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Cora Historical Gold 129 - Die Novizin

Cora Historical Gold 129 - Die Novizin

Titel: Cora Historical Gold 129 - Die Novizin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betina Kran
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müssen. Zu lang, dachte sie.
    Wenig später kroch sie in das Loch und landete in einem dunklen, feuchten, modrigen Tunnel, in dem sie nicht aufrecht stehen konnte. Sie raffte ihre Röcke, nahm Hildegarde die beiden Beutel ab und half der Älteren beim Hinuntersteigen.
    Im Schein der mitgebrachten Laterne sahen sie, dass der Gang abwärts führte. Hildegarde ging voran, tastete sich am festen Felsgestein und den Ziegelmauern entlang.
    »Ihr habt hier gelebt, auf Claxtons Rittergut?«
    »Bis zum Alter von vierzehn Jahren. Mein Vater war der Schreiber des alten Burgherrn und führte ihm die Bücher.«
    »Warum seid Ihr fortgegangen?« fragte Eloise, die vergeblich versuchte, sich mit ihren Fragen vom feuchten, trügerischen Untergrund und den bevorstehenden Gefahren abzulenken.
    »Wegen eines Mannes. Oder vielmehr wegen zweier Männer. Einen davon wollte ich. Der andere wollte mich.«
    Der Tunnel fiel plötzlich steil ab, so dass sie ausrutschten und sich unvermittelt auf einem gleichmäßigeren Tunnelabschnitt mit viel höherer Decke befanden. Eloise rappelte sich auf und blickte sich erschrocken nach dem steilen Hang um, der hinter ihnen lag.
    »Wie bringen wir bloß Lord Bromley da hinaus?«
    Hildegarde strich über ihren Beutel und meinte düster: »Ich werde ihn wohl an Ort und Stelle verarzten und auf Hilfe warten müssen.«
    Eloise verstand. Das bedeutete, sie würde Peril hinausführen und darauf vertrauen, dass er und seine Männer die Mauern überwinden und Bromley und Hildegarde befreien würden. Das setzte voraus, dass Peril nicht ernstlich verwundet wäre, und …
    Sie wollte nicht weiterdenken, konnte es nicht. Er war wohlauf. Wir werden ihn finden und ihn sicher hinausbringen, redete sie sich gut zu.
    Der Gang wurde breiter und höher, sie konnten jetzt aufrecht gehen und kamen schneller voran. Die Wände bestanden nun aus behauenem Stein, und die Luft wurde zunehmend trockener und sauberer. Eloise fasste neuen Mut, als ab und zu eine Stufe kam und hier und dort ein Seitengang abzweigte.
    Hildegarde zeichnete jede Abzweigung in eine Karte ein. Schließlich kamen sie in einen Vorratsraum voller alter Fässer, Kisten und Spinnweben. Eloise schaute sich in der Kammer um.
    »Hier sieht es genauso aus wie im Kellergewölbe unter Burg Whitmore«, sagte sie.
    »Es ist auch genauso wie dort«, sagte Hildegard. »Die Maurer, die hier gebaut haben, arbeiteten nach Beendigung dieses Tunnels für den alten Earl of Whitmore.«
    Bald versperrte ihnen ein erstes Hindernis den Weg, eine große alte Eichentür, die offenbar schon jahrelang nicht mehr geöffnet worden war. Sie wischten Staub und Spinnweben ab und suchten nach einem Riegel, den sie schließlich auch fanden. Mit vereinten Kräften gelang es ihnen, die Tür aufzuziehen, wobei die rostigen Scharniere viel Lärm verursachten. Hildegarde packte Eloise am Handgelenk und zog sie rasch in einen Seitentunnel, wo sie mit klopfendem Herzen abwarteten, ob das Knarren jemanden herbeigelockt hatte. Nach einer Weile krochen sie aus ihrem Versteck und setzten ihren Weg fort.
    Plötzlich huschte irgendetwas an ihnen vorbei. Erschrocken drückten sich die beiden an die Wand. Hildegarde holte tief Luft und hielt die Laterne hoch.
    »Sagt doch bitte, dass es nur Ratten sind«, flüsterte Eloise.
    Da war es wieder! Dieses Mal jagte Hildegarde hinterher. Dann kreischte und heulte irgendetwas, die Lampe ging zu Boden, und die Kerze erlosch. Eloise eilte der Freundin zu Hilfe und fand sie auf dem Boden liegend, die Hand um ein strampelndes Bündel aus Lumpen.
    »Lasst mich los!« schrie ein schrilles Stimmchen.
    Es dauerte eine Weile, bis ihr klar wurde, dass Hildegarde ein Kind festhielt … ein sehr kleines und sehr schmutziges Kind. Als Eloise ihre Lampe tiefer hielt, sah sie in ein vertrautes Gesichtchen.
    »Gravy?« Sie streckte die Hand nach ihm aus, und er schrie entsetzt auf. »Gravy, ich bin es doch … Lady Eloise. Von Whitmore.«
    Er wehrte sich nicht mehr. »Lady Eloise?« Hocherfreut fiel er ihr in die Arme.
    »Wie bist du denn hierher gekommen?« fragte sie.
    »Der Hadric, der hat mich geschnappt. Ich schwöre, dass ich nicht weggelaufen bin.«
    »Ich glaube dir. Aber warum hat Hadric dich verschleppt?«
    »Ich hab das Feuer bewacht, und da kamen Männer in die Küche und haben mich gepackt. Dann war ich auf einmal hier, und sie haben mich geschlagen, damit ich arbeite. Und dann bin ich in den Keller gelaufen und wollte mich verstecken.«
    Erst jetzt ertasteten

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