Conni & Co, Band 8: Conni, Paul und die Sache mit der Freundschaft
Sportstunde für beendet.
Endlich. Conni kann ihr Glück kaum fassen. Als sie aufsteht, fühlen sich ihre Beine an, als wären sie aus Gummi. Ächzend richtet sie sich auf und blinzelt zuerst in die Spätsommersonne und dann in Phillips Gesicht, das plötzlich vor ihr aufgetaucht ist.
»Hi«, sagt er.
»Hi«, antwortet Conni mit einem schiefen Grinsen. Bestimmt sieht sie schrecklich aus. Wie eine überreife, knallrote Strauchtomate.
»Wollen wir heute Nachmittag vielleicht schwimmen gehen?«
Phillip streckt die Hand aus und wischt ihr einen kleinen Schweißtropfen von der Schläfe.
»Noch mehr Sport? Ich brech gleich zusammen!«, protestiert Conni. Wenn Phillip das Schwimmen durch Eisessen ersetzen würde, wäre sie sofort dabei.
»Du musst ja nicht schwimmen«, meint er. »Wir könnten uns im Freibad treffen, faul in der Sonne liegen, Eis essen und so.«
Faul in der Sonne liegen? Eis essen? Bingo! Conni nickt, während sie sich fragt, was Phillip wohl mit »und so« meint. »Einverstanden. Aber wollen wir nicht lieber an den See fahren? Im Freibad ist es bei dem schönen Wetter garantiert proppenvoll.«
Phillip nickt. »Ich hol dich gegen drei ab.«
»Kommt ihr endlich?« Anna tritt von einem Fuß auf den anderen. Neben ihr steht Mark. Er hat sein T-Shirt ausgezogen und protzt mit seinen Bauchmuskeln.
Billi rollt mit den Augen. »Was haben wir jetzt eigentlich? Ich kann mir unseren neuen Stundenplan nicht merken.«
»Chemie«, sagt Dina. »Und danach Mathe.«
»Super«, stöhnt Paul. »Zwei meiner absoluten Lieblingsfächer!«
»Ist doch halb so schlimm«, winkt Conni ab. »Auf jeden Fall ist es garantiert nicht so anstrengend wie Sport.« Sie setzt ihre müden Gummibeine in Bewegung und stapft mit den anderen zu den Umkleideräumen. Jetzt eine eiskalte Dusche! Schon der bloße Gedanken daran sorgt dafür, dass sie sich gleich ein bisschen frischer fühlt.
Nach der siebten Stunde haben viele Klassen bereits Schluss. Auf dem Lehrerparkplatz des Lessing-Gymnasiums stehen nur noch die Autos der Lehrer, die Nachmittagsunterricht geben.
Herr Engel, der Schulhausmeister, fegt den Schulhof. Ab und zu pickt er vereinzelte Papierchen und anderen Abfall auf und versenkt alles in einer großen Abfalltonne auf Rädern.
Conni lächelt ihm zu, bevor sie ihren Rucksack festzurrt und ihr rotes Mountainbike aus dem Ständer zieht. Die anderen sind schon weg. Phillip ist von seinem Vater abgeholt worden. Anna, Dina, Mark und Tim gehen zu Fuß nach Hause. Billi fährt mit dem Bus. Genau wie Paul, der mit äußerst mürrischer Miene neben Billi an der Schulbushaltestelle wartet und kurz in Connis Richtung schaut.
Hoffentlich hat er seinen platten Reifen bis morgen repariert, denkt sie belustigt, als sie sein Gesicht sieht. Busfahren scheint eindeutig nicht zu seinen Lieblingsbeschäftigungen zu gehören. Kein Wunder – bei dem herrlichen Wetter!
Sie winkt den beiden zu und tritt fröhlich in die Pedale. Der Wind spielt mit ihren Haaren, die Sonne wärmt ihre Haut. Ganz kurz schließt sie die Augen und lächelt. Sie freut sich auf den Nachmittag am See, aber noch mehr freut sie sich auf Phillip.
Der Nachmittag am See beginnt genau so, wie Conni ihn sich vorgestellt hat. Phillip steht superpünktlich vor der Tür, um sie abzuholen, und strahlt sie an.
Er ist so süß, denkt sie. Fehlt nur noch, dass er rot wird!
Dabei gibt sie sich selbst die allergrößte Mühe, ihre plötzlich aufblühende Gesichtsfarbe vor ihm zu verbergen. Sie beugt sich schnell über ihren Fahrradkorb und schiebt eine Limoflasche zwischen die Handtücher. Ihren Bikini hat sie schon drunter, genau wie Phillip seine Badehose. »Von mir aus kann’s losgehen!«, verkündet sie, als sie sich traut, wieder aufzutauchen.
Nebeneinander und in gemütlichem Tempo rollen sie mit ihren Rädern aus der Stadt heraus. Über ihnen strahlt der Sommerhimmel in seinem schönsten Blau. Ein leichter Wind pustet Wattewölkchen vor sich her. Conni blinzelt zu ihnen hinauf.
»Woran denkst du?«, fragt Phillip nach einer ganzen Weile.
»Daran, dass die Wolken wie Schafe aussehen.« Conni zeigt nach oben. »Und die eine sieht aus wie ein Drachenkopf. Siehst du?«
Phillip nickt und radelt schweigend weiter. Ab und zu wirft er Conni einen Blick zu. Sie muss jedesmal lächeln, wenn sie es spürt.
Im Wald ketten sie ihre Räder aneinander und gehen das letzte Stück zu Fuß. Am Ufer des kreisrunden Sees bleiben sie stehen. Seit Neuestem gibt es hier einen Kiosk,
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