Conni & Co, Band 2: Conni und der Neue
sich selbst und grinst. Sogar der Zirkelkasten ist noch da, wie sie nach einem kurzen Blick ins Seitenfach zufrieden feststellt.
Perfekt, das neue Schuljahr kann beginnen!
***
»Stellt euch vor«, mümmelt Billi. »Morgen kommen wir schon in die sechste Klasse! In die sechste!« Sie versenkt ihren Löffel in dem hohen Eisbecher, der vor ihr steht, und angelt die letzte Kirsche heraus. »Ist das nicht der Wahnsinn?«
Conni und ihre Freundinnen sitzen auf der Terrasse des kleinen Eiscafés am Marktplatz. Ein bunter Sonnenschirm steckt in der Mitte des Tisches und spendet angenehm kühlen Schatten. Kleine Windräder, die an hübsch bepflanzten Blumenkübeln befestigt sind, drehen sich ratternd im Wind.
Vor genau einem Jahr haben wir auch hier zusammengesessen, denkt Conni. Allerdings mit dem Unterschied, dass wir alle ein Jahr jünger waren und noch nicht wussten, was auf der neuen Schule auf uns zukommt. Unglaublich, was inzwischen alles passiert ist!
Anna stimmt Billi über den Rand ihrer Brille hinweg zu: »Ja, endlich sind wir nicht mehr die Babys am Gymnasium!«
Conni leckt sich genüsslich einen Rest Sahne von den Lippen. »Hauptsache, wir kriegen nicht so viele neue Fächer«, sagt sie. »Ichfinde, unser Stundenplan ist schon voll genug.«
»Kommt dein kleiner Bruder nicht auch bald in die Schule?«, erkundigt sich Dina.
Conni nickt. »Ja, aber erst nächste Woche. Die Kleinen haben noch Schonfrist.« Sie grinst und fühlt sich schon ganz schön groß, wenn sie an Jakob denkt, der erst in die erste Klasse kommt.
Anna seufzt. »Ach, die haben’s gut! Ich würde gerne mit ihm tauschen und noch mal zur Grundschule gehen. Da war alles noch so schön einfach.«
»Findest du nicht, dass du für eine Erstklässlerin mit Schultüte und allem Drum und Dran vielleicht schon etwas zu groß bist?«, wirft Billi ein. »Also, ich weiß gar nicht, was ihr habt. Ich freu mich auf das neue Schuljahr, und auf die neuen Fächer auch. Ich melde mich zur Physik-AG an! Da kann man coole Experimente machen!« Billis Augen funkeln vor Begeisterung.
Dina hat als Einzige kein Eis gegessen. Stattdessen rührt sie gedankenverloren mit einer Kuchengabel in ihrem Kakao und zaubert mit der anderen Hand eine kleine Bleistiftzeichnung auf eine Papierserviette.
»So, und jetzt ratet mal, wer das sein soll«, sagt sie nach einer Weile und hält die Serviette hoch.
Conni, Billi und Anna prusten augenblicklich los.
»Der Lindwurm!«, platzt Conni heraus. »Eindeutig!«
Grinsend mustert sie die überaus gelungene Karikatur ihrer Klassenlehrerin Frau Lindmann, die wegen ihrer Reptilaugen auch liebevoll »Lindwurm« genannt wird.
Anna nimmt ihr die Serviette aus der Hand und bewundert Dinas Kunstwerk. »Wie ich dich beneide«, sagt sie seufzend. »Esmuss toll sein, so gut zeichnen zu können!«
»Ach, es macht mir einfach nur Spaß«, wehrt Dina verlegen ab. Das schrille Läuten von Fahrradklingeln lässt die Mädchen herumfahren. Drei Jungs rauschen auf Mountainbikes quer über den Marktplatz und machen knapp vor ihrem Tisch eine so scharfe Vollbremsung, dass der Kies zur Seite spritzt.
»Na, Mädels? Veranstaltet ihr ein nettes Kaffeekränzchen?«, fragt einer von ihnen. Er beugt sich vor und versucht, eine Eiswaffel von Connis Teller zu schnappen. Als sie ihm kräftig auf die Finger haut, lacht er nur.
»Ach, hallo, Mark«, erwidert Anna lässig. »Wie ich sehe, hast du deine Babysitter dabei?« Sie zeigt auf die anderen Jungs, die sich auf die Lenker ihrer Rennräder stützen. Sie kommen sich anscheinend ziemlich cool vor mit ihren Sonnenbrillen und den Baseballkappen, die sie mit den Schirmen nach hinten tragen.
Conni und Billi kichern, während Dinas Wangen einen zartrosa Farbton annehmen. Sie wendet sich schnell ab und sucht in ihrem Rucksack etwas ungemein Wichtiges.
»Hi, Conni!« Einer der Jungs nimmt seine Brille ab. Seine weißen Zähne blitzen auf, als er Conni anlächelt.
Conni verschluckt sich fast an einem Stück Eiswaffel.
»Paul?!«, stottert sie.
Sie weiß, dass ihr bester Freund während der Sommerferien bei seinem Patenonkel in München gewesen ist. Sie haben sich sechs Wochen nicht gesehen. Aber dass sie ihn nach der langen Zeit kaum wiedererkennen würde, damit hat sie nun wirklich nicht gerechnet.
Sag was, Conni!, denkt sie verzweifelt.
»Hattest du gute Ferien?«, fragt sie schließlich.
Mitder Spitze seines Turnschuhs kickt Paul einen Kieselstein zur Seite. »Hm, ja«, murmelt er. »Waren ganz
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