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Coolman und ich. Voll auf die zwölf (German Edition)

Coolman und ich. Voll auf die zwölf (German Edition)

Titel: Coolman und ich. Voll auf die zwölf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Bertram
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nur wahrscheinlich, dass eine von denen zufällig so ähnlich aussieht wie eine heilige Madonna.«
    »Das ist kein Zufall! Das ist eine Erscheinung! Ein Wunder, Alter!«, erwidert Alex.
    Die beiden würdigen mich keines Blickes, weil sie das Madonnenbild auf dem Toast nicht aus den Augen lassen, und dann passiert wirklich ein Wunder.
    Alex hat eine Idee.
    Eine gute!
    »Ich weiß, wie du dein Selbstvertrauen und sogar Lena wiederkriegst, Alter!«
    »Und wie?«
    »Wenn ich es dir sage, Alter, kriege ich den heiligen Toast da!« Alex hält mir die Hand hin.
    »Von mir aus«, antworte ich großzügig, weil er den beiden mehr zu bedeuten scheint als mir. Ich schlage ein.
    »An der Sporthalle hängt die Ausschreibung für einen Wettkampf zwischen unserer und der Talschule. Die Qualifikation dafür findet heute nach der Schule im Schwimmbad statt. Du bist doch ein guter Schwimmer? Bist du doch, Alter?«
    Das stimmt. Wenn ich eines wirklich gut kann, dann ist das Schwimmen. Das liegt daran, dass COOLMAN furchtbar wasserscheu ist und die Zeit im Schwimmbecken die einzige Zeit ist, in der ich vor ihm sicher bin.
    »Und wenn du da gewinnst, bist du echt der Held«, bemerkt Justin, der den »heiligen Toast« vorsichtig in einem Taschentuch verpackt. »Dann wird Lena dir alles verzeihen. Einfach alles.«
    Die Idee klingt wirklich nicht schlecht, und einen Versuch wäre es wert.
    Was habe ich schon zu verlieren?
    Nichts.
    »Danke!«, sage ich und lasse die beiden mit dem Känguru und ihrem Wunder allein im Schulgarten zurück.
    Nach der Schule mache ich mich auf den Weg, um von zu Hause meine Schwimmsachen zu holen. Das ist etwas mühselig, denn unsere Schule liegt ganz oben auf einem Hügel und unser Haus ganz unten. Das heißt, ich muss schnell runter und wieder rauf, um pünktlich zu dem Ausscheidungswettkampf für das Schwimmteam wieder zurück zu sein.
    Unterwegs kommen mir ein paar Schüler aus der Talschule entgegen. Ihre Schule liegt im Tal, und weil unsere Schule hoch über der Stadt thront, denken die Talschüler, wir würden hochnäsig auf sie herunterblicken.
    Ist ja auch so.
    Die Talschule hat in unserer Stadt nicht den allerbesten Ruf. Ehrlich gesagt, hat sie einen fürchterlichen Ruf. Da gehen nur die übelsten Typen hin. Spinne hatte die Wahl: Talschule oder Sibirien. Dass er sich für Sibirien entschieden hat, sagt ja wohl alles. Sogar die Anmeldung von Alex und Justin wurde dort abgelehnt wurde, weil die zwei angeblich zu brav und zu klug sind.
    Es ist also keine Angst, sondern reiner Überlebenstrieb, der mich schnell die Straßenseite wechseln lässt, weil ich absolut keine Lust habe, den Talschülern auf dem engen Bürgersteig zu begegnen.

    Ich bin froh, dass es ein Schwimmwettbewerb ist, bei dem wir gegen die Talschule antreten. Im Wasser gibt es keinen Körperkontakt. Da ist man von seinen Gegnern durch Leinen mit rotweißen Plastikkugeln getrennt. Da kann nicht viel passieren, wenn man darauf achtet, nach dem Sieg die Tür zur Umkleide abzuschließen.
    Zum Glück beachten die Talschüler mich gar nicht, weil sie an einer Hauswand einen Kaugummiautomaten entdeckt haben. Sie reißen ihn einfach aus der Wand, und von meiner Straßenseite sieht das so leicht aus, als würden sie auf der Toilette ein Papiertuch aus einem Papierspender ziehen. Ein Grund mehr, mich darüber zu freuen, dass unsere Schule gegen die nicht Fußball oder Rugby spielt.
    Frau Schneider-Degenscharf hockt immer noch vor dem Fernseher, als ich zu Hause ankomme.
    »Essen steht auf dem Herd«, brüllt der Alligator mir zu, ohne sich von seinem Sessel zu erheben.
    Im Fernsehen läuft eine Dokumentation über schwer erziehbare Kinder, die man zwecks Besserung nach Sibirien geschickt hat. Da kann Frau Schneider-Degenscharf natürlich nicht aufstehen, um mich zu begrüßen. Das muss sie schließlich sehen, um in ihrem Job auf dem neuesten Stand zu bleiben.
    Ich gehe in die Küche, hebe den Deckel des Kochtopfs hoch ... und lasse ihn sofort wieder fallen. In dem Topf schwimmt tatsächlich eine Rinderzunge.
    Warmes Mittagessen wird meiner Ansicht nach sowieso überbewertet. Ich schnappe mir einen Zwieback und laufe nach oben, um meine Schwimmsachen zu packen.
    Als ich an dem Badezimmerspiegel vorbeikomme, strahlt mich mein Pickel an, als wäre er ein Atomkraftwerk kurz vorm Supergau.
    Das erinnert mich an Justins Tipp, und vielleicht hilft es ja wirklich.
    Aus meinem Federmäppchen krame ich meinen Tintenkiller hervor und nähere mich vorsichtig

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