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Coolman und ich. Voll auf die zwölf (German Edition)

Coolman und ich. Voll auf die zwölf (German Edition)

Titel: Coolman und ich. Voll auf die zwölf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Bertram
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Schweine boxen?« Entsetzt starre ich die leblosen Tierhälften an.
    »Ihr Fleisch ähnelt dem von Menschen. Und das Beste ist, die Kollegen hier merken nichts mehr, Jungchen! Da kannst du draufkloppen, so hart du willst«, erwidert Adolf Schmitz und schlägt mit der Faust gegen einen der toten Körper.
    Das halbe Schwein schwingt zur Seite und trifft mich an der Schulter. Nur mit Mühe kann ich mich auf den Beinen halten.

    Ich ziehe mir die Boxhandschuhe an, weil ich meinem Trainer vertraue. Außerdem ist das ganz praktisch, denn hier drinnen ist es ziemlich kalt. Adolf Schmitz zieht die Schnüre straff und verknotet sie so fest, dass ich Zweifel habe, ob ich die Knoten jemals wieder aufkriege.
    »Wie soll ich denn da wieder rauskommen?«, frage ich.
    »Gar nicht!«, erklärt er. »Die trägst du jetzt bis zu deinem Kampf, damit du dich dran gewöhnst, Jungchen. Und jetzt hau schon zu!«
    Ich tippe eine der Schweinehälften leicht mit meinem rechten Boxhandschuh an.
    »Du sollst sie nicht streicheln! Du sollst sie verprügeln!«
    Ich schlage etwas stärker zu, aber auch das scheint Adolf Schmitz nicht zu reichen.
    »Stell dir vor, das Schwein ist dieser gut frisierte Junge, mit dem ich Lena gestern Händchen haltend auf der Straße gesehen habe.«
    Mein nächster Schlag lässt das tote Tier weit nach hinten schwingen. Als es zurückkommt, kann ich im letzten Moment zur Seite springen, sonst hätte es mich glatt umgeworfen.

    »Deine Verteidigung ist besser als dein Angriff«, kommentiert Adolf Schmitz meine elegante Ausweichbewegung. »Aber was soll’s ... Du hast eh nur einen Schlag.«
    »Wie? Was soll das denn heißen?«
    »Wenn du Glück hast, besitzt dieser Rocky Hagen ein Glaskinn. Das heißt, falls du den an der richtigen Stelle triffst, kippt der um wie ein Sack Kartoffeln.«
    »Ist es nicht verboten, unter die Gürtellinie zu schlagen?«
    »Kinn hab ich gesagt. Du musst ihn genau auf die Kinnspitze treffen! Und genau das üben wir jetzt, Jungchen.« Adolf Schmitz holt einen schwarzen Filzstift aus der Tasche. Damit malt er ein Gesicht auf das Schwein und dann ein Kreuz genau an die Stelle, wo das Kinn sein soll. Als er fertig ist, gibt er der Tierhälfte einen Stoß.
    »Stell dir vor, das Kreuz da ist das Kinn von Rocky Hagen. Das brauchst du jetzt nur noch zu treffen!«
    Aber das ist gar nicht so einfach, weil das halbe Schwein an dem Haken hin- und herpendelt.
    »Stopp, stopp, stopp!«, ruft mein Trainer. »Du musst den Punkt anvisieren und dann zuschlagen. Genau wie eine Kobra, die ihren tödlichen Biss setzt. Gutes Boxen basiert auf den drei großen A’s: Abwarten, Anpeilen, Angreifen! Pass auf, ich zeig’s dir!«
    Adolf Schmitz visiert das Kreuz auf der Schweinehälfte an, die vor seinem Gesicht immer noch hin- und herschwingt. Man kann sehen, wie konzentriert er ist. Dann geht alles ganz schnell. Er dreht sich zu mir um, und seine Faust landet genau auf meinem Kinn.
    Ich kippe um wie ein Sack Kartoffeln.

    COOLMAN ist wieder da!
    Ich liege auf dem Boden und kann mein Glück nicht fassen.
    COOLMAN ist wieder da!
    »Das tut mir so leid, Jungchen! Ich wollte das nicht!« Adolf Schmitz beugt sich über mich und sieht wirklich besorgt aus. »SUPERWILHELM hat mir gesagt, ich soll dich schlagen. Du weißt ja selbst, wie diese unsichtbaren Typen sind. Die geben dir einen üblen Ratschlag nach dem anderen.«
    »Kein Problem«, sage ich und winke ab. »Geht schon wieder.«
    Mühsam erhebe ich mich. Mein Kinn tut weh, aber das war es wert. COOLMAN ist zurück, und darüber freue ich mich jetzt erst mal, weil ich ahne, dass ich das schon sehr bald wieder bereuen werde.
    »Ich bin so erleichtert, dass dir nichts passiert ist«, sagt mein Trainer und stützt mich, weil meine Knie noch etwas wacklig sind. »Für heute machen wir Schluss!«
    »Und was ist mit dem Kampf morgen?«
    »Du musst dir nur zwei Sachen merken, dann kann dir gar nichts passieren: Lass dich nicht treffen, und hau ihm eins aufs Kinn! Außerdem bist du gut genug vorbereitet, glaub mir.«
    »Sie meinen, das ganze Fensterputzen und so?!«
    Adolf Schmitz glotzt mich an, als verstünde er nur Bahnhof.
    »Das habe ich doch alles machen müssen, um Muskeln aufzubauen und um die richtigen Bewegungsabläufe zu erlernen«, erkläre ich ihm, damit meinem Trainer klar wird, dass ich ihn längst durchschaut habe. »Glauben Sie etwa, ich hätte nicht die ganze Zeit gewusst, dass das alles zum Training gehört?!«
    »Das ist das Blödeste, was ich je

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