Conni-Erzählbände, Band 17: Conni rettet die Tiere
bloß machen? Warum ist ausgerechnet jetzt keiner zu Hause?
Conni ruft Mamas Handy an. Das klingelt auch prompt – auf dem Tisch im Flur. Mama hat es mal wieder vergessen. Ob sie Papa noch einmal anrufen kann? Aber Moment mal, plötzlich fällt Conni noch jemand ein: Opa! Der ist doch ein echter Vogelexperte. Entschlossen wählt Conni seine Nummer. Und Opa geht zum Glück gleich ran.
„Es ist was Furchtbares passiert!“, platzt Conni los.
Opa hört ruhig zu. „Pass mal auf“, meint er dann. „Wahrscheinlich berappelt sich die Dohle gleich von selbst. Manchmal haben die Vögel nur einen Schock. Dann brauchen sie einen Moment, um wieder zu sich zu kommen. Am besten wartest du eine halbe Stunde, wahrscheinlich ist sie dann schon weggeflogen.“
„Und wenn nicht?“, fragt Conni kläglich.
„Dann rufst du mich wieder an. Einverstanden?“
„Okay!“ Conni legt auf und lässt den mauzenden Kater aus der Küche.
„Ja, ja, reg dich ab. Das war ein Notfall.“ Conni wuschelt ihm durchs Fell. „Und geschmeckt hat es dir doch auch, oder?“
Vogelkrankenschwester Conni
Conni kann sich nicht einfach aufs Sofa setzen und warten. Mit klopfendem Herzen steht sie am Fenster und lässt den Vogel nicht aus den Augen. Mit einem Mal erwacht die Dohle aus ihrer Schreckensstarre und rappelt sich auf. Opa hatte Recht! Conni strahlt.
Immer noch ein wenig benommen hockt die Dohle auf der Terrasse und beginnt schließlich ein wenig hin und her zu hüpfen.
„Gleich fliegt sie los“, denkt Conni und wartet gespannt. Und wirklich, die Dohle flattert mit den Flügeln. Doch während der eine Flügel kräftig schlägt, kann sie den anderen kaum bewegen. Ob er gebrochen ist? Conni ruft sofort bei Opa an.
„Am besten, wir bringen den Vogel zum Tierarzt“, sagt der. „Ich hol euch gleich ab!“
Conni wartet ungeduldig. Doch es dauert, bis es endlich an der Tür klingelt. Opa hat einen großen Pappkarton mitgebracht, den er mit ein paar Handtüchern ausgelegt hat.
„Im dunklen Karton hat die Dohle nicht so viel Angst“, meint er.
Doch die einzufangen ist gar nicht so leicht. Immer wieder hüpft sie weg. So geht es quer durch den Garten.
Erst als Opa dem Vogel ein Tuch überwirft, gelingt es ihm endlich, ihn zu schnappen.
Im Auto nimmt Conni den Karton auf den Schoß. Darin rumort, kratzt und krächzt es. Conni hält den Deckel fest zu. „Ganz ruhig“, beschwört sie die Dohle dabei. „Wir wollen dir doch nur helfen, damit du bald wieder fliegen kannst. Verstehst du?“
Doch die Dohle kann oder will nicht verstehen. Mit ihrem scharfen Schnabel hackt sie gegen den Karton, dass es Conni ganz mulmig wird. „Mach schneller, Opa!“
„Ja doch!“ Opa tritt aufs Gas. „Schade nur, dass wir kein Blaulicht haben“, meint er und rast bei Gelb über die Ampel.
Beim Tierarzt wird alles nur noch schlimmer. Die Hunde im Wartezimmer kläffen wie verrückt. Und die Dohle bringt in ihrer Angst den ganzen Karton zum Beben. Zum Glück hat die Arzthelferin Mitleid und schickt Conni und Opa in einen leeren Behandlungsraum.
„Ist ja gut!“, wiederholt Conni beschwörend. Und ganz allmählich beruhigt sich der Vogel wirklich.
„Hallo, Conni“, begrüßt sie der Tierarzt freundlich. „Na sag mal, seit wann steckst du Mau denn in einen Karton?“
„Das ist doch nicht Mau“, lacht Conni.
„Nicht?“ Dr. Winter staunt nicht schlecht, dass Conni ihm heute eine neue Patientin bringt. Sorgfältig untersucht er die Dohle. „Es ist ein Weibchen und so weit okay, bis auf den Flügel. Den müssen wir auf jeden Fall röntgen.“
Conni und Opa gehen so lange ins Wartezimmer.
„Hoffentlich wird alles gut“, murmelt Conni.
„Bestimmt!“ Opa legt seinen Arm um sie. Schweigend warten sie, bis sie aufgerufen werden.
„Die Dohle hat Glück im Unglück“, meint Dr. Winter. „Sie hat sich nichts gebrochen. Die Prellungen an der Flügelunterseite sind aber so stark, dass sie die nächsten Tage nicht fliegen kann. Wenn du sie so lange fütterst und auf sie aufpasst, wird alles wieder gut. Willst du das machen?“
„Klar“, sagt Conni sofort. Sie bekommt einen großen Käfig geliehen und erhält genaue Anweisungen, womit und wie oft sie die Dohle füttern soll.
„Denk immer daran, es ist ein Wildtier“, mahnt Dr. Winter ernst. „Sobald die Dohle fliegen kann, lässt du sie frei.“
„Ja, natürlich“, versichert Conni.
„So lange ist sie im Käfig geschützt, vor allem vor eurem Kater Mau“,
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