Conni-Erzählbände, Band 17: Conni rettet die Tiere
Finja. „Ihr kommt doch morgen wieder?“
„Klar doch“, verspricht Conni. Die Hilfsaktion entspricht zwar nicht dem, was sie sich vorgestellt haben. Überhaupt nicht! Aber sie haben Tiere gerettet. Und darauf kommt es schließlich an!
Aus der Traum!
Mama begleitet die Mädchen noch zur Schule.
„Hoffentlich seid ihr nicht so müde wie ich“, gähnt sie und winkt ihnen zum Abschied zu.
Vor dem Unterricht stürzen sich die drei zunächst auf die Toilette: Hände waschen. Anna übertreibt es allerdings und hört gar nicht mehr auf, ihre Finger einzuseifen. Dann laufen sie schnell die Treppen hoch. O nein! Die Tür ist schon zu.
„Wir sind zu spät!“, japst Conni. Schnell schlüpfen sie ins Klassenzimmer.
„Ach, da seid ihr ja!“ Frau Reisig steht schon an der Tafel. Sie schaut auf die Armbanduhr. „In allerletzter Minute!“
„Wir haben Tiere gerettet“, platzt Conni heraus.
„Was?“ Mit einem Schlag ist die ganze Klasse hellwach. „Wo denn? Wie denn?“
Frau Reisig legt die Kreide beiseite. Eigentlich haben sie jetzt Deutsch. Doch an Unterricht ist sowieso nicht zu denken. „Na, dann erzählt mal!“
„Wir helfen beim Naturschutzbund“, sagt Billi.
„Vielleicht hat jemand von euch Lust mitzumachen?“, fällt Conni ein. „Wir können jede Hilfe brauchen!“
„Au ja!“ Die ganze Klasse ist Feuer und Flamme.
„Und was macht ihr da?“, will Nina wissen.
„Wir retten Kröten“, sagt Conni stolz.
„Kröten?“, fragt Nick, als wäre er plötzlich schwerhörig geworden.
„Wuaah!“ Clarissa schüttelt sich. Überhaupt ist mit einem Schlag alle Begeisterung verflogen.
Nur Torben strahlt. „Voll cool!“
„Die Kröten wandern zu den Tümpeln, um Eier zu legen. Und wir bringen sie über die Straße, damit sie nicht überfahren werden“, berichtet ausgerechnet Anna, die nicht einen einzigen Eimer getragen hat.
„Sonst werden neun von zehn Kröten totgefahren“, sagt Conni ernst. „Also, wer will mitmachen?“
Torben meldet sich sofort. Zögernd gehen noch ein paar Finger hoch.
„Um 6.30 Uhr treffen wir uns im Stadtwald, Haltestelle Buchenweg.“
„So früh?“ Sofort gehen wieder ein paar Finger runter.
Wenigstens Paul will mit. Und nachdem Conni sie sehr scharf angeschaut hat, melden sich auch Nina und Serafina.
„Eine tolle Aktion“, lobt Frau Reisig. „Viel Glück dabei!“
„Wollen Sie nicht auch kommen?“, fragt Conni einfach.
„Ich wohne doch etwas außerhalb, da schaffe ich es so früh einfach nicht“, erklärt Frau Reisig. „Dafür versuche ich meinen Garten tierfreundlich zu gestalten. Wollt ihr wissen, wie ich das mache?“
Ganz spontan entscheidet sich Frau Reisig zu einer Doppelstunde Sachkunde, Connis Lieblingsfach. Herrlich! Kein Wunder, dass sie glänzende Laune hat. Selbst später im Matheunterricht. Nach der Rettungsaktion heute früh bei Nacht und Nebel ist alles andere doch ein Klacks!
Beschwingt radelt Conni nach Hause.
Heute braucht sie eine doppelte Portion Nudeln. So einen Hunger hat sie.
Mama allerdings scheint der Appetit vergangen zu sein. Gedankenverloren stochert sie in ihren Spaghetti herum. „Bei aller Tierliebe“, sagt sie schließlich, „morgen komme ich nicht noch mal mit. Das ist einfach zu früh für mich.“
„Okay!“ Conni schlürft genüsslich eine extralange Nudel auf. „Dann fahren wir eben ohne dich.“
Doch Mama schüttelt den Kopf. „Ich möchte nicht, dass ihr morgens allein im Dunkeln unterwegs seid.“
„Aber Mama! Wenn wir im Winter zur Schule fahren, ist es doch auch dunkel.“
„Da fahrt ihr aber nicht durch den Stadtwald“, sagt Mama entschieden. „Ich meine es ernst, Conni, entweder ist ein Erwachsener dabei oder es geht nicht.“
„Das ist so was von unfair“, schnaubt Conni. „Du kannst doch nicht sagen, du kommst nicht mehr mit – und alleine dürfen wir nicht!“
„Vielleicht könnt ihr ja jemand anderen finden“, meint Mama.
„Aber wen denn?“
Mama zuckt mit den Schultern.
„Es sind ja noch andere Eltern da. Ich mache das zumindest nicht. Familie, Beruf, der ganze Haushalt, Kater Mau – das reicht mir. Da kann ich mich nicht noch um irgendwelche Kröten kümmern!“
Also gut, Conni hat’s kapiert, Mama kann sie abschreiben. Dann fragt sie eben Papa – und zwar sofort. Im Notfall darf sie ihn nämlich im Büro anrufen. Und dies ist ein Notfall.
Das sieht Papa allerdings anders. „Und deswegen rufst du mich an?“
„Aber es geht um Leben oder
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