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Uhrwerk mit einem großen Pendel. Und darauf hockte ein Golem, schwang wie ein Kind auf einer Schaukel hin und her!
Und er schrie dabei aus vollem Hals.
DABEI HANDELTE ES SICH um einige der Dinge, die meine Augen sahen. Aber interessanter war das, was Augen nicht sehen sollten.
Zunächst einmal: Starb ich bereits an irgendeinem schrecklichen Fieber? Ich hatte mich besser gefühlt, als wir nach dem verdammten Tunnel ins helle Licht und die kühlere Luft des Laboratoriums getreten waren. Doch jetzt drehte sich mir der Magen um. Ich fühlte jene Art von schmerzhafter Übelkeit, von der die Astronauten berichteten, damals, als noch Realpersonen ihr Leben im Weltraum riskierten. In mir verkrampfte sich alles, und gleichzeitig biss ich die Zähne so fest zusammen, dass sie kaum ein leises Stöhnen passieren ließen.
Es ist so weit, dachte ich. Ein schnell wirkendes Supervirus. Tod in wenigen Minuten.
Schade. Ich bin so nahe daran herauszufinden, was hier vor sich geht.
Hätte ich besser zu Hause bleiben und mich von der Rakete umbringen lassen sollen? Es wäre wenigstens schnell gegangen. Ich hatte nie das Ziel erreicht, mit dem ich am Dienstagabend aufgebrochen war.
Clara, es tut mir Leid. Ich habe mir wirklich Mühe gegeben…
Weitere Symptome stellten sich ein und verwirrten meine Sinne. Ich könnte schwören, dass die Lücke zwischen den beiden Ditos eben noch so klar wie Luft gewesen war, doch jetzt schien dort eine dichte Flüssigkeit zu wogen und sich zu kräuseln! Die wellenförmigen Bewegungen hatten etwas Traumartiges, das sich nicht genau beschreiben ließ, wie die Stimmungsschwankungen eines Verrückten, von einem Rauchbildhauer beschrieben.
Ich gewann den kurzen Eindruck von Bataillonen aus identischen, geisterhaften Entitäten, die den gleichen klar definierten Platz einnahmen, zahllose Phantome, die sich zusammendrängten, aber irgendwie ohne Enge, mit reichlich Platz in ihren Reihen für noch mehr. Doch wenn das Pendel hindurchstrich… Dann brausten jähe Wellen, verwandelten viele der marschierenden Gestalten und gaben ihnen ein Gesicht.
Vor mir schwebten die Züge von Yosil Maharal.
»Ist alles in Ordnung mit dir, Albert?«, fragte Ritu, doch ich schüttelte ihre Hand fort. Sollte sie es für Zorn halten, weil sie mich in diese verflixte Situation gebracht hatte. Ich wollte sie nicht infizieren.
Ich wollte niemanden infizieren. Magenkrämpfe, Erscheinungen und Verwirrung ungeachtet zwang ich meinen Blick fort vom Mumpitz im Zentrum des Laboratoriums, richtete ihn stattdessen auf die Apparaturen an den Wänden der Höhle und suchte nach Hinweisen auf die Mikroben. Nur sie waren wichtig für mich.
Da.
Ich entdeckte einen Computer, ein teures KI-XIX-Modell. Verdammt schlau für Silizium. Eins von Maharals wichtigsten Werkzeugen, vielleicht sogar das wichtigste, das alles kontrollierte und steuerte. Genau die Art von Ding, die jemand wie ich zertrümmern konnte, ohne über irgendwelche Einzelheiten Bescheid wissen zu müssen.
Kann ich es bis dorthin schaffen und den Computer schnell genug demolieren?
Es war wenigstens ein Ziel.
Ein naher Beta – vielleicht der Kampf-Dit, der im Tunnel zu uns gesprochen hatte – griff nach der Brüstung und rief mit einer Stimme, deren wehleidiger Ton mich überraschte. So etwas hatte ich von Beta nie zuvor gehört.
»Yosil! Vater, hör auf… wir hatten eine Vereinbarung!«
VERMISCHTES ICH
… SCHLEIFENDE GLAZIER-STRAHLEN…
Zum Teufel mit diesem Zwang, dauernd zu berichten, eingebaut in die Golem-Körper, die als Spiegel für die wachsende Wellenform dienen.
Eine neue Art von Stehender Welle wogt zwischen den Glazier-Polen. Bald wird sie ihrer Gefangenschaft entkommen und durch diese Porzellanpuppen fluten, mit genug Energie, um wochenlang über einer sterbenden Stadt von Bestand zu sein und das Todesmanna Millionen erlöschender Seelenflammen aufzunehmen – eine Mahlzeit, die für den Übergang vom Geschaffenen zum Schöpfer genügt.
Während jener Countdown tickt, findet ein verzweifelter Kampf statt. Womit wird der vom Glazier gemachte Gott geprägt? Mit welcher Kernpersönlichkeit? Derzeit oszilliert die Wellenform zwischen zwei möglichen Zuständen, zwischen zwei uneinigen Definitionen von Ich bin.
Yosil ist jetzt bei mir. Unsere Grenzen überlappen sich in unglücklichen Wirbeln, wie zwei unvermischbare Flüssigkeiten. Wir heulen beide gegen dieses unnatürliche Verschmelzen! Es ist wie der Versuch, die Erinnerungen des
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