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Titel: Copy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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den Diebstahl von Technologie, sondern um die Feststellung, ob sie existiert. Das ist vollkommen legal. Wenn wir eine Bestätigung für ihre Existenz bekommen, können wir Universal Kilns mit Hinweis auf die Transparenzgesetze verklagen. Zumindest wegen des Hortens.«
    Ich sehe sie an. Dies ist absurd, in mehrfacher Hinsicht.
    »Ihr Vertrauen ehrt mich, Maestra. Aber wie ich schon sagte: Ich bin kein Tech-Detektiv. Auf diesem Gebiet gibt es richtige Experten.«
    »Die wir weniger geeignet finden als Sie.«
    Kann ich mir denken. Was Sie wollen, bewegt sich haarscharf an der Grenze zur Illegalität. Ein Experte weiß, wie man auf der sicheren Seite bleibt. Ich brauche nur einen kleinen Fehler zu machen, um dazu verdonnert zu werden, bis zur nächsten Eiszeit Schadenersatz an UK zu zahlen.
    Glücklicherweise kann ich mich leicht aus dieser Sache herauswinden.
    »Ich fühle mich geschmeichelt, Maestra. Aber der triftigste Grund, warum ich diesen Auftrag nicht übernehmen kann, besteht aus einem möglichen Interessenkonflikt. Während wir hier miteinander sprechen, ist ein anderer Grauer von mir bei Universal Kilns und geht einer anderen Angelegenheit nach.«
    Ich habe Enttäuschung oder Ärger erwartet, doch stattdessen sehe ich Erheiterung in Wammakers Augen. »Das wissen wir bereits. Heute Morgen waren Nachrichtenkameras und Spion-Augen beim Teller-Gebäude, erinnern Sie sich? Ich habe gesehen, wie Ritu Maharal und Sie in eine UK-Limousine gestiegen sind. Wenn ich dann die öffentlichen Berichte über den vorzeitigen Tod ihres Vaters in Betracht ziehe, kann ich mir leicht vorstellen, worüber Ihr anderer Grauer derzeit in der Kaolin-Villa spricht.«
    In der Kaolin-Villa? Ich habe gedacht, Grauer Nummer Eins wollte zum UK-Hauptquartier. Diese Leute wissen mehr über meine Geschäfte als ich selbst!
    »Dito Morris, es gibt eine Möglichkeit, Sie und Ihr Original vor juristischen Gefahren aufgrund eines Interessenkonflikts zu schützen. Heutzutage ist es möglich, dass die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    Leider glaube ich tatsächlich zu verstehen.
    Dahin geht meine Hoffnung auf ein Leben danach.
    »Es ist eigentlich ganz einfach«, sagt Rik Collins. »Wir müssen nur…«
    Er unterbricht sich, als ein Fon klingelt.
    Es ist mein Fon, und die Signaltöne deuten auf Dringlichkeit hin.
    Die Maestra wirkt verärgert, aus gutem Grund. Nell weiß, dass ich in einer Besprechung bin. Wenn mein Hauscomputer irgendetwas für so verdammt wichtig hält, sollte er Archi wecken.
    Ich brumme eine Entschuldigung und klappe die Armbandtafel über ein Ohr.
    »Ja?«
    »Albert? Ich bin’s, Ritu Maharal. Ich… sehe Sie nicht. Haben Sie kein Vid?«
    Ich zögere eine Sekunde. Doch kein anderes Selbst antwortet, und so muss ich das Gespräch annehmen.
    »Dieses Fon ist ein billiges Armbandmodell. Ich bin nur ein Grauer, Ritu. Und ist nicht schon einer von mir bei…«
    »Wo sind Sie?«, fragte Ritu. Etwas in ihrer Stimme veranlasst mich aufzuhorchen. Es klingt nach Kummer und beginnender Panik.
    »Aeneas sitzt im Wagen und wird ungeduldig. Er wartet, dass Sie und mein… der Dito meines Vaters zu ihm kommen. Aber Sie sind beide verschwunden!«
    »Was soll das heißen, verschwunden? Wie können sie…«
    Plötzlich verstehe ich – Ritu hält mich für den Grauen! Das Missverständnis könnte mit einigen wenigen Worten geklärt werden, aber ich möchte vermeiden, dass Gineen und ihre komischen Freunde zu viel mitkriegen. Was kann ich sagen?
    Genau zur richtigen Zeit meldet sich eine andere Stimme, die ein wenig groggy klingt. Archi ist erwacht.
    »Ritu? Ich bin’s, Albert Morris. Wollen Sie sagen, dass mein Grauer vermisst wird? Und auch der Ihres Vaters?«
    Ich unterbreche die Verbindung. Meine erste Priorität gilt den Klienten hier vor mir – selbst wenn ich in ein oder zwei Minuten nicht mehr für sie arbeite.
    Stille herrscht. Schließlich beugt sich Wammaker vor, und ihr blondes Haar fließt über die blassen Schultern hinweg zum berühmten Dekolletee.
    »Nun, Mr. Morris? Unser Angebot. Wir möchten wissen, was Sie davon halten.«
    Ich atme tief durch, obwohl ich weiß, dass ich damit den Stoffwechsel meiner Pseudozellen beschleunige und mich etwas schneller einem Ende nähere, dem ich nur entgehen kann, wenn ich bis heute Abend heimkehre. Wenn ich mich zu Hause mit dem Original vereine. Aber ich kenne bereits Wammakers Plan, jene Möglichkeit, die es mir erlaubt, für sie zu spionieren,

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