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Copy

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Titel: Copy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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ich aus und schmetterte ihn zuerst auf die Holo-Anzeigen des Computers.
    REPARATUREN ZU 60% DURCHGEFÜHRT, hieß es im Display, als es zerbrach und Holo-Funken davonstoben. Ob ich zufrieden war? Klar, aber ich hatte nur eine holographische Komponente zerstört. Das supraleitende Herz der KI-XIX-Einheit befand sich weiter unten, in einem Gehäuse aus gepresstem Phenol.
    Der Stuhl kam wieder nach oben, als jemand rief. Ritu oder Beta? Jemand näherte sich, als die letzten Sekunden verstrichen, und das Wer spielte eigentlich keine Rolle.
    Beim nächsten Schlag stellten sich unangenehme Empfindungen ein. Herzklopfen. Ein Pulsieren im Arm. Ich wäre bereit gewesen, es für schmerzhaft zu halten, aber man hatte mich von der illusionären Natur des Schmerzes überzeugt!
    Der erste Schlag ließ Risse im CPU-Gehäuse entstehen. Ich musste mehrmals zuschlagen und auch beten, dass Professor Maharal keine Backup-Systeme installiert hatte. Erneut hob ich den Stuhl – als sich meine Lippen bewegten und für die Megaentität im Glazier-Strahl Worte formulierten.
    »Albert… Yosil Und Ich Stimmen Darin Überein… Wir Müssen Dich Aufhalten.«
    Von wegen!, wollte ich zurückrufen, aber eine Faust schloss sich um mein Herz, und ich taumelte.
    Noch immer kamen Worte aus meinem Mund.
    »Dies…Tut Mir Leid… Es Muss… Und Wird Geschehen.«
    An dieser Stelle erklang eine andere Stimme, widerhallend und sonderbar, wie aus dem Nichts.
    O nein, es wird nicht geschehen.
    So plötzlich wie er entstanden war, verschwand der Druck aus meiner Brust, und ich taumelte, verlor fast das Bewusstsein. Mein Selbst zitterte. Doch ich konnte jetzt nicht aufgeben. Nicht nachdem ich das vom Grünen gegebene Beispiel gesehen hatte.
    Ich schaffe alles, das ich schaffe.
    Ich biss die Zähne zusammen, brummte, hob den Stuhl und schlug erneut mit aller Kraft zu.

 
KANN’S LOSGEHEN?
 … GRÜNI IST FAST BEREIT, DEN LÖFFEL ABZUGEBEN…
     
     
    Funktionierte es?
    Das fragte ich mich, nachdem ich mein Bein zur Startrampe geworfen hatte. Etwa eine Minute lang freute ich mich, als die Maschine anhielt, stöhnte und klagte.
    ABSCHUSSSEQUENZ UNTERBROCHEN, verkündete das kleine Display.
    Doch mein Triumph dauerte nicht lange. Der ersten Mitteilung folgte eine zweite, die mir weniger gefiel.
    REPARATUREN INITIIERT, hieß es auf dem Schirm, als ein Dutzend kleine Drohnen aus der Apparatur kamen. Wie die Arbeiterinnen eines Ameisenvolkes eilten sie zur Quelle des Problems und zerrten an meiner keramischen Gliedmaße. Zwei von ihnen entzündeten kleine Schneidbrenner.
    Unterdessen summte die erste Rakete an ihrem Platz unten an der Rampe. Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, wäre ich bereit gewesen, sie für ungeduldig zu halten.
    Obwohl mir Bewegung noch schwerer fiel als vorher, versuchte ich, mich mit dem einen Arm näher zu ziehen. Vielleicht konnte ich die Drohnen ablenken, indem ich rief oder versuchte, ihnen Anweisungen zu erteilen.
    Doch ich brachte nur ein heiseres Krächzen hervor. Hilflos beobachtete ich die kleinen Roboter und dachte an den bevorstehenden Bio-Angriff auf die Stadt. Warum sollte Beta so etwas wollen? Ja, ein tödlicher Terroranschlag lenkt die Behörden vielleicht eine Zeit lang ab und beschäftigt sie so sehr, dass sie nicht versuchen, einen berüchtigten Dit-Entführer und Raubkopierer zu fassen. Vielleicht vergessen sie sogar den Prionenangriff auf Universal Kilns…
    Dennoch, es ergab keinen Sinn! Nur ein dummer Gauner verlässt sich ganz darauf, dass die Polizei für immer ahnungslos bleibt. In der modernen Ära gibt es zu viele Möglichkeiten, Spuren zu hinterlassen, wie vorsichtig man auch ist. Und diese Sache passte auch gar nicht zu Beta.
    Vielleicht steckt er gar nicht dahinter, dachte ich. Ein Ditektiv sollte immer bereit sein, seine Theorien zu überdenken und zu revidieren.
    Wenn der Pilot der Harley nicht Beta gewesen war, wer dann?
    Jemand, der Ritu Maharal folgen und das Ferienhaus ihres Vaters finden wollte.
    Jemand, dem es verdächtig leicht fiel, den Volvo dort draußen in der Wüste zu finden.
    Jemand, der Beta gut genug kannte, um sein Gebaren nachzuahmen, und der genau wusste, was in der Regenbogen-Lounge geschehen war.
    Jemand, der schnell von dem Treffen erfuhr, das Palloid und ich mit Pal, Lum und Gadarene in Dito-Stadt arrangiert hatten. Jemand, der überraschend gut vorbereitet eintraf.
    Es schien nur eine vernünftige Erklärung dafür zu geben, wie »Beta« und ich dem Waxer-Angriff auf Pals geheime

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