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Conni und die wilden Tiere

Conni und die wilden Tiere

Titel: Conni und die wilden Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Boehme
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großen Tiere weit weniger gefährlich als die kleinen. Da gibt es Malaria- und Gelbfiebermücken, giftige Spinnen, Schlangen und Skorpione. Morgens vor dem Anziehen haben wir immer unsere Sachen ausgeschüttelt, falls nachts eine Schlange ins Hosenbein gekrochen ist.“

    „Tun die das denn?“, fragt Jakob verblüfft.
    „Ja, weil es da so warm und gemütlich ist“, meint Opa.
    „Ganz wichtig ist es auch in die Schuhe zu gucken“, sagt Oma. „In Opas Schuh saß eines Morgens ein Skorpion!“
    „Ein ganz kleiner, fast hätte ich ihn übersehen“, erzählt Opa.
    „Und dann?“, fragt Conni.
    „Dann hätte er mich vermutlich in den großen Zeh gestochen“, sagt Opa und grinst verschmitzt.
    „Und wenn der sehr giftig gewesen wäre?“, hakt Conni nach.
    „Dann hätte ich nur hoffen können, dass jemand ein Gegengift dabeihat“, erklärt Opa knapp.
    Conni schluckt. Irgendwie ist sie plötzlich doch ganz froh, in Deutschland auf Safari zu sein.

Ausgebüxt!
    Die Sonne steht hoch am Himmel, als Conni gut gelaunt einen kleinen Sandweg entlangschlendert. So was Dummes, ihr Schnürsenkel ist schon wieder auf. Conni beugt sich hinunter, um ihn schnell zuzubinden. Als sie sich aufrichtet, hat sie das merkwürdige Gefühl, dass jemand sie beobachtet. Conni schaut sich um – und ihr Herz bleibt stehen vor Schreck. Da ist ja ein Löwe! Keine zwei Meter steht er von ihr entfernt. Und zwischen ihnen ist kein Zaun, kein Graben, kein Nichts! Ein Sprung und er hat sie! Seine Muskeln sind bereits gespannt, dennoch hält er inne und schaut Conni an, ruhig und lauernd.
    Conni starrt entschlossen zurück, auch wenn ihre Beine weich wie Wackelpudding sind. Ihr grimmiger Blick ist ihre einzige Waffe. Doch ewig wird sich der Löwe nicht hinhalten lassen. Was soll sie bloß machen? Auf keinen Fall darf sie weglaufen, da hat sie keine Chance.
    Conni nimmt alle ihre Kraft und allen Mut zusammen. „AAAAAARRG!“, brüllt sie und springt mit einem Satz auf den Löwen zu.
    Der zuckt kurz mit den Ohren, doch er läuft nicht weg, wie Conni gehofft hat. Stattdessen springt er direkt auf sie zu …
    „NEEEIN!“ Schweißgebadet wacht Conni auf. Sie blickt wild um sich. Alles ist dunkel. Wo ist sie bloß? Es dauert einen Moment, bis es ihr wieder einfällt: Sie übernachten im Safaripark. Oma und Opa schlafen gleich nebenan. Und dort an der Wand steht Jakobs Bett. Sie ist gerettet! Das mit dem Löwen war nur ein Traum!
    Conni setzt sich im Bett auf. Am besten liest sie noch ein bisschen, um auf andere Gedanken zu kommen. Sie tastet den Nachttisch ab. Irgendwo muss da ihre Taschenlampe liegen. Hier ist sie ja. Vorsichtig knipst Conni sie an. Sie muss aufpassen, dass sie Jakob nicht weckt.
    Conni schaut kurz zu seinem Bett hinüber. Moment mal! Das Bett ist ja leer! Die Decke ist zurückgeschlagen, von Jakob keine Spur.
    Conni hat ein ganz komisches Gefühl. Aber was soll schon passiert sein? Wahrscheinlich ist er nur kurz Pipi machen. Oder er ist zu Oma und Opa ins Bett gekrochen. Trotzdem ist Conni mulmig. Das liegt bestimmt nur an diesem blöden Albtraum! Leise schlüpft Conni aus dem Bett. Bevor sie nicht weiß, wo Jakob steckt, kann sie eh nicht einschlafen.
    Zuerst guckt sie im Badezimmer nach. Doch da ist Jakob nicht. Dann wird er bei Oma und Opa sein. Die Schlafzimmertür steht einen Spalt offen. Conni linst ins Zimmer. Bestimmt hat sich Jakob zwischen den beiden eingemummelt.
    Von der Tür aus ist nichts zu sehen. Leise schleicht Conni ins Zimmer. Jetzt steht sie direkt vor dem großen Doppelbett. Rechts liegt Oma, links schnarcht Opa leise vor sich hin. Von Jakob keine Spur!

    Conni schaut in der Küche und im Wohnzimmer nach. Doch ihr Bruder ist nirgends zu sehen. Also schleicht sie zurück in ihr Zimmer und macht das große Licht an.
    „Jakob?“, fragt sie. „Hast du dich irgendwo versteckt? Dann komm bitte raus.“
    Alles bleibt still.
    „Ich les dir noch etwas vor.“
    Nichts rührt sich.
    „Ich wette, ich finde noch ein paar Gummibärchen für dich“, säuselt sie.
    Spätestens jetzt hätte sich Jakob gemeldet. Aber er scheint wirklich nicht da zu sein. Nun erst fällt Conni auf, dass seine Hose und die Schuhe weg sind. Und seine Taschenlampe liegt auch nicht mehr auf dem Nachttisch. Oh, nein! Der wird doch nicht in der Nacht zu den Tieren geschlichen sein? Conni will schon zu Oma und Opa stürzen. Aber würden die nicht einen Riesenschreck bekommen? Vielleicht sollte sie erst einmal selbst nachsehen. Bestimmt ist

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