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Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin

Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin

Titel: Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betina Kran
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zumindest außerhalb des Brautgemachs. Perils finstere Miene schien ihre Spottlust nur noch anzufeuern.
    »Lieber Gott, dieses Heulen und Kreischen.« Michael faltete die Hände wie zum Gebet. »O nein, Mylady – nicht die Sporen!«
    »Was haben Sporen da verloren?« Simon, der Älteste und Galanteste der Gesellschaft, stieß Michael in die Seite. »Sie ist doch eine Dame, Dummbart, sie würde allenfalls zur Gerte greifen.«
    »Mich dünkt er nur ein wenig außer Atem«, rief Ethan. »Ihr dürft ihm anfangs nicht zu oft das Geschirr anlegen, Mylady. Und gebt ihm Zeit, sich an den Sattel zu gewöhnen. Dann wird er zahm und frisst Euch aus der Hand.«
    Eloise wusste, dass Perils Mannen spottlustig waren, und wäre sie noch die Alte gewesen, hätte sie vielleicht die Sticheleien entsprechend pariert. Doch jetzt war sie ihre Herrin und wusste nicht, wie sie mit solch einer Situation umzugehen hatte. Sie sah zu Peril hinüber, der sich allerdings nur noch für sein Essen zu interessieren schien.
    »Nun denn, Mylady.« Der hühnenhafte William of Wright erhob sich, reckte sich und rieb sich den Bauch. »Womit sollen wir denn heute anfangen? Üben wir den Zweikampf? Oder das Schwertfechten? Oder stechen wir die Puppe?« Alles wieherte los, einschließlich Schwester Archibalda und Pater Basset, die sich köstlich zu amüsieren schienen. Perils Miene verfinsterte sich allerdings wieder.
    »Ein Hoch auf Lady Eloise …«, rief Michael, und alle im Saal stimmten ein, ausgenommen Peril, der gerade den Mund voll hatte. »… den besten General, der je zu Felde zog!«
    Sie stöhnte insgeheim, als sie die üble Laune des Earl auf sich gerichtet sah.
    »General?« Sie hielt inne beim Greifen nach dem Ale. »Ich bin kein Soldat, Sir Michael. Noch habe ich je einen Feldzug geführt.«
    »Ihr seid viel zu bescheiden, Mylady«, erklärte Simon. »Wo Ihr doch so tapfer gekämpft und das Herz des ›Sporns von Northumbrien‹ im Sturm erobert habt.«
    Blutübergossen sah sie Peril an. Der wirkte trotz des schallenden Gelächters nichts weniger als erobert oder besiegt.
    »Ein Herz gewinnt man nicht im Kampf, Sir Simon.«
    »Nein? Womit denn?« fragte er und zwinkerte seinen Kameraden zu.
    Sie beeilte sich, das Wortgefecht mit einer schlagfertigen Antwort zu beenden.
    »Mit Aufrichtigkeit, Sir«, war das Beste, das ihr einfiel. »Und Ernsthaftigkeit und Pflichterfüllung zum Wohle anderer. Damit, Sir Simon, erobert man ein Herz.«
    »Das Herz einer Großmutter vielleicht schon«, ließ sich William of Wright vernehmen und grinste von einem Ohr zum andern. »Aber das Herz eines Helden will von weit Weicherem und Wärmerem bezwungen sein.« Daraufhin erhob sich beträchtliches Gelächter und anzügliches Raunen, das Eloise zum Glück nicht verstehen konnte.
    »Zum Beispiel Haar, das leuchtet wie … die Lohe eines Holzfeuers«, sagte Pascoe keck. »Hab ich nicht Recht, Mylord?«
    In Perils Augen glomm es auf, als er die glänzenden Zöpfe sah, die über ihren Rücken hinabflossen. Er trank sein Ale aus, bevor er antwortete: »Sollte mir heute auf dem Turnierplatz ein echter Held begegnen, werde ich ihn dazu befragen.« Er warf seinen Löffel auf den Tisch und erhob sich.
    »Unterdessen gilt es, die Räuber zu fangen. Simon, Ihr reitet die nächste Patrouille und stellt überall dort, wo ich gesagt habe, Wachen auf. Ethan, Ihr geht heute mit der Truppe auf den Übungsplatz. William, lasst den Stallmeister die beiden neuen Rösser bringen und mit der Ausbildung beginnen. Terrence – Euch braucht man in der Schmiede, damit Ihr helft, die neuen Lehrlinge des Hufschmieds anzulernen.«
    »Und Ihr, Mylord?« fragte Eloise, als die Männer den Tisch verließen in einer weit weniger aufgekratzten Stimmung, als sie angekommen waren. »Wohin wollt Ihr?«
    »Ich brauche Euch keine Rechenschaft zu geben«, erwiderte er gereizt.
    »Das nicht, Mylord«, sagte sie, rot werdend. »Aber falls man Euch braucht …«
    Etwas freundlicher antwortete er: »Auf das Feld mit meinen Männern. Und Ihr?«
    »Wenn Ihr gestattet, werde ich mich nach Tuch für eine neue Garderobe umsehen, die mich in meinem neuen Stand passender kleidet. Die Schwestern wollen mir dabei helfen.«
    Er dachte nach und nickte. »Dagegen ist nichts einzuwenden. Nur …«, er musterte sie von Kopf bis Fuß, »ich lasse nicht zu, dass Ihr Euren Kopf in so einen weißen Lappen zwängt, wie ihn Nonnen und alte Frauen gemeinhin tragen. Meine Braut soll niemand für eine Nonne halten.«

14.

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