Conni & Co, Band 9: Conni, Phillip und ein Kuss im Schnee (German Edition)
könnte. Das Einzige, was zu ihrem perfekten Winterglück fehlt, sind Eis und Schnee.
»Vergiss es«, seufzt sie. Laut Wetterbericht soll es noch bis Mitte Dezember regnen, hat Papa gestern gesagt. Und das bedeutet eklige Pfützen statt Schnee.
Sie schlüpft in ihre Jeans, zieht sich einen dicken Pulli über den Kopf und zupft ihren Pferdeschwanz noch einmal zurecht. Dann hüpft sie die Treppe hinunter.
In der Küche wartet schon das Frühstück auf sie. Knuspriger Toast und warmer Kakao. Conni leckt sich über die Lippen. Es gibt bestimmt unangenehmere Arten, den Tag zu beginnen!
In der Schule wird sie wenig später von lautem Stimmengewirr und drängelnden Mitschülern empfangen. Conni stöhnt auf, als sie die Eingangshalle betritt und die stickige Luft ihr entgegenschlägt. Weil sie mit dem Rad gefahren ist und es während der Fahrt unablässig geregnet hat, ist ihre Laune nahe dem Nullpunkt. Ihre Jeans ist an den Oberschenkeln und am Hintern feucht. Und ihre Hände fühlen sich an, als würden sie nicht zu ihr gehören. Zu blöd, dass sie vergessen hat, Handschuhe anzuziehen!
»Hi«, wird sie von Anna begrüßt, als sie in den Klassenraum schlüpft und sich auf den Platz neben ihrer besten Freundin fallen lässt.
»Na, was war drin?« Billi macht ein neugieriges Gesicht.
Dina grinst.
»Wo drin?«, fragt Conni zurück, obwohl sie genau weiß, worauf Billi anspielt. Natürlich hat sie ihren Freundinnen von Phillips Adventskalendergeschenk erzählt. Aber müssen die drei denn immer so neugierig sein?
»Ach so«, sagt sie gedehnt. »Du meinst –«
»Das erste Türchen! Genau!« Billi nickt erwartungsvoll.
Conni lächelt. Es macht Spaß, die anderen ein bisschen zappeln zu lassen.
»Etwas total Niedliches«, sagt sie schließlich. Sie senkt die Stimme, damit der Rest der Klasse sie nicht hören kann, und flüstert dann: »Ein Schokoherz!«
»Ein Herz?«, flüstert Anna zurück. »Wie romantisch ist das denn!«
Conni stimmt ihr voll und ganz zu. Sie weiß, dass Anna schwer enttäuscht ist, weil Mark nicht auch auf die Idee gekommen ist, ihr einen Adventskalender zu schenken. Anscheinend denken nicht alle Jungs an so was.
»Hast du’s gegessen?«, will Billi wissen.
»Spinnst du?« Dina schüttelt empört den Kopf. »So was isst man doch nicht!«
»Auf keinen Fall!«, bestätigt Conni. »Das wird konserviert und aufbewahrt!«
»Igitt!«, lautet Billis Kommentar. »Stell dir mal vor, du kriegst irgendwann Heißhunger auf Schoki, und das Herz ist das einzig Schokoladige, was du noch hast. Und dann ist es vergammelt und verstaubt, weil du es jahrelang irgendwo hast rumliegen lassen!«
»Erstens werde ich es garantiert niemals essen«, kichert Conni. »Und zweitens kommt es in eine Frischhaltedose.«
Sie beugt sich über ihren Rucksack und zieht ihr Mäppchen und einen Collegeblock heraus, als die Jungs mit lautem Gepolter in die Klasse stolpern. Conni schaut auf und blickt direkt in Phillips goldbraune Augen.
»Hi«, sagt er und pustet sich eine widerspenstige Locke aus der Stirn.
»Hallo«, lächelt Conni zurück.
»Moin, Mädels!« Paul nickt ihr und den anderen zu.
Mark und Tim schieben ihn und Phillip unsanft weiter. Dabei fallen sie fast über einen Stuhl und prusten laut los.
»Passt doch gefälligst auf, ihr Tölpel!«, quiekt Janette sofort.
»Wir freuen uns aber so, dich zu sehen!« Tim wirft ihr eine Kusshand zu.
Janette verzieht angewidert das Gesicht.
Die Jungs wiehern noch ein bisschen lauter. Erst als Herr Gunnarsson auftaucht, seinen Rucksack auf das Pult legt und die Klasse begrüßt, kehrt Ruhe ein.
»Guten Morgen«, sagt der junge Lehrer. »Und einen schönen ersten Dezember! Ich hoffe, ihr hattet alle etwas Nettes in euren Adventskalendern?«
»Was hatten Sie denn in Ihrem?«, fragt Anna kokett. Wie die anderen hat sie natürlich auch einen Adventskalender zu Hause. Ihre Mutter hat ihn selbst gebastelt. Heute war eine Mini-Dose mit Lipgloss darin.
»Einen Teebeutel«, antwortet Herr Gunnarsson. »Ich hab nämlich einen Teebeuteladventskalender zu Hause. Jeden Tag gibt’s eine andere Sorte. Heute war es Früchtetee. Aber jetzt –«, er zieht sein Mathebuch aus dem Rucksack und wedelt damit herum, »lasst uns langsam mit der Arbeit anfangen. Sonst ist die Doppelstunde vorbei, ohne dass wir was geschafft haben!«
In der großen Pause stehen Conni und ihre Freunde neben dem Kakaoautomaten in der Eingangshalle. Es ist eine Regenpause. Niemanden zieht es hinaus auf den
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