Conni & Co, Band 2: Conni und der Neue
Vorschläge abgelaufen. Stimmt jetzt bitte ab.«
»Graf Phillip, der Supertyp«, höhnt Mark leise. Aber doch so laut, dass alle es hören können.
Phillip zieht nur eine Augenbraue hoch. Mit großer Sorgfalt faltet er seinen Stimmzettel zusammen und reicht ihn Frau Lindmann. Als alle Zettel eingesammelt sind, bittet sie Paul und Dina als Wahlhelfer zu sich. Schließlich soll alles korrekt zugehen und keine Stimme falsch, doppelt oder gar nicht gezählt werden. Unter dem aufmerksamen Blick der Lehrerin faltet Paul die Zettel auseinander und diktiert Dina die Namen.
»Mark und Conni«, liest Paul vor. Er grinst in Connis Richtung, die am liebsten auf der Stelle im Erdboden versinken oder sich zumindest in einem Mauseloch verkriechen würde. »Tim und Conni«, sagt Paul. Sein Grinsen wird breiter. Er hält den Zettel hoch. Unter Connis Namen prangt ein prächtiger Pferdekopf.
»Oh nein«, stöhnt Conni. Inzwischen wünscht sie sich unsichtbar zu sein oder mit Fieber zu Hause im Bett zu liegen. Alles wäre besser als das hier!
Anna wird zartrosa und guckt schnell aus dem Fenster. Es muss schließlich nicht jeder wissen, dass der Zettel von ihr stammt.
»Etwaige Verzierungen tun nichts zur Sache. Sie ändern nichts ander Wahl«, murrt Frau Lindmann. »Lies bitte nur die Namen vor, Paul!«
»Tobias und Janette«, zischt Paul. So wie er den Namen der Mitschülerin ausspricht, hört es sich an, als würde er einen Kirschkern ausspucken, und zwar ziemlich weit und mit ziemlich viel Spucke.
Schweren Herzens macht Dina einen dürren Strich hinter Janettes Namen. Aber Conni führt! Dina drückt den Daumen der freien Hand.
Die nächsten Stimmen gehen an Laura, Tim und Mark. Schon bald hat Laura einen großen Vorsprung vor Conni. Genau wie Mark bei den Jungs. Janette, Tobias und Tim liegen weit zurück.
Doch dann liest Paul gleich von fünf Zetteln hintereinander den Namen des Neuen vor: »Alle für Phillip«, brummt er. »Auf einem Zettel ist sogar ein Herzchen!«
Durch die Klasse läuft ein Raunen. Paul kann es sich nicht verkneifen, er hält den Stimmzettel hoch. Prompt fängt er sich einen strengen Blick des Lindwurms ein.
Billi zählt die Striche an der Tafel. Laura steht bereits als Klassensprecherin fest. Ihr Vorsprung ist nicht mehr einzuholen.
»Dann wirst du eben Vertreterin«, flüstert sie Conni zu. »Ist doch auch cool.«
Conni nickt. Vertreterin ist okay. Aber bei den Jungs ist noch alles offen: Zwischen Mark und Phillip herrscht Gleichstand! Wer die letzte Stimme bekommt, ist Klassensprecher!
»Jetzt wird’s spannend«, flüstert sie, als Paul den letzten Zettel auseinanderfaltet.
»Dieletzte Stimme für Laura«, verkündet Paul. Seine Augen verengen sich, während er versucht, das Endergebnis zu ermitteln. »Laura hat gewonnen.« Er macht eine Pause und wendet den Zettel hin und her.
In der Klasse breitet sich erwartungsvolles Schweigen aus. Dina steht mit erhobener Hand an der Tafel und hält die Luft an.
»Paul«, drängt Frau Lindmann mit Blick auf die Wanduhr. »Wir müssen wirklich zum Ende kommen. Bitte, lies den Namen vor!«
Paul kratzt sich am Kopf. »Phillip«, seufzt er schließlich. »Wenn ich mich nicht verrechnet habe, hat er mit einer Stimme Vorsprung vor Mark gewonnen!«
In der Klasse könnte man die berühmte Stecknadel fallen hören, so still ist es plötzlich.
Frau Lindmann mustert die Striche an der Tafel und räuspert sich geräuschvoll. »Du hast richtig gerechnet, Paul«, sagt sie. »Phillip hat mit einer Stimme gewonnen. Nimmst du die Wahl an?«, fragt sie den neuen Schüler.
»Selbstverständlich«, antwortet Phillip. Er wirft einen Blick in die Runde. »Danke für eure Stimmen. Ganz besonders für die mit dem Herzchen«, fügt er hinzu. Ein paar Mädchen kichern.
Frau Lindmann schüttelt ihm die Hand. »Gratuliere«, sagt sie. »Komm bitte nach vorn und stell dich kurz vor. Es ist schon erstaunlich, dass die Klasse sich mehrheitlich für dich ausgesprochen hat. Schließlich kennt dich noch keiner.«
»Na, das lässt sich ändern!« Phillip schwingt sich seitwärts über den Tisch und geht zur Tafel.
FrauLindmann wendet sich an Laura: »Auch dir meinen Glückwunsch. Du bist zur Klassensprecherin gewählt worden. Nimmst du die Wahl an?«
»Ja«, sagt Laura strahlend. »Ich nehme an. Aber muss ich mich auch vorstellen? Mich kennt doch jeder!«
Alle lachen. Frau Lindmann schüttelt den Kopf.
»Nein«, sagt sie. »Ich denke, in deinem Fall können wir uns die
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