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Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin

Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin

Titel: Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betina Kran
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Lust«, erklärte Edythe. »Aber sie ist gutmütig und ordentlich und sehr geschickt im Umgang mit Nadel und Faden.«
    Mutter Archibalda unterzog Eloises dicke lange Zöpfe einem prüfenden Blick und fragte: »Eure Tochter versteht sich nicht zufällig auch darauf, Frauenhaar zu bändigen?«
     
    An jenem Abend kam auf Whitmore eine erschöpfte Truppe in den Saal. Auf Eloises Drängen hatten die Nonnen bereits mit Pater Basset zu Abend gegessen, während sie selbst darauf wartete, mit ihrem Mann gemeinsam zu speisen. Als er durch die Tür kam, staubig, matt und abgekämpft, erhob sie sich von ihrem Sitz beim Kamin und ließ ihm sofort sein Mahl bringen.
    »Guten Abend, Mylord«, begrüßte sie ihn, die Hände nach seinem Schwert ausstreckend. Doch er ließ es mit Getöse auf den großen Tisch fallen.
    »Nein, es ist kein guter Abend. Aber vermutlich war das der passende Abschluss eines nicht minder elenden und aufreibenden Tages.« Die Übungen auf dem Turnierplatz hatten seine Laune auch nicht verbessert. »Her mit dem Becher, Weib«, herrschte er sie an.
    Weib? Sie spürte, wie alle sie gespannt ansahen.
    »Es muss fürwahr ein anstrengender Tag gewesen sein«, sagte sie, als sie den Weinkrug brachte, um ihm einzuschenken, »dass Euch mein Name völlig entfallen ist. Eloise heiße ich, Mylord«, half sie seinem Gedächtnis auf die Sprünge. »Ich bin Eure Frau. Spät kommt Ihr, doch …«
    »Ihr braucht mich nicht an die Stunde zu erinnern«, sagte er schroff. »Wir haben hier keine Glocken, noch benötigen wir welche.«
    Sie hielt inne, schluckte ihren Ärger hinunter und vollendete ihren Satz: »Wir wollten sichergehen, dass Ihr warmes Essen bekommt.«
    Mit hochrotem Kopf ließ er sich schwer in den Armstuhl fallen.
    Brotfladen und Räder aus weichem Käse wurden herumgereicht. Peril schien in Gedanken weit weg zu sein, als Eloise ihm seine Portion von dem schmackhaften Eintopf auftat. Anschließend wies sie die Küchenjungen an, Perils Männer zu bedienen.
    Als Eloise sich neben dem Earl niederließ, eilte Maria Clematis von den Bänken herbei, wo sie mit Pater Basset auf der anderen Seiten des Saals gesessen hatte.
    »Der Pater meint auch, dass es eine wunderbare Idee ist, El …« Sie fing Perils finsteren Blick auf und verbesserte sich: »Lady Eloise.«
    »Was ist eine wunderbare Idee?« fragte Peril argwöhnisch.
    »Da es auf Whitmore keine Kirche gibt«, warf Eloise ein, »kam es mir in den Sinn, die Leute vom Gut und aus dem Dorf einzuladen, die Messe in unserer Kapelle zu feiern. Ich fragte daher Pater Basset, ob er bereit sei, ein bis zwei Messen zusätzlich zu lesen.«
    »Noch mehr Messen?« Peril lief rot an. »Das wird nicht nötig sein.«
    Er winkte Maria Clematis, die Nachricht zu überbringen, doch Eloise hob die Hand, um sie aufzuhalten.
    »Und«, fuhr sie entschlossen fort, »hinterher will ich ein kleines Ostermahl für die Leute geben, um das Ende der Fastenzeit zu feiern … mit Pies und kaltem Räucherfleisch, Rosinenwecken, süßen Waffeln und Ale. Und mit Eiern für die Kinder.«
    »Zu teuer und zu viel Aufhebens«, erklärte er mit einer wegwerfenden Geste, die ihren Widerspruchsgeist weckte. »Das ist überflüssig.«
    »Mylord.« Sie wandte den Schwestern den Rücken zu, die sich in der Nähe versammelt hatten, und senkte ihre Stimme auf ein energisches Flüstern. »Es gibt viele Dinge, die nicht lebensnotwendig sind, das Leben aber dennoch bereichern und ihm Bedeutung geben. Ihr selbst sagtet, Eure Leute bräuchten wieder Hoffnung und etwas zum Feiern. Ein bisschen Feierlichkeit mit anschließendem Festschmaus trägt dazu bei, eine gewisse Ordnung in den Jahreslauf und das Alltagsleben zu bringen.« Als er immer noch nicht überzeugt schien, verschränkte sie die Arme und zog den letzten Trumpf aus dem Ärmel.
    »Außerdem habt Ihr versprochen, dass ich die Feiertage so begehen darf, wie ich es für richtig erachte.«
    Jetzt hatte sie ihn, und das wussten sie beide nur zu gut.
    Es gab Gelegenheiten, da fiel es einem Mann verdammt schwer, zu seinem Wort zu stehen. Peril schnaubte verächtlich, aber nach kurzem inneren Kampf siegte sein Gewissen. Er nickte und gab ihr mit einer abfälligen Handbewegung Erlaubnis, nach ihrem Plan zu verfahren.
    Als er sich wieder über sein Mahl beugte, sah er Michael, Simon und Ethan, die alles aufmerksam verfolgt hatten. Vielleicht hatten sie den genauen Wortlaut nicht verstanden, doch gewiss hatten sie erraten, dass sie das letzte Wort behalten hatte.

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