bedrängt werden.«
    »Beantworte mir ehrlich noch eine Frage. Danach können wir ein Abkommen schließen, Zauberer oder nicht.«
    »Welches Abkommen?«
    »Beantworte zuerst die Frage«, sagte Conan barsch. Er mochte Menschen, die in Rätseln sprachen, ebenso wenig wie Zauberer.
    »Frage, ich werde antworten.« Die Stimme des Pfeifers klang wie Musik. Der Cimmerier hatte noch nie eine solche Stimme gehört, weder bei einem Mann noch bei einer Frau oder einem Kind.
    »Kannst du Gedanken lesen?«
    »Wenn jemand es wünscht – so wie du, als du mich auffordertest vorzutreten –, kann ich über geraume Entfernung Gedanken lesen.«
    »Aber nicht, wenn man sie für sich behalten will?«
    »Nein.«
    Der Ton des Pfeifers deutete an, dass es eher eine Frage von Wollen oder Nichtwollen war. Doch, verflucht! Irgendwo musste Conan anfangen zu vertrauen. Und das bald, wenn dieser Waldmagier ihnen den Weg zu Decius und Eloikas pfeifen konnte.
    Conan fuhr sich mit den Fingern durch die blauschwarze Mähne und wrang das letzte Wasser heraus. »Wenn du die Wahrheit gesagt hast, rede ich jetzt über das Abkommen. Du führst uns zu Decius und dem König. Führ uns, als wärst du ein schlichter Jäger oder Köhler, der das Land kennt. Kein Hauch, kein Blinzeln von Zauberei, das bedeutet: Die Pfeifen bleiben unsichtbar!«
    »Du verhandelst sehr hart, Cimmerier!«
    »Ich habe über hundert gute Männer und will nicht, dass sie vor Angst davonlaufen. Die Männer kenne ich, dich noch nicht. Wir haben das Chaos nicht vergessen, das du beim Palast verursacht hast.«
    »Ich werde dir beweisen, dass ich es ehrlich meine, noch ehe wir Decius und Eloikas finden. Was wirst du tun, wenn ich euch zu ihnen geführt habe?«
    »Ich werde für dich ein gutes Wort einlegen. Dann überlasse ich ihnen den Rest.«
    Es war nicht zu übersehen, dass diese Antwort Marr nicht ganz befriedigte. Conan fragte sich, ob Decius und Eloikas mehr über den Mann wussten als er. Wahrscheinlich. Aber sie konnten es ihm nur dann erzählen, wenn er sich in die Hände des Pfeifers begab, um sie zu finden.
    Der Pfeifer nickte. Er nahm den Lederbeutel von der Schulter, holte einen Dolch und Brot heraus, dann einen Leinensack, der mit blauen Runen bestickt war. Er steckte die Pfeifen hinein und verstaute alles im Beutel. Dann schnitt er das Brot entzwei und reichte Conan und Rainha jeweils ein Stück.
    »Wenn das als Zeichen

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