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Coolman und ich. Rette sich, wer kann. (German Edition)

Coolman und ich. Rette sich, wer kann. (German Edition)

Titel: Coolman und ich. Rette sich, wer kann. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Bertram
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Unterricht«, ruft der Reiseleiter Lena hinterher, als der Wagen die Dorfstraße davonrast.

    Eins steht fest: Lena hat auf dieser Reise den Hauptgewinn gezogen. Nicht dass ich neidisch wäre oder gar eifersüchtig. Aber ich hätte auch nichts dagegen, wenn es da oben auf der Burg ein bisschen spuken würde. Nicht so, dass es richtig gefährlich wäre, aber so ein kopfloser Ritter, der Lena und ihrem Charly-Lord zur Geisterstunde einen kleinen Schreck einjagt und sie daran erinnert, dass es anderen Menschen auf dieser Welt nicht so gut geht wie ihnen, fände ich nur fair.
    Mit anderen Menschen meine ich Alex, Justin und mich. Wir wissen immer noch nicht, wo wir heute Nacht schlafen sollen, und unser Reiseleiter hat auch keine Lust mehr, noch länger zu warten. Er notiert uns eine Adresse und steigt in den Bus, wo der Fahrer schon vor ein paar Minuten angefangen hat, ungeduldig zu hupen.
    »Meldet euch da. Die wissen ja, dass ihr kommt.«
    »Bleiben Sie denn nicht hier?«, rufe ich entsetzt, weil mir die Vorstellung, allein mit Alex und Justin zurückzubleiben, überhaupt nicht gefällt.
    »Ich?«, lacht der Reiseleiter. »Ich denke ja gar nicht dran. Ich fahre jetzt nach London und in zwei Wochen hole ich euch wieder ab.«
    Seinen letzten Satz höre ich gedämpft durch die Bustüren, die sich zischend geschlossen haben.
    Dann braust der Bus auch schon davon und lässt uns in einer Staubwolke zurück. Als sich die Wolke legt, sehe ich Anti. Sie hockt auf der Rückbank des Busses, wo sie sich die ganze Zeit versteckt hat, und winkt mir zum Abschied.

    Um COOLMAN brauche ich mir keine Sorgen zu machen. Der kommt wieder. Der kommt immer wieder. COOLMAN ist so eine Art lebender Bumerang. Es ist völlig unmöglich, ihn loszuwerden. Im Gegensatz zu Anti. Die sehe ich die nächsten zwei Wochen bestimmt nicht wieder.
    Als wenn meine Situation nicht schon trostlos genug wäre, fängt es jetzt auch noch an zu regnen. Dünne Tropfen nieseln auf den Zettel, auf dem ich nach den beiden Adressen der Gastfamilien für mich und Alex und Justin suche.
    »Mist! Der Kerl hat nur meine Adresse aufgeschrieben!«
    Ich sehe Alex und Justin mitleidig an. In diesem Augenblick tun sie mir wirklich leid, weil sie jetzt gar nicht wissen, wo sie unterkommen sollen.
    Die beiden schauen sich an und grinsen.
    »Überraschung, Alter!«, sagt Alex.
    »Das war echt nicht leicht«, erklärt Justin. »Aber am Ende fanden das alle echt ’ne gute Idee, dass wir zusammen in eine Familie kommen.«
    ALLE?
    Mich hat bestimmt keiner gefragt und ich halte das für KEINE gute Idee!!!

    ECHT NICHT!!!

    Alex und Justin überlassen es mir, nach dem Haus unserer Gasteltern zu suchen. Das ist nicht besonders schwierig, weil es in diesem Kaff nur eine einzige Straße gibt. Rechts und links davon stehen winzige Häuschen aus rotem Backstein, die alle genau gleich aussehen. Selbst die Vorgärten wirken, als ob man sie so komplett aus einem Katalog bestellen könnte. Es würde mich gar nicht wundern, wenn die hier ständig ihre Häuser verwechseln.
    »Ist das hier die Downing Street, Alter?«, fragt Alex hinter mir. »Da wohnt doch der Bundeskanzler der Engländer. Habe ich mal im Fernsehen gesehen.«
    »Denk doch mal logisch«, erwidert Justin. »Wir sind hier in London und die Downing Street liegt in London. Das hier ist die einzige Straße, also muss das die Downing Street sein! Echt!«
    »Ja, ja, der britische Premierminister wohnt hier ganz in der Nähe«, mische ich mich ein, weil ich keine Lust habe, ständig den Nachhilfelehrer für die beiden zu spielen.
    Wir haben unser Ziel erreicht und stehen vor dem Haus, in dem wir die nächsten zwei Wochen wohnen sollen. Es unterscheidet sich durch nichts von dem Haus daneben. Sogar die Gardinen sind die gleichen.
    Auf dem Türschild steht »Margaret und Harvey Foolman«. Ich klingele, aber es dauert eine Weile, bis jemand öffnet. Eine Frau und ein Mann stehen im Türrahmen und starren uns so feindselig an, als würden wir Spenden für arme Kinder in Afrika sammeln. Margaret hat riesige vorstehende Zähne, mit denen sie aussieht wie ein Pferd, das nach Zucker bettelt, und ihr rotes Haar ist voller Lockenwickler. Harvey trägt einen Bademantel, obwohl es schon fünf Uhr nachmittags ist. Er ist mindestens einen Kopf kleiner als Margaret, dafür aber mindestens doppelt so schwer. Beide haben eine Tasse Tee in der Hand und eine Zigarette im Mundwinkel.

    ICH WILL NACH HAUSE!!!

    »Hello, Mum and Dad«, nuschele ich, weil mir

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