Conni-Erzählbände, Band 19: Conni und der Ferienzirkus
mit einem Mal etwas viel Besseres ein: Sie könnte Anna und Billi fragen!
Mama ist sofort einverstanden. Conni schnappt sich das Telefon.
„Conni, du?“, fragt Anna überrascht. „Von wo rufst du an?“
„Von zu Hause“, lacht Conni. „Und ich habe eine tolle Idee!“
Anna ist gleich Feuer und Flamme und auch Billi ist begeistert. Keine Stunde später haben die beiden schon gepackt und sitzen mit Conni im Zelt.
„Ist das nicht toll, ein Zelt für uns drei?“, fragt Conni aufgeregt.
„Ja, die Ferien sind gerettet!“ Billi strahlt.
Anna rollt ihren Schlafsack aus. „Sag mal, das ist ja gar nicht das olle Zelt, das wir auf dem Bauernhof hatten“, fällt ihr auf.
„Stimmt“, nickt Conni. „Das liegt oben bei uns auf dem Dachboden und müffelt so vor sich hin.“
Anna und Billi kichern. Sie waren nämlich schon einmal zelten. Auf einem Bauernhof. Und dort ist ihr Zelt durch einen ganz verflixten Zufall ausgerechnet in der stinkenden Jauchegrube gelandet. [1]
Anna hält sich die Nase zu. „Und ich dachte schon, wir müssten mit Wäscheklammern schlafen!“
„Wieso? Landluft ist doch gesund“, lacht Billi.
Conni wippt auf der Matratze. „Und?“, fragt sie. „Was wollen wir jetzt Schönes machen?“
„Äh …“ So schnell fällt keinem etwas ein.
„Wir könnten doch so tun, als ob wir wirklich verreist sind“, schlägt Conni vor. „Als ob wir hier völlig fremd wären. Was meint ihr?“
„Au ja!“, nickt Anna.
„Dann sollten wir die Stadt besichtigen“, meint Billi. „Das tun Touristen doch immer als Erstes.“
„Neustadt kennen wir doch schon“, brummt Anna.
„Du vielleicht.“ Billi grinst. „Ich bin hier völlig neu. Gerade eben erst angereist!“
„Ich hab’s“, ruft Conni. „Billi und ich sind Touristen und Anna muss für uns eine Stadtführung machen!“
„Ich?“, piepst Anna.
„Einverstanden“, posaunt Billi. Und Anna kann gar nichts mehr dagegen machen. So stehen die drei bald vor dem Rathaus.
„Das hier ist das Neustädter Rathaus“, verkündet Anna. Dann fällt ihr schon nichts mehr ein.
„Wann wurde es denn erbaut?“, fragt Conni interessiert.
„Äh, keine Ahnung.“ Anna wird rot.
„Vor 999 Jahren“, springt Billi ein. „Olaf mit der Halbglatze hat es bauen lassen. Die Steine dafür haben sie extra aus Holland geholt. Und wenn man ganz nah rangeht, dann riechen sie immer noch ein bisschen nach Käse!“
Eine ältere Dame hat erstaunt zugehört. „Lernt ihr das etwa in der Schule?“, fragt sie erschrocken.
„Nee“, stammelt Billi verlegen. „Das hab ich mir nur ausgedacht.“
„Ach so.“ Die Dame lächelt. „Tatsächlich wurde das Rathaus nämlich erst vor 350 Jahren erbaut. Wenn ihr mehr darüber wissen wollt, in zehn Minuten beginnt hier eine Stadtführung. Für Schüler sind die kostenlos. Na, wie ist es?“
„Okay“, sagt Billi. „Wir sind dabei, oder?“
„Klar doch“, meint Conni. Eine echte Führung wie im echten Urlaub. Das ist ja noch viel besser!
Und auch Anna freut sich, dass sie als Fremdenführerin abgelöst wird.
Vor dem Rathaus haben sich schon eine Menge Leute versammelt.
„Zur historischen Stadtführung bitte hierher!“
Eine Frau schwenkt energisch einen Regenschirm. Es ist niemand anderes als die Dame, die Conni, Anna und Billi den Tipp für die Führung gegeben hat.
„Kein Wunder, dass sie sich so gut auskannte“, lacht Anna.
„Die Führung ,Neustadt von unten‘ beginnt gleich hier“, ruft plötzlich ein stämmiger Mann in Gummistiefeln.
„Neustadt von unten?“, fragt Conni. Doch in dem Moment entdeckt sie das Plakat.
„Schaut mal, die fängt jetzt auch an“, ruft sie. „Ist das nicht voll cool?“
„Allerdings“, meint Billi. „Lass uns lieber da mitgehen!“
„Ich weiß nicht.“ Anna zieht die Nase kraus. „Da stinkt’s bestimmt ganz schrecklich!“
„Hast du etwa keine Wäscheklammern dabei?“ Conni grinst. „Wir stimmen ab! Wer ist für Neustadt von unten?“
Billis und ihr Finger schnellen nach oben.
Anna seufzt. „Also gut. Ich bin eh überstimmt!“
„Die historische Stadtführung findet aber hier statt“, ruft ihnen die Frau hinterher. Sie klingt ein wenig beleidigt.
„Ein andermal!“ Conni winkt ihr fröhlich zu. Dann biegt sie zusammen mit den anderen in die nächste Seitenstraße ein. Hier, hinter einer kleinen, unscheinbaren Tür, liegt der Eingang zur Unterwelt.
Die Stufen nach unten sind glitschig und feucht. Und je
Weitere Kostenlose Bücher