Conni & Co, Band 8: Conni, Paul und die Sache mit der Freundschaft
einen Minigolfplatz und Wasserrutschen.
Wären nicht ringsherum die hohen Tannen und der Waldgeruch, wäre es fast wie im Freibad, denkt Conni. Sie betrachtet die Kinder, die sich etwas zurufen, laut lachen und wie wild im flachen Wasser und auf den Rutschen herumtoben, und ist ein bisschen enttäuscht. Sehr romantisch ist das nicht gerade!
Als hätte Phillip ihre Gedanken gelesen, meint er: »Früher war’s schöner, oder?«
Conni nickt. Früher war der Waldsee ein echter Geheimtipp, aber die Zeiten scheinen vorbei zu sein. Echt schade ...
»Wir finden bestimmt einen ruhigen Platz.« Phillip nimmt ihre Hand. »Komm!«
Nach ein paar Minuten haben sie den Lärm hinter sich gelassen. Der Wald scheint jedes Geräusch zu verschlucken. Nachdem sie über quer liegende Baumstämme geklettert sind und sich einen Weg durch dichtes Gestrüpp gebahnt haben, erreichen sie schließlich eine versteckte Bucht.
»Perfekt«, stellt Phillip fest.
»Schön!« Conni nickt glücklich.
Sie breiten ihre Handtücher aus, schlüpfen aus Schuhen, Jeans und T-Shirts und legen sich in ihren Badesachen in die Sonne. Kleine Wellen schwappen ans Ufer. Der See gluckert leise. Conni schließt die Augen und seufzt. Das ist so romantisch, denkt sie noch. Wenig später ist sie tief und fest eingeschlafen.
Ein lautes Platschen reißt sie aus ihren Träumen. Gleichzeitig spritzen tausend kalte Wassertropfen auf ihren Bauch. Conni schreckt hoch und sieht gerade noch, wie Phillip mit einem Hechtsprung im See versinkt. Anscheinend ist ihm langweilig geworden.
Conni schmunzelt und lässt sich wieder auf ihr Handtuch sinken. Zum Schwimmen ist sie viel zu träge. Andererseits ...
»Komm rein!«, ruft Phillip ihr zu. Er krault näher ans Ufer und winkt. »Das Wasser ist toll!«
Conni setzt sich auf.
»Okay«, antwortet sie. »Aber nur, wenn’s hinterher Erdbeereis mit Schokostreuseln gibt.«
»Kein Problem«, grinst Phillip. »Von mir aus eine doppelte Portion!«
***
Erst am frühen Abend kehrt Conni vom See zurück, müde von der Sonne und vom Schwimmen, und mindestens genauso hungrig wie Jakob, der schon am Tisch sitzt und auf das Abendbrot wartet.
»Mama ist mit einer Freundin in der Stadt verabredet«, sagt Papa und legt jedem von ihnen zwei große Stücke Gemüsepizza auf den Teller. »Sie hat gesagt, es kann später werden.«
»Macht nichts«, meint Jakob und schiebt sich seine Pizza quer zwischen die Zähne.
Auch Conni greift zu und verdrückt das erste Stück mit wenigen Bissen. Hm, lecker ... Champignons, Tomaten, Ananas und extra viel Käse – genau richtig! Sie leckt sich die Lippen.
Nach dem Essen verkrümelt sie sich gleich in ihr Zimmer. Eigentlich müsste sie Hausaufgaben machen und lernen. Nächste Woche schreiben sie Englisch und Geschichte, übernächste Woche Bio und Erdkunde. Aber zuerst muss der Nachmittag festgehalten werden, beschließt sie. Alles andere kann warten.
Sie zieht ihr Tagebuch aus der Nachttischschublade, angelt einen Stift aus ihrem Mäppchen und fängt an zu schreiben:
Conni hört auf zu schreiben. Sie hat Phillip mit der Sonnenmilch ein kleines Herz auf den Rücken gemalt. Ob er es gemerkt hat? Gesagt hat er nichts. Dafür hat er gemeint, dass sie sich das mit der Schwimmstaffel und den Schülermeisterschaften unbedingt noch mal überlegen soll. Sie würde so gut schwimmen, dass sie die Staffel locker alleine gewinnen könnte. Ob das stimmt?
Hm, ich weiß nicht ... , grübelt Conni. Was soll ich in einer Mannschaft, in der es um Siege, Pokale und irgendwelche Bestzeiten geht? So tierisch ehrgeizig bin ich nicht. Trotzdem hätte ich irgendwie Lust, es auszuprobieren. Einfach nur, um zu sehen, ob ich wirklich so gut schwimme.
Energisch klappt sie das Tagebuch zu und legt es in die Schublade zurück. Wenn sie jetzt nicht mit den Hausaufgaben anfängt, ist sie bald zu müde. Und wenn sie zu müde ist, kann sie die Aufgaben knicken. Wann sind eigentlich wieder Ferien? Ihr Blick wandert zu dem Katzenkalender über ihrem Schreibtisch. Die nächsten Ferien sind die Herbstferien, stellt sie fest. Das dauert ja noch eine halbe Ewigkeit!
»Gibt’s davor nicht irgendwelche Feiertage?«, fragt sie Mau. »Oder wenigstens einen klitzekleinen beweglichen Ferientag?«
Mau mustert sie mit geheimnisvollen Sphinxaugen. Seine Miene verrät, dass ihm die Ferien ziemlich schnuppe sind. Schließlich hat er immer frei.
»Katze müsste man sein.« Conni zieht ihre Schulhefte hervor. »Den ganzen Tag fressen und
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