Conni & Co, Band 9: Conni, Phillip und ein Kuss im Schnee (German Edition)
Schulhof, wo kalte Tropfen in den Pfützen tanzen und eiskalter Wind um die Ecken pfeift.
»Ob’s heute noch mal heller wird?« Conni nippt an ihrem Kakao und betrachtet den aschgrauen Himmel hinter der Fensterscheibe. Dicke Wolken ziehen vorbei. Sie sehen aus, als würden sie noch mehr Regen bringen.
»Wahrscheinlich nicht.« Anna zieht fröstelnd die Schultern hoch. Neben ihr steht Mark und schmachtet sie unverhohlen an. Anna würdigt ihn keines Blicks.
Bestimmt ist sie immer noch sauer auf ihn, weil er ihr keinen Adventskalender geschenkt hat, denkt Conni und kann nur mühsam ein Grinsen unterdrücken.
»Was haltet ihr eigentlich vom Wichteln?«, fragt Dina in die Runde. »Wollen wir das dieses Jahr nicht mal machen?«
»In unserer Klasse?«, fragt Conni.
»Klar, wo sonst?« Dina zuckt mit den Achseln.
»Ich leg keinen gesteigerten Wert darauf, von Janette ein Wichtelgeschenk zu bekommen.« Anna angelt die winzige Lipgloss-Adventsdose aus ihrer Tasche. Sie öffnet sie, tunkt einen Finger hinein und verteilt anschließend einen rosa Schimmer auf ihren Lippen. »Aber wer sagt, dass Janette mich zieht, oder ich sie? Also, ich bin dabei!«
»Was ist Wichteln?« Phillip hat sich ein Schinkensandwich aus der Cafeteria geholt und beißt eine Ecke ab.
»Julklapp«, antworten Billi und Dina gleichzeitig.
Conni erklärt es ihm etwas genauer. »Zuerst wird ausgelost, wer wem etwas schenkt. Dann kauft man eine Kleinigkeit, packt sie hübsch ein, schreibt darauf, für wen sie ist, und wirft sie zusammen mit allen anderen Geschenken in einen großen Sack. An einem bestimmten Tag bekommt dann jeder sein Wichtelgeschenk aus diesem Sack.«
»Aber natürlich so, dass man nicht weiß, von wem es ist«, ergänzt Billi.
»Ach so, klar. Kenn ich!« Phillip nimmt Conni den Kakaobecher aus der Hand und trinkt einen Schluck.
»Das haben wir früher immer auf der Weihnachtsfeier im Fußballverein gemacht«, mischt Paul sich ein. »Aber da waren wir noch Babys!«
»Fürs Wichteln ist man nie zu alt!«, kontert Anna sofort.
Conni stimmt ihr zu. »Sogar mein Vater macht das jedes Jahr in seinem Büro.«
Als es zur Stunde gongt, schlägt sie vor, in der Klasse abzustimmen. Die anderen sind einverstanden. Paul murrt zwar, aber Conni ist sich ziemlich sicher, dass er sich auch über ein kleines Überraschungsgeschenk freuen würde – besonders, wenn es etwas mit Fußball zu tun hätte. Ihr gefällt die Idee jedenfalls richtig gut!
»Falls die anderen aus unserer Klasse nicht mitmachen wollen, machen wir’s eben nur für uns«, meint sie und schlüpft auf ihren Platz.
»Genau!«, sagt Billi. Anna und Dina nicken gleichzeitig.
In der nächsten großen Pause stimmen sie ab. Die Mehrheit ist dafür.
»Und wann wollen wir wichteln?«, fragt Phillip.
»Am besten am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien«, sagt Conni. »Dagegen wird wohl kein Lehrer etwas haben.«
»Bis dahin sind wir hoffentlich auch mit unseren ganzen Tests und Referaten durch«, jammert Anna. »Wieso werden vor den Weihnachtsferien eigentlich noch so viele Arbeiten geschrieben?«
»Weil’s schon Ende Januar Halbjahreszeugnisse gibt«, seufzt Billi.
Paul stöhnt auf. »Erinnert mich bitte nicht daran!«
Alle lachen.
»Also, abgemacht«, sagt Phillip. »Wir fragen morgen Herrn Gunnarsson und machen dann die Auslosung.«
Janette wirft ihre Haare zurück, betrachtet ihre pink schimmernden Fingernägel und haucht: »Vielleicht möchte Moritz ja sogar mitmachen?«
»Von mir aus gerne«, sagt Conni. Seit Frau Lindmann im Ruhestand ist, ist Moritz Gunnarsson ihr Klassenlehrer. Er ist bei allen beliebt. Warum sollte er nicht mitwichteln? Das wird bestimmt lustig!
Nach der Schule verabschiedet Conni sich von Anna, Billi und Dina, die mit dem Bus nach Hause fahren. Es hat zwar aufgehört zu regnen, trotzdem ist ihr Fahrradsattel immer noch nass. Sie versucht, ihn mit einem Papiertaschentuch trocken zu reiben. Phillip und Paul schauen ihr interessiert zu.
»Kommt ihr mit auf den Weihnachtsmarkt?«, fragt Phillip, als sie endlich losfahren. »Ich hätte Appetit auf eine Bratwurst.«
»Ich bin dabei!«, sagt Paul sofort. »Und zum Nachtisch ’ne Jumbotüte gebrannte Mandeln!«
Die Jungs klatschen sich ab. Conni schüttelt den Kopf.
»Ich muss nach Hause. Meine Mutter bleibt heute in der Praxis, und Jakob kommt gleich aus der Schule. Ich muss Mittag für uns machen.«
»Wir können ihn doch einfach von seiner Schule abholen und mitnehmen.« Phillip
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