Conni & Co, Band 9: Conni, Phillip und ein Kuss im Schnee (German Edition)
wirft einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel und ist sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Dank eines winzigen Tupfers von Mamas getönter Tagescreme sieht sie aus, als käme sie direkt aus dem Urlaub.
Als Phillip klingelt, nimmt sie drei Treppenstufen auf einmal und reißt die Haustür schwungvoll auf.
Phillip zuckt zusammen.
»Bin ich zu früh?«, fragt er.
»Nö. Genau richtig.« Conni lässt ihn herein. Er gibt ihr einen Stups auf die Nase und grinst.
Der Stups bringt Conni leicht aus dem Konzept. Genau wie der Blick in seine goldbraunen Augen.
»Also, ähm, wir müssen Mau nur noch irgendwie überreden, freiwillig in seine Box zu hüpfen«, sagt sie schnell und zeigt auf den Transportbehälter. »Der Rest ist dann ein Klacks.«
»Okay«, meint Phillip locker. »Dann mal los!«
Zusammen gehen sie nach oben. Es überrascht Conni nicht wirklich, dass Mau seinen Schlafplatz inzwischen verlassen hat.
»Eben war er noch da«, versichert sie und zeigt auf die runde Kuhle in der Tagesdecke. Sie bückt sich und schaut unter dem Bett nach. Keine Spur von dem kleinen Tiger.
»Ich sehe was, was du nicht siehst!« Phillip zeigt nach oben in eine Zimmerecke.
Conni richtet sich auf. Zwischen den alten Stofftieren, die aufgereiht auf ihrem Schrank sitzen, schauen zwei spitze Katzenohren hervor.
»Hihi, gute Tarnung!«, kichert sie.
»Aber nicht gut genug.« Phillip zieht den Schreibtischstuhl heran und klettert darauf, um nach Mau zu greifen, aber der weicht ihm geschickt aus. Phillip erwischt nur einen alten Teddy am Ohr.
»Ich glaub, Dr. Winter wird ziemlich komisch gucken, wenn wir mit einem Teddy ankommen.« Conni reicht Phillip die Katzenleckerlis. »Versuch’s mal damit!«
Phillip raschelt mit der Schachtel und streut sich ein paar Leckerbissen auf die Hand, um Mau anzulocken, doch der erweist sich als unbestechlich.
Conni wirft einen nervösen Blick auf die Uhr. Die Tierarztpraxis ist zwar gleich um die Ecke, aber wenn es noch lange dauert, kommen sie zu spät.
»So was Blödes! Hätte ich ihn vorhin doch gleich in die Box gesperrt!«
Plötzlich greift Phillip blitzschnell zu und packt Mau am Nackenfell.
»Ganz ruhig, Kleiner«, brummt er, als Mau sich windet und zappelt. »Ich tu dir nichts.«
Behutsam hebt er den Kater vom Schrank und hält ihn fest im Arm. Conni hilft ihm, wieder von dem wackligen Drehstuhl herunterzukommen.
»Bleibt, wo ihr seid! Ich hol nur schnell den Korb!«
Sie flitzt nach unten und kommt mit dem Transportkorb zurück. Sie stellt ihn aufs Bett und wirft ein paar Leckerlis durch das Gitter. Doch als Phillip Mau hineinsetzen will, scheint der plötzlich acht Beine zu haben. Mindestens. Und mit jedem einzelnen stemmt er sich gegen die Öffnung, durch die er soll.
Phillip flucht, Mau faucht. Und Conni weiß nicht, ob sie lachen oder weinen soll. Sie entscheidet sich fürs Lachen.
Phillip wirft ihr einen entnervten Blick zu. »Hilf mir doch mal!«
»Wie denn?«
»Irgendwie!«
Plötzlich gibt Mau seinen Widerstand auf und flutscht fast von alleine in den Korb. Weil Phillip so verblüfft ist, kommt Conni ihm zuvor und schließt die Klappe.
»War doch ein Klacks, oder?«, sagt sie und wischt sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel.
Phillip knurrt zur Antwort. Aber dann lacht er auch.
»Er hat eine Mandelentzündung«, stellt Dr. Winter eine Viertelstunde später fest. Er hat Mau gründlich untersucht, ihn abgehorcht, mit einem Fieberthermometer seine Temperatur gemessen, ihm in die Ohren und in die Augen geschaut und schließlich den Hals kontrolliert.
Mau hat alles tapfer über sich ergehen lassen. Als der Tierarzt jetzt das Maul des kleinen Tigerkaters weit öffnet und dessen Zunge festhält, versucht Mau allerdings, sich zu wehren. Conni kann es ihm nicht verdenken. Sie mag kaum hinsehen. Der Arme!
»Katzen haben Mandeln?«, fragt Phillip erstaunt.
»Klar«, nickt Dr. Winter. »Die können sich genau wie beim Menschen entzünden. Sie werden dick und tun beim Schlucken weh. Die Katzen versuchen dann, sich zu räuspern, um das Fremdkörpergefühl loszuwerden. Das ist das krächzende Geräusch, das du gehört hast.« Er nickt Conni zu und lässt endlich Maus Zunge wieder los.
»Ist das sehr schlimm?«, fragt Conni besorgt, während sie unablässig das Fell ihres Katers streichelt.
Dr. Winter schüttelt den Kopf. »Nicht, wenn es rechtzeitig behandelt wird. Ich gebe ihm ein Antibiotikum. Damit sollten sich die Beschwerden schnell bessern. Wichtig ist, dass er viel
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