Conni & Co, Band 5: Conni, Billi und die Mädchenbande
ihn auseinander und liest:
Conni dreht sich um. Phillips Grinsen ist fast noch breiter als das des Smileys. Er zwinkert Conni zu. Conni lächelt und formt mit den Lippen ein lautloses »Ja«, bevor sie sich wieder der deutschen Grammatik zuwendet.
Beim Pausengong springt die halbe Klasse auf und stürmt hinaus. Die Jungs drängeln sich durch die Tür, als wäre ein Feuer ausgebrochen, und balgen sich im Flur um einen Ball.
»Hey!«, ruft Herr Albers hinter ihnen her. »Nicht so wild!« Niemand achtet auf ihn.
Conni schnappt sich ihren Frühstücksapfel und will mit den anderen auf den Pausenhof gehen. Anna und Dina zeigen wortlos auf Billi. Sie sitzt auf ihrem Platz und wühlt umständlich in ihrem Rucksack. »Ich glaub, ich bleib drinnen«, nuschelt sie und packt ihr Brot aus, ohne aufzuschauen.
»Wieso das denn?«, will Anna wissen. Sie wirft Conni und Dina einen besorgten Blick zu.
»Meinst du nicht, ein bisschen frische Luft würde dir guttun?«, fragt Conni behutsam. »Du bist sowieso schon ein bisschen blass um die Nase und heute scheint ausnahmsweise mal die Sonne.«
»Komm schon«, fordert Dina Billi auf. Aber die bleibt stur. Mit einem großen Happs beißt sie in ihr Vollkornbrötchen und kaut angestrengt.
»Dann bleiben wir eben auch drinnen«, schlägt Conni vor. »Nur weil Tanja und ihre ätzenden Schulhof-Zicken da draußen sind?« Anna schnaubt. »Kommt ja gar nicht in die Tüte! Vor denen hab ich keine Angst!« Sie will sich schon umdrehen, da springt Billi auf. Ihr Gesicht ist ärgerlich, ihre dunklen Augen sprühen fast Funken.
»Wer sagt denn, dass ich wegen denen nicht rauswill?«, faucht sie Anna an. »Denkst du etwa, ich hab Schiss?«
Anna hebt beide Hände. »N-nein«, stammelt sie, von Billis Wutausbruch überrascht. »I-ich meine nur ...«
»Ist mir egal, was du meinst«, brummt Billi und setzt sich wieder hin. »Und jetzt lasst mich in Ruhe frühstücken.« Energisch beißt sie in ihr Brötchen und trinkt einen Schluck Kakao. Conni runzelt die Stirn. Was ist denn mit Billi los? So kennt sie die Freundin gar nicht.
Dina macht einen Versuch zur Versöhnung. »Es lohnt sich gar nicht mehr rauszugehen«, bemerkt sie lächelnd. »In drei Minuten ist die Pause sowieso zu Ende.«
Billi kaut weiter, ohne etwas zu erwidern, und spült mit viel Kakao hinterher. Conni, Anna und Dina setzen sich auf die Fensterbank und verdrücken schweigend ihr Frühstück. Conni fühlt sich gar nicht wohl in ihrer Haut. Das angespannte Schweigen der anderen bedrückt sie. Aber Billis Miene ist so abweisend, dass sie sich nicht traut etwas zu ihr zu sagen. Stattdessen fragt sie, um einen heiteren Tonfall bemüht: »Was haben wir jetzt eigentlich? Der neue Stundenplan bringt mich ganz durcheinander.«
»Geschichte«, mümmelt Anna zwischen zwei Bissen von ihrem Müsliriegel.
Natoll! Conni seufzt. Geschichte bei Herrn Baumann ist dermaßen langweilig und einschläfernd, dass sogar die Schüler, die sich für das alte Ägypten und die Pharaonen interessieren, Mühe haben, wach zu bleiben.
Sie schwingt sich auf ihren Platz, zieht ihr Geschichtsbuch aus dem Rucksack und würdigt Billi keines Blickes mehr.
Die wird sich schon wieder beruhigen, denkt Conni, als sie ihr Buch aufschlägt. Hoffentlich ...
Kapitel 4
Der übrige Vormittag verläuft zu Connis Erleichterung ohne weitere Zwischenfälle. Janette und ihre Mit-Zicken verhalten sich ruhig, und auch Billi scheint sich dank Herrn Baumanns einschläferndem Vortrag über das altägyptische Brauch- und Herrschertum entspannt zu haben. Sie kann sogar schon wieder lachen, als Paul einen Witz erzählt.
»Im Sand vor den Pyramiden«, flüstert er den anderen zu, als Herr Baumann etwas an die Tafel schreibt, »sitzt eine Schnecke und schüttelt den Kopf. Nee, nee, nee, jammert sie vor sich hin. Kommt ein Kamel vorbei und fragt: Wieso bist du so traurig? Antwortet die Schnecke: So viel Sand, und ich hab die Förmchen im Hotel vergessen!«
Mark prustet laut los. Paul und Phillip klatschen sich ab. Billi kichert fröhlich mit. Conni fällt ein dicker Stein vom Herzen, als sie es sieht.
Nach der vierten Stunde tritt Phillip an ihren und Annas Tisch. Er hat seinen Rucksack lässig über die Schulter gehängt. Unter seinem Arm klemmt ein Collegeblock.
»Kommst du?«, fragt er freundlich.
Conni schaut auf. Ihr Blick verfängt sich für eine Millisekunde inseinen braunen Augen. »Ähm, ja ... klar«, sagt sie und stopft hastig ein paar
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