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Coolman und ich. Bonjour Baguette (German Edition)

Coolman und ich. Bonjour Baguette (German Edition)

Titel: Coolman und ich. Bonjour Baguette (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Bertram
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Stimme gar nicht schlecht klingt, und außerdem passt das Lied ganz gut zu den Pferdepostern, die Niki überall aufgehängt hat. Sie hat mich noch nicht bemerkt, deswegen stelle ich den Eiffelturm leise auf dem Boden ab und sehe zu, dass ich hier wegkomme. Ich möchte lieber nicht in der Nähe sein, falls Anti plötzlich auftaucht.

    Ehe ich das mit COOLMAN abschließend klären kann, ruft meine Mutter von unten: »Abendessen, Kinder!«
    Auf dem Küchentisch dampft ein großer Topf mit leckerem Hühnchen in Rotweinsoße. Dazu gibt es einen Kartoffelauflauf, und selbst das Gemüse sieht gut aus. Ich freue mich richtig auf das Essen und spüre gleichzeitig, wie hungrig ich bin. Deswegen breche ich mir ein Stück von dem Baguettebrot ab, das auf dem Tisch liegt.
    »Finger weg!«, sagt meine Mutter. »Wir warten auf Dominique.«
    »... und genießen so lange die Ruhe«, ergänzt mein Vater und fängt sich dafür einen strafenden Blick meiner Mutter ein.
    »Dominique! Kommst du bitte essen?«, ruft sie nach oben.
    »Tout de suite! Nur eine Sekunde! Ich mach mich nur kurz frisch! Bin sofort da!«, ruft Niki zurück.
    Eine halbe Stunde später hören wir sie endlich die Treppe herunterklappern. Sie hat sich komplett umgezogen, und neu frisiert ist sie auch. Sie sieht ziemlich gut aus, das muss man zugeben, und wenn ich morgen mit ihr in die Schule komme, werden die anderen staunen. Zumindest so lange, bis sie den Mund aufmacht.
    »Qu ’ est-ce que c ’ est? Was ist das in dem Topf?«, fragt Niki skeptisch und zeigt auf das Hühnchen, das mittlerweile schon lange nicht mehr dampft.
    »Unser Begrüßungsessen für dich«, erklärt meine Mutter stolz. »Coq au vin! Eine Spezialität aus deiner Heimat, damit du dich bei uns ganz wie zu Hause fühlst.«
    Dass sie und mein Vater dafür den ganzen Vormittag in der Küche gestanden haben, sagt sie nicht.
    »Oh, merci, das ist furchtbar nett! Aber ich ernähre mich ausschließlich von Fast Food. Hamburger, Pizza, Pommes und so. C ’ est un problème?«
    »Nein, überhaupt kein Problem«, erwidert meine Mutter und lächelt nett. Das kann sie gut, weil sie Schauspielerin ist.
    »Aber un petit Appetit habe ich schon, Chéri«, sagt Niki und sieht erwartungsvoll mich an.

    »Soll ich jetzt etwa Hamburger jagen?«, frage ich, weil COOLMAN mich mit seiner Steinzeitvision ganz durcheinandergebracht hat.
    »Magnifique! Das würdest du tun?! Das ist total süß von dir, Chéri! Ich sterbe vor Hunger!«, erwidert Niki und schenkt mir dabei ein strahlendes Lächeln.
    »Aber wieso ich?«, erwidere ich, weil ich überhaupt keine Lust habe, jetzt loszulaufen, um Niki etwas zu futtern zu besorgen. Lieber würde ich gern selbst endlich etwas essen, weil ich mich schon den ganzen Tag auf das Hühnchen gefreut habe.
    »Weil sie dein Gast ist«, fällt mir mein Vater in den Rücken und schiebt einen Zehneuroschein über den Tisch.
    In dem Augenblick kommt Anti nach Hause. Als sie in die Küche tritt, schiebt sie sich ihre langen schwarzen Haare aus dem Gesicht und mustert erst Niki, dann das Huhn. Beides scheint ihr nicht zu gefallen.
    Anti sagt nur ein einziges Wort: »Mörder!«
    Damit meint sie nicht Niki, sondern meine Eltern. Seit ein paar Wochen ist Anti Veganerin, weil sie es nicht ertragen kann, dass ihretwegen Tiere brutal ausgebeutet oder getötet werden. Da ist es nur gut, dass sie vorhin nicht mit im Auto saß. Als überzeugte Veganerin isst Anti weder Fleisch, Wurst, Eier, Käse noch Joghurt. Sogar auf Schokolade verzichtet sie, weil da Milch drin ist und sie sich ausschließlich von Dingen ernährt, die grün sind.

    »Ich geh in mein Zimmer. Da liegen wenigstens keine toten Tiere auf dem Tisch«, murmelt Anti und knabbert dabei an einer Zucchini, die sie sich aus dem Kühlschrank geholt hat.
    »Und ich geh dann mal Hamburger holen!«, rufe ich schnell und stecke den Zehneuroschein ein.
    Mein Instinkt sagt mir, dass es klüger ist, weit, weit weg zu sein, wenn Anti bemerkt, dass ihr Zimmer seit Kurzem um einiges heller wirkt.
    Ich bin kaum aus der Haustür, als ich Antis entsetzten Schrei höre. Aber den hätte ich auch gehört, wenn ich drei Straßen weiter in der Schlange vor der Fast-Food-Theke gestanden hätte.
    Der Fast-Food-Laden ist fast leer, als ich eintrete. Das ist gut, dann brauche ich nicht so lange zu warten und bin wieder zurück, ehe das Hühnchen endgültig auf Eisschranktemperatur abgekühlt ist.
    Ich mag kein Fast Food, weil ich mal einen Film gesehen habe, in dem

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