Conni & Co, Band 9: Conni, Phillip und ein Kuss im Schnee (German Edition)
trinkt.« Er geht an einen Schrank, nimmt ein Medizinfläschchen heraus und zieht eine Spritze auf. Mau beobachtet jeden Handgriff misstrauisch. »Lass ihn in der nächsten Zeit im Haus. Wärme hilft. Wenn du es schaffst, wickel ihm einen kleinen Schal um den Hals.«
Conni und Phillip gucken sich an und lachen.
»Einen Schal!?«
»Eine abgeschnittene Wollsocke tut’s auch.« Dr. Winter greift in das Katzenfell und gibt Mau die Spritze so schnell, dass der überhaupt keine Chance hat, dagegen zu protestieren. »Zieh ihm das Bündchen der Socke einfach wie einen Kragen über den Kopf. Katzen gewöhnen sich schnell daran. Die meisten mögen es mit der Zeit sogar.«
»Ähm, okay …« Conni setzt Mau in den Transportkorb zurück und bedankt sich. Die Vorstellung von einer Katze mit einer Wollsocke um den Hals klingt nicht nur ziemlich ungewöhnlich, sondern auch ganz schön schräg. Aber wenn’s hilft?
Als sie draußen vor der Tierarztpraxis stehen, nimmt Phillip Conni den Transportkorb aus der Hand und klemmt ihn sich unter den Arm. Den anderen Arm legt er um ihre Schulter. »Lass uns den armen Mau schnell nach Hause bringen«, schlägt er vor.
Conni stimmt ihm zu. Es ist kalt. Mau sollte so schnell wie möglich ins Warme.
Zu Hause stellen sie die Box im Flur ab und öffnen die Tür. Zuerst will Mau gar nicht heraus und rümpft nur misstrauisch seine Nase, aber als er merkt, dass kein Tierarzt mehr auf ihn lauert, wird er mutiger.
Conni streut ihm schnell frisches Futter in den Napf und füllt die Wasserschale in der Küche auf. Phillip setzt sich auf die Küchenbank. Erleichtert beobachten sie, dass Mau sofort anfängt zu fressen. Wäre er schlimm krank, hätte er bestimmt keinen so guten Appetit.
»Ich such dann mal eine Wollsocke«, sagt Conni zu Phillip. »Oder soll ich uns zuerst einen Kakao kochen? Magst du Lebkuchen? Oder lieber Spekulatius?«
»Ich mag alles«, antwortet Phillip. »Aber kümmer dich erst mal um die Socke.«
Conni schlüpft in den Flur und zieht die untere Kommodenschublade auf. Mützen, Handschuhe und Schals quellen ihr entgegen. Wenn sie nicht alles täuscht, müsste hier irgendwo noch ein altes Paar Skisocken liegen. Die eine hat ein großes Loch an der Ferse, das weiß Conni genau. Mama hat bestimmt nichts dagegen, wenn sie die in einen Katzenschal umfunktioniert.
Nach kurzem Wühlen wird sie fündig.
»Tada!«, ruft sie triumphierend und kehrt mit der roten Stricksocke in der Hand in die Küche zurück.
Mit einer Schere schneidet sie das breite Bündchen ab und verknotet die Fäden, damit nichts aufribbelt. Das Ergebnis sieht wie ein kleiner Rollkragen aus. Perfekt für eine Katze!
»Fragt sich nur, wie wir Mau davon überzeugen können, das Ding anzuziehen.«
»Ich halte ihn fest und lenke ihn ab«, schlägt Phillip vor. »Und du stülpst ihm das Teil über.«
»Okay«, nickt Conni. »Wenn das mal gut geht!«
Als wüsste Mau genau, was ihm blüht, hat er sich unter die Eckbank verkrochen und schielt misstrauisch darunter hervor. Als Phillip ihn anlocken will, zieht er sich noch ein Stück weiter zurück. Conni bückt sich und sieht seine Augen aufglühen.
»Komm, kleiner Mau«, sagt sie schmeichelnd und wedelt mit dem Sockenschal. »Ich hab was Feines für dich!«
Phillip kniet sich hin und greift unter die Bank. Mau holt blitzschnell aus und erwischt ihn mit seinen scharfen Krallen. Phillip zuckt erschrocken zurück.
»Hey, das tat weh!«, schimpft er und hält sich die Hand.
Conni presst die Lippen zusammen.
»Mau, benimm dich!«, sagt sie streng, und zu Phillip: »Tut’s sehr weh? Blutet es? Brauchst du ein Pflaster?«
Phillip betrachtet die Striemen auf seinem Handrücken und zieht die Stirn kraus. »Ja, ja und nein«, antwortet er. »Hast du einen Handschuh? Einen möglichst dicken? Aus Leder vielleicht?«
Conni springt auf und wühlt noch einmal in der Schublade. Wenig später kommt sie mit einem dicken Skihandschuh zurück. »Hier. Der gehört meinem Vater.«
»Perfekt«, stößt Phillip zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Er zieht den Handschuh an. Bevor Conni bis drei zählen kann, hat er Mau damit gepackt und holt ihn unter der Bank hervor. Mau ist so verdutzt, dass er ganz stillhält. Conni nutzt die günstige Gelegenheit und zieht ihm schnell den Wollkragen über den Kopf. Er sitzt perfekt. Wie für ihn gemacht.
»Wie süß!«, sagt sie. »Das Rot steht ihm echt gut. Kannst du ihn noch ein bisschen festhalten? Ich will ein Foto von euch
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