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Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin

Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin

Titel: Cora Historical Gold - 129 - Die Novizin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betina Kran
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konserviert … wie man die Feldfrüchte pflanzt und erntet. Ich kann Vieh begutachten und Schafe scheren, Ziegen melken und Milch verarbeiten. Ich kann die Heilige Schrift und das kanonische Gesetz auslegen, Eheverträge aufsetzen und Streitigkeiten zwischen Pächtern schlichten …«
    »Und außerdem wisst Ihr, wie man einen Brunnen versiegen lässt, ein Haus durch das ›Ausräuchern‹ von Flöhen unbewohnbar macht und schöne fette Fische bis zur Unkenntlichkeit verkohlt.«
    »Aber das sind doch nur Nebensächlichkeiten.« Eloise hielt inne, so dass auch Schwester Archibalda stehen bleiben musste. »Seht Ihr denn nicht … ich setze alles daran, zu lernen und zu beweisen, dass ich eine gute Stellvertreterin abgeben würde und in Zukunft eine noch bessere Äbtissin.«
    »Bislang habt Ihr lediglich einen Mangel an Disziplin und Gehorsam bewiesen, meine Tochter. Niemals würde man die Belange des Klosters solch einem Dickkopf anvertrauen.«
    Sie stiegen die Treppe hinunter und eilten durch den Kreuzgang zum Schlafraum der Novizinnen. Eloise ließ die Schultern hängen, als sie gewahr wurde, dass die alte Nonne Recht hatte. Selbst in den Augen der mitfühlenden Schwester Archibalda war ihr jüngster Versuch, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, ein reines Fiasko.
    Als sie nun wie ein geprügelter Hund die Tür zu ihrem eigenen spartanisch eingerichteten Kämmerchen öffnete, legte Schwester Archibalda ihr tröstend die Hand auf die Schulter.
    »Kopf hoch, Kindchen! Es ist Fastenzeit. Betet um Weisung und Vergebung. Ihr mögt bei der Äbtissin in Ungnade gefallen sein, doch der Herr hat versprochen, Euch siebenmal siebenzig Mal zu vergeben.«
    Eloises Augen füllten sich mit Tränen, und die alte Nonne tätschelte ihr die Wangen, bevor sie hinausging und die schwere Tür hinter sich schloss.
    Eloise setzte sich auf ihren schmalen Strohsack und schlang die Arme um die angezogenen Knie. Alles war schief gelaufen. Wieder einmal. Was trieb sie nur dazu, sich ständig in alles einzumischen? Was stimmte denn nicht mit ihr?
    Was, wenn sie zu denen gehörte, die des Gelübdes nicht würdig waren? Die Äbtissin warf ihr Gedanken- und Disziplinlosigkeit sowie Ungehorsam vor, und vermutlich hatte sie sich bei dieser oder jener Gelegenheit jeder einzelnen dieser Sünden schuldig gemacht. Es war ja nicht so, dass sie Gott nicht liebte und mit Sicherheit nicht, dass sie anderen nicht dienen wollte. Nur, dass sie anderen zu dienen glaubte, wenn sie Mittel und Wege ersann, um ihnen die Arbeit zu erleichtern. War das ihre wahre Berufung, oder beging sie damit die Todsünde des Hochmuts?
    Und falls sie doch berufen wäre, wo war dann ihr Platz in der Kirche? Wohin gehörte sie? Seit sie mit zwölf Jahren ins Kloster gekommen war, wusste sie bereits, dass sie die Anforderungen an Schönheit, Geduld und Häuslichkeit nicht erfüllte, die man an eine Ehekandidatin stellte. Jetzt aber zeigte sich, dass sie auch nicht die Demut, Disziplin oder Selbstlosigkeit als Voraussetzung für den endgültigen Eintritt in den frommen Orden mitbrachte. Wo sollte sie hin? Gehörte sie etwa zu jenen ehrlosen, bedauernswerten Geschöpfen, die dazu verdammt waren, ihr Dasein in dem Ödland zu fristen, das zwischen dem Leben als Braut Christi und dem an der Seite eines Mannes lag?
     
    »Nun, was für eine Braut sucht Eure Lordschaft denn?« fragte die Äbtissin ohne Umschweife und musterte den Helm mit dem unheimlichen Visier, der auf dem schweren Eichentisch stand, welcher sie von dem Earl und dessen Priester trennte. Stets eröffnete sie derartige Gespräche mit dieser Frage, welche eher auf den Charakter des Mannes als den der gewünschten Braut abzielte.
    Der Edelmann richtete sich auf und ließ den Blick im üppig ausgestatteten Audienzzimmer des Klosters umherschweifen, betrachtete die Vertäfelung mit den geschnitzten Faltenverzierungen, die gepflegten Wandteppiche und das prasselnde Feuer im Kamin.
    »Eine gute Braut«, versetzte er barsch, bewegte die langen Beine, die in hohen Stiefeln steckten, und hielt die leere Scheide an seiner Seite noch fester umklammert. Offensichtlich fühlte er sich ohne Waffen unbehaglich.
    »Vielleicht könntet Ihr Euch etwas genauer dazu äußern. Wir hier im Kloster der Tugendbräute möchten gern glauben, dass alle unsere Jungfrauen gute Gemahlinnen abgeben. Aber dennoch gibt es beträchtliche Unterschiede.«
    Grimmig antwortete ihr der Earl: »Eine sehr gute Braut.«
    »Ehrwürdige Mutter Äbtissin, Seine

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