1985 - Ein Köder für MATERIA
Ein Köder für MATERIA
Perry Rhodan plant einen Bluff - und das Kristallimperium macht mobil
von Arndt Ellmer
Nach wie vor stehen sich im Frühjahr des Jahres 1291 Neuer Galaktischer Zeitrechnung im Zentrum der Milchstraße zwei Mächte gegenüber. In Dengejaa Uveso, dem riesigen Schwarzen Loch, verbirgt sich die Superintelligenz ES, der uralte Freund der Menschheit, vor den Zugriffen der Kosmischen Fabrik MATERIA.
Von Bord der SOL aus versuchen Perry Rhodan und seine Begleiter, der Superintelligenz zu helfen, um damit größere Bedrohungen von den Völkern der Galaxis abzuwenden. Rhodan, der seit einiger Zeit als Sechster Bote von Thoregon aktiv ist, weiß, dass die mächtigen Wesen in MATERIA die Koalition Thoregon vernichten wollen - und damit auch jene Völker, die zu der Koalition gezählt werden.
Die genauen Motive der Thoregon-Feinde sind dem Terraner nach wie vor nicht bekannt. Er kennt nur die grundlegenden Aussagen, die für die Koalition und ihr Ziel sprechen, den Frieden in einigen Bereichen des Kosmos durchzusetzen. Um Erfolg zu haben, müssen Rhodan und seine Freunde erst einmal ES helfen.
Immerhin gelang es einem Kommando aus drei Galaktikern, an Bord von MATERIA grundlegende Informationen zu erhalten und den Gestalter Shabazza zu entführen. Inzwischen ist dieser Feind der Menschheit tot, dessen Aktivitäten Tod und Verderben über mehrere Galaxien brachten.
Mittlerweile steht im Zentrum der Milchstraße die nächste Etappe im großen Kampf zwischen Thoregon und MATERIA bevor – und Perry Rhodan setzt seine Geheimwaffe ein: Es ist EIN KÖDER FÜR MATERIA...
Die Hauptpersonen des Romans:
Perry Rhodan - Der Sechste Bote von Thoregon bereitet den großen Showdown am Schwarzen Loch vor.
Reginald Bull - Rhodans ältester Freund ist in geheimem Auftrag unterwegs.
Bostich - Der Imperator des Kristallimperiums spielt sein ganz persönliches Machtspiel.
Tautmo Aagenfelt - Der Hyperphysiker macht Experimente mit ungewissem Ausgang.
Monkey - Der Oxtorner hat eine merkwürdige Begegnung.
1.
Vergangenheit: 18. Februar 1291 NGZ
„X minus zwanzig", verkündete der Syntron des Camelot-Kreuzers.
Auf dem Panorama-Bildschirm waberte ein Gemisch aus grauen und rosaroten Schlieren. In Wirklichkeit war es weder Grau noch Rosa. Der Hyperraum betrog die Optiksysteme. Er spiegelte ihnen vor, dass es sich bei ihm um eine harmlose, ja vertraute Erscheinung handelte.
Armin Assitar, seines Zeichens Chef des Boden-Abwehrdienstes und derzeit auf einem seiner seltenen Einsätze außerhalb Camelots, spürte in sich eine völlig ungewohnte Art von Anspannung, wie er sie seit Jahren nicht mehr festgestellt hatte. Er beruhigte sich mit der Erklärung, dass es an der Hektik und Eile lag, in der sie aufgebrochen waren.
Alles hatte schnell gehen müssen. Die Folie war gerade mal vierundzwanzig Stunden vor dem in Kristall 1 genannten Zeitpunkt nach Camelot gelangt.
Vorsichtig tastete der Cameloter über die Biomol-Maske. Sie entstellte sein Gesicht nach eigener Meinung derart, dass man ihn für des Teufels Urgroßmutter halten musste statt für einen Menschen. „Alle Geschütze bereit zum Feuern", murmelte er und richtete seinen Blick wieder auf den Wandschirm. „Beim geringsten Anzeichen einer Bedrohung ballern wir, was das Zeug hält."
Sie mussten am Ziel mit Feindberührung rechnen.
Assitar warf einen Blick auf die dünne Folie mit den Koordinaten. Mochte der Himmel wissen, wie das Ding ins Camelot-Büro von Olymp gelangt war. In die Folie hatte jemand neben den galaktonautischen Koordinaten des Treffpunktes mehrere winzige Speicherkristalle eingeschweißt. Sie enthielten wichtige Informationen über eine der gefährlichsten Organisationen, welche die Galaxis jemals gesehen hatte.
Sozusagen als Vorleistung gab sie der Informant an Camelot weiter. Warum gerade an sie und nicht an die Liga Freier Terraner, das Kristallimperium, das Forum Raglund oder eine der vielen kleineren Mächte der Galaxis, entzog sich bisher der Kenntnis der Cameloter. „Es ist eine Falle", hatte Homer G. Adams die sechsköpfige Crew im HQ-Camelot verabschiedet. „Die Galactic Guardians versuchen auf diese Weise, an Führungskräfte Camelots heranzukommen und uns zu schwächen."
Es erinnerte Assitar daran, dass es den Guardians über Jahrzehnte hinweg nicht gelungen war, einen Agenten in ihre Reihen einzuschleusen. Ein einziges Mal hatte es ein Guardian geschafft,
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